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Landkreis Günzburg: Häufig gibt es keine echte Wahl bei der Kommunalwahl

Landkreis Günzburg

Häufig gibt es keine echte Wahl bei der Kommunalwahl

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    In den meisten Kommunen im Landkreis  Günzburg tritt bei der Bürgermeisterwahl nur ein Kandidat an.
    In den meisten Kommunen im Landkreis Günzburg tritt bei der Bürgermeisterwahl nur ein Kandidat an. Foto: Uwe Anspach (Symbolfoto)

    Die Kommunalwahl rückt näher. In den Gemeinden des Landkreises haben die Wahlkommissionen getagt. Sie müssen entscheiden, ob alles passt mit den eingereichten Wahlvorschlägen für das Bürgermeisteramt und ob es seine Richtigkeit hat mit den eingereichten Listen der einzelnen Parteien und Gruppierungen. Einige Besonderheiten haben wir notiert.

    Günzburg In Günzburg wird es nun doch keinen Herausforderer für den bisherigen Oberbürgermeister Gerhard Jauernig (SPD) geben. Der 25-jährige Tim Briegel von der Satirepartei Die Partei wollte Jauernig das Amt streitig machen, doch dazu kommt es nicht. Grund: Um bei der Wahl zugelassen zu werden, benötigte Briegel 190 Unterstützerunterschriften. Doch nur 27 Personen trugen sich in die ausgelegte Liste im Rathaus ein. Briegel nimmt das Ergebnis sportlich.

    Ein 25-Jähriger hat zu wenige Unterstützer

    Mit diesem Ausgang habe er natürlich gerechnet, sagt der 25-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Unabhängig von seiner Person findet er es schade, dass es keinen Gegenkandidaten zu Jauernig und damit „keine echte Wahl“ in Günzburg gibt. Positiv überrascht ist der junge Mann vom Ergebnis in Burgau: Dort hat Die Partei genügend Unterstützer, wodurch dort die Satirepartei bei der Kommunalwahl im März gewählt werden kann.

    Kötz Eine besondere Rolle im Landkreis Günzburg nimmt bei der Kommunalwahl die Gemeinde Kötz ein. Dort wird es zum einzigen reinen Frauenduell um den Bürgermeisterposten kommen. Michaela Hus (CSU) und Sabine Ertle (pateilos) gehen um die Nachfolge von Ernst Walter ins Rennen.

    Hier darf nicht kumuliert werden

    BubesheimEine Kuriosität gibt es dieses Jahr in Bubesheim. Dort steht mit der CSU nur eine Liste für den Gemeinderat mit insgesamt 17 Kandidaten zur Wahl. Bei dieser sogenannten unechten Mehrheitswahl hat der Wähler die Möglichkeit, entweder den vorgedruckten Bewerbern seine Stimme zu geben oder stattdessen andere wählbare Personen in eindeutig bezeichnender Weise handschriftlich auf dem Stimmzettel einzutragen. Das Recht der Stimmenhäufelung (Kumulieren) – also einem Bewerber bis zu drei Stimmen zu geben – ist in

    Landensberg Dass in der Gemeinde nur ein Bürgermeisterkandidat auf dem Wahlzettel steht, ist auch Wochen nach der Nominierungsversammlung noch Thema im Ort, sagt Fritz Grasberger. Er war im vergangenen Jahr Versammlungsleiter beim Termin des Freien Wählerblocks aus dem Ortsteil Glöttweng. Bürgermeisterkandidat ist nun Johannes Böse, nominiert von der Freien Wählervereinigung Landensberg – er wollte sich spontan aber auch in

    Demokratische Möglichkeiten werden nicht ausgeschöpft

    Dabei war die Empfehlung gewesen, dass Richard Fink in Glöttweng und Böse eben in Landensberg antritt, damit die Wähler eine wirkliche Wahl haben. Doch mit 28 zu 26 Stimmen gewann Böse in Glöttweng, in Landensberg entschied man sich auch für ihn. „Es hat viele geärgert, dass somit die demokratischen Möglichkeiten – die Wahl zwischen zwei Bewerbern – nicht ausgeschöpft werden“, sagt Grasberger.

    Dann hätte es auch eine Diskussion um die Inhalte gegeben, ist er überzeugt. Er findet es schade, dass sich kein weiterer Kandidat mehr fand. Es wäre sicher nicht ideal, in einen neuen Gemeinderat zu starten, wenn dieser Zwist noch in der Luft läge. Da aber ohnehin ein fast komplett neues Gremium gewählt werde, weil fast alle bisherigen Mitglieder aufhörten, werde ein Neuanfang sicher möglich sein.

    Der jüngste und der älteste Kandidat

    Landensberg/Aichen Bleiben wir doch noch ein bisschen in Landensberg und beziehen wir Aichen im südlichen Landkreis noch mit ein. Die beiden Bewerber Johannes Böse und Alois Kling eint, dass es neben ihnen keine weiteren Kandidaten gibt. Das ist übrigens in den meisten Kommunen der Fall. Am einen und am anderen Ende der Skala tauchen die beiden Namen wieder auf, wenn es um das Lebensalter geht: Böse (parteilos) ist mit 23 Jahren der jüngste unter allen Kandidaten, der Bürgermeister werden will.

    Ebershausen Baden-Württemberg regiert mit Winfried Kretschmann bereits seit fast neun Jahren der erste Ministerpräsident aus den Reihen der Grünen. Ab 2020 werden nach menschlichem Ermessen auch die Grünen in Ebershausen zum ersten Mal den Chefposten im Rathaus besetzen – und das in Person von Harald Lenz. Neben dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Günzburger Kreistag hat sich niemand für diesen Posten aufstellen lassen.

    Drei Mal 53 - und weitere Gemeinsamkeiten

    Krumbach Bürgermeister Hubert Fischer (JW/OL) sowie seine Herausforderer Gerhard Weiß (CSU) und Angelika Hosser (Grüne) haben mehrere Gemeinsamkeiten: Alle Bewerber um dieses Amt sind 53 Jahre alt, alle sind in Krumbach geboren und sie kennen sich persönlich bestens. Das macht die Wahl zu einer besonderen.

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