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Landkreis Günzburg: Die Jugend forscht in diesem Jahr auf Distanz und digital

Landkreis Günzburg

Die Jugend forscht in diesem Jahr auf Distanz und digital

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    Die 20-jährige Abiturientin Ayse Büsra Kozu  stellte für Jugend forscht Untersuchungen zur Wahrnehmung von Farben und Nachbildern an.
    Die 20-jährige Abiturientin Ayse Büsra Kozu stellte für Jugend forscht Untersuchungen zur Wahrnehmung von Farben und Nachbildern an. Foto: Bernhard Weizenegger

    Zum ersten Mal findet der 56. Regionalentscheid „Jugend forscht“ für die Region Bayerisch-Schwaben in Augsburg digital statt. Gefördert von MAN Energy Solutions stellen die jungen Forscher und Forscherinnen am 4./5. März online ihre insgesamt 34 Projekte vor.

    Die Regionalsieger ziehen danach in den Landeswettbewerb ein. Bundesweit starten in dieser Wettbewerbsrunde 8998 Nachwuchswissenschaftler mit 5095 Projekten.

    Zwei Projekte davon kommen aus dem Landkreis Günzburg

    Ayse Büsra Kozu vom Maria-Ward-Gymnasium Günzburg untersuchte die „Farbenfehlsichtigkeit und Farbwahrnehmung beim Menschen sowie die Wahrnehmung von Nachbildern“. Die 20-Jährige kam im Praxisseminar über Licht und das Sehen im Dunkeln auf dieses Thema. „Ich wollte unbedingt bei Jugend forscht mitmachen, weil mich Biologie schon immer interessiert hat“, sagt die Günzburgerin. Sie hat seit ihrem 12. Lebensjahr einen klaren Plan: „Ich will Ärztin werden, weil ich so Menschen helfen kann.“ Sie hat nicht nur bereits einen Mikroskopkurs in ihrer Freizeit belegt, sondern bereits ein „Freiwilliges soziales Schuljahr“ geleistet, um ihren Traumberuf näher kennen zu lernen. Dafür hat sie insgesamt 80 Stunden in der Günzburger Kreisklinik gearbeitet: Jeden Mittwoch für je zwei Stunden nach der Schule – 40 Wochen lang.

    Farbtests mit 92 Personen durchgeführt

    Für ihre Forscherarbeit im Fach Biologie hatte sie 92 Testpersonen. Das menschliche Auge kann in der Regel etwa 200 Farbtöne unterscheiden. Diese Zahl erhöht sich sogar auf die beeindruckende Zahl von 20 Millionen Farbtönen, variiert man die Farbtöne durch unterschiedliche Farbintensitäten und Weißtöne. Doch ist die Farbwahrnehmung bei jedem Menschen gleich? Und wie stellt sich die Farbwahrnehmung bei Menschen mit Farbfehlsichtigkeit dar? Nach umfangreichen Untersuchungen mit 68 weiblichen und 24 männlichen Personen ermittelte sie folgende Ergebnisse: Die Farbwahrnehmung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Farbe rot nehmen etwa 52 Prozent gleich wahr. Bei der Farbe gelb sind es nur 23 Prozent. Farbenfehlsichtigkeit haben etwa acht Prozent der männlichen und nur etwa ein Prozent der weiblichen Bevölkerung.

    Ada Feig, Benedicte Marian und Siri Metzner von der Klasse 7a am St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen forschen über „Leben auf dem Mars“. Betreut werden sie von Sebastian Lipp.
    Ada Feig, Benedicte Marian und Siri Metzner von der Klasse 7a am St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen forschen über „Leben auf dem Mars“. Betreut werden sie von Sebastian Lipp. Foto: Bernhard Weizenegger

    Ada Feig, Benedicte Marian und Siri Metzner von der Klasse 7a am St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen haben sich im Fach Geo- und Raumwissenschaften dem Thema „Das Leben auf dem Mars“ angenommen. Sie wagten einen Blick in die Zukunft und zeigen, wie das Leben auf dem Mars aussehen könnte. Nach ihrer Idee könnten Menschen und Tiere auf dem roten Planeten in Glaskugeln leben. Damit sich die Jury das auch ganz plastisch vorstellen kann, haben sie fleißig gebastelt. Jedes Mädchen gestaltete auf einer Holzplatte eine rötliche Oberfläche mit Modellgips, der mit Eisenoxid eingefärbt wurde. Darauf befinden sich Glaskuppeln, unter deren Schutz ein Leben möglich sein könne. Im Modell sitzen unter den durchsichtigen Kunststoffschalen aus halben Christbaumkugeln zum Selbstgestalten Playmobilfiguren. Eine Fotovoltaikanlage soll die benötigte Energie liefern. Selbst Tiere sollen auf saftig grüner Wiese weiden, Pflanzen als frische Nahrung wachsen.

    Mars-Landung live im Fernsehen

    Das Thema könnte kaum aktueller sein und dürfte das besondere Interesse der Jury wecken. Am 18. Februar landete der Rover Perseverance der Nasa auf dem Mars und lieferte gleich erste Fotos von der Oberfläche - das haben die Mädchen natürlich live im Fernsehen verfolgt. Die übermittelten Daten zeigten aber auch, wie lebensfeindlich die Bedingungen dort für uns Menschen sind. Die Atmosphäre ist viel dünner als auf der Erde und die Gaszusammensetzung nicht geeignet. Damit das Dreierteam für den Onlinevortrag fit ist, haben die Mädchen mit Betreuungslehrer Sebastian Lipp einige Stunden vor der Videokamera trainiert.

    Am ersten Wettbewerbstag, 4. März, haben die jungen Tüftler fünf Minuten Zeit, ihre Projekte online der Jury zu präsentieren. Danach folgt eine etwa 15-minütige Fragerunde der Jurymitglieder. Und da können die Jugendlichen mal eben die genaue Gaszusammensetzung auf dem roten Planeten aus dem Ärmel schütteln. Am zweiten Tag ist die Veranstaltung für alle Interessierten öffentlich über die virtuelle Veranstaltungsplattform zugänglich: Zwischen 12.30 und 14.30 Uhr werden die Nachwuchsforscher ihre Projekte online vorstellen. Um 15 Uhr ist Preisverleihung als Livestream.

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