Ein bislang unbekanntes Fahrzeug hatte in den frühen Morgenstunden des Freitags ein Reh auf der A8 Richtung Stuttgart zwischen Günzburg und Leipheim erfasst und getötet. Dabei wurde die Fahrbahn auf einer Länge von rund 150 Metern stark verunreinigt.
Gegen 3 Uhr wurde dies der Polizei mitgeteilt. Eine Streife der Autobahnpolizei Günzburg entschloss sich gegen 3.30 Uhr, die Autobahn zur Reinigung komplett zu sperren und die Feuerwehr Günzburg hinzuzuziehen, die gegen 3.41 Uhr alarmiert wurde. Der Verkehr staute sich aufgrund der Vollsperrung zurück.
Doch eine Vielzahl von Lastwagen- und Autofahrern bildete nach Angaben der Einsatzkräfte keine Rettungsgasse. Wie Stadtbrandinspektor und Kommandant der Feuerwehr Günzburg, Christian Eisele, auf Nachfrage mitteilte, mussten die Einsatzkräfte gut einen Kilometer zu Fuß laufen, um nach und nach die Fahrzeuge zum Bilden einer Rettungsgasse zu animieren. Selbst Blaulicht und eingeschaltetes Martinshorn wurden ignoriert. „So ein Verhalten in der Art habe ich noch nie erlebt“, sagte Eisele. Dadurch verzögerten sich die Reinigungsarbeiten auf der A8 erheblich.
Erst gegen 4.11 Uhr konnte der linke Fahrstreifen freigegeben werden und der Verkehr langsam abfließen. Erst gegen 5 Uhr konnte die Autobahn komplett freigegeben werden.
Man könne von Glück sprechen, dass es nicht um Menschenleben ging, denn bei einem zeitkritischen Einsatz entscheiden derartige Verzögerungen über Leben oder Tod, betonte Eisele. Die Informationen zum Ablauf stammen von der Pressestelle des Polizeipräsidiums, der Autobahnpolizei Günzburg war auf Nachfrage nichts bekannt von den Schwierigkeiten. (obes)
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