Eine 54-jährige Frau aus dem Landkreis hat nach Ermittlungen der Kripo Neu–Ulm Schmerzpflaster mit dem Wirkstoff Fentanyl nicht nur missbräuchlich verwendet, sondern auch im großen Stil verteilt und verkauft. Laut Polizeibericht hatten der Tod eines 43-Jährigen und die zweimalige Überdosis einer 39-jährigen Frau, die im Frühjahr zweimal auf die Intensivstation gebracht werden musste, die Kriminalpolizei dazu veranlasst, die örtliche Szene intensiv zu beleuchten. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen hat die Tatverdächtige sich mindestens 65 Mal innerhalb eines Jahres insgesamt 1000
Übermäßiger Konsum von Schmerzpflastern kann lebensgefährlich sein
Die Kriminalpolizei warnt ausdrücklich vor dem Konsum. Es sei ein sehr gefährlicher und lebensbedrohlicher Vorgang, denn die Dosis kann auf diese Art und Weise nicht genau bestimmt werden. Der illegale Handel stellt ein Verbrechen nach dem Betäubungsmittelgesetz dar.
In der Szene ist das Vorgehen als „Ärzte-Hopping“ bekannt
Das ursprüngliche Medikament wurde der Frau von einer Vielzahl von Ärzten aus dem Landkreis Günzburg verschrieben. Das Vorgehen, gleich in mehreren Praxen vorzusprechen, ist in der Szene als „Ärzte-Hopping“ bekannt. Die Frau sitzt nach ergangenem Haftbefehl seit einiger Zeit in Untersuchungshaft. Als Grundlage für weitere Ermittlungen haben Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm in den Praxen, die die Frau aufgesucht hatte, gestern entsprechende Patientenunterlagen sichergestellt. Sie werden in den nächsten Tagen ausgewertet. piar