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Landkreis Günzburg: Flut der Wahlplakate: Burgau hat eine klare Lösung gefunden

Landkreis Günzburg

Flut der Wahlplakate: Burgau hat eine klare Lösung gefunden

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    In Burgau gibt es an verschiedenen Stellen in der Stadt große Stellwände, an denen die Wahlplakate geklebt werden können. Damit sollen nicht gefühlt an jedem Laternenmasten Plakate zur Bundestagswahl hängen.
    In Burgau gibt es an verschiedenen Stellen in der Stadt große Stellwände, an denen die Wahlplakate geklebt werden können. Damit sollen nicht gefühlt an jedem Laternenmasten Plakate zur Bundestagswahl hängen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Herr Blaschke, Sie sind Dritter Bürgermeister in Burgau – einer der Stadt, der Sie sehr verbunden sind. Gerade, sagen Sie, sei

    Herbert Blaschke: Ganz einfach: Wir haben während des Wahlkampfs keine Plakatschlacht, wie das in anderen Orten der Fall ist. Sie werden hier nicht an Litfaßsäulen oder Straßenlaternen Wahlplakate finden. Wir haben im ganzen Stadtgebiet zehn Plakatwände aufgestellt, an denen die Parteiwerbung hängen kann. Das war's.

    Wie ist es dazu gekommen?

    Blaschke: Ich hatte das bereits während des Kommunalwahlkampfs vor eineinhalb Jahren angeregt, aber damals war es zu kurzfristig, dass man die Sache noch hätte beschließen und umsetzen können. Und so ist es jetzt rechtzeitig vor dem Bundestagswahlkampf im Stadtrat besprochen worden. Wir waren am Ende einhellig der Ansicht, dass wir das nicht mehr so wollen wie bisher.

    Plakatwände dieser Art gibt es nur in Burgau

    Woher haben Sie diese Idee?

    Blaschke: Ich habe das in Kommunen im Landkreis Dillingen gesehen. Und der Landkreis gehört doch auch zu Bayern – oder? Also ist es auch bei uns möglich, so etwas hinzubekommen, wie wir gerade beweisen.

    Ist Burgau die einzige Kommune im Landkreis Günzburg, die so agiert?

    Blaschke: Meines Wissens nach ja. Es wäre toll, wenn das Burgauer Beispiel Schule machen könnte. Über ihre Plakatierungsverordnung kann das jede Gemeinde und jede Stadt regeln.

    Herbert Blaschke, FDP, hat mit seinem Vorschlag die Wahlplakatflut in Burgau eingedämmt.
    Herbert Blaschke, FDP, hat mit seinem Vorschlag die Wahlplakatflut in Burgau eingedämmt. Foto: Bernhard Weizenegger



    Damit schränken Sie doch irgendwie die Parteien ein – oder?

    Blaschke: In die Richtung lief auch die Argumentation der Skeptiker, die ja dann von dem Anliegen überzeugt werden konnten. Bisher habe ich ausschließlich positive Meinungen der Bürgerinnen und Bürger gehört. Niemand hat gesagt, dass er es schlecht findet, dass Burgau nicht voller Wahlplakate hängt. Die vorgesehenen Plätze, denke ich, reichen aus, um sich zu entfalten. Außerdem wird heutzutage auch viel über die und in den sozialen Medien geworben. Die Kanäle, über die sich Bürgerinnen und Bürger informieren, sind andere beziehungsweise zusätzliche im Vergleich zu früher. Jedenfalls ist es nicht oder nicht mehr notwendig, die ganze Stadt mit Wahlplakaten vollzuhängen. Ich finde nicht, dass die Demokratie deswegen einen Schaden in Burgau nimmt.

    Bundestagswahl: Plakate produzieren jede Menge Müll

    Es hat ja noch für Sie als FDP-Politiker den charmanten Nebeneffekt, dass die Liberalen ohnehin deutlich weniger Mittel für Wahlwerbung einsetzen können als beispielsweise die CSU.

    Blaschke: All die Werbung ist nach dem 26. September nichts anderes als Müll. Viel Müll muss so in der Stadt entsorgt werden. Dabei sollte man ihn lieber vermeiden. Ich halte die ganze Plakatierung vor Wahlen ohnehin für übertrieben. Die Parteien können mit dem Burgauer Konzept jedenfalls ordentlich Geld einsparen.

    Was der FDP, die vergleichsweise weniger hat als die großen Volksparteien, zupass kommt.

    Blaschke: In gewissem Maße werden die Parteien miteinander mehr gleichgestellt. Wir sind grundsätzlich für weniger Aufwand auf diesem Gebiet.

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