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Landkreis Günzburg: Der Weckruf der Blasmusik im Landkreis Günzburg

Landkreis Günzburg

Der Weckruf der Blasmusik im Landkreis Günzburg

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    Am Sonntag spielt die Musik im Landkreis: Die Musikkapellen, Jugendblasorchester und Fanfarenzüge proben öffentlich. Von links: Bezirksvorsitzender Robert Strobel (ASM-Bezirk 12), Franz Alstetter (Bezirk 11) sowie Landrat Hans Reichhart informierten über die Veranstaltungen am 26. Juli.
    Am Sonntag spielt die Musik im Landkreis: Die Musikkapellen, Jugendblasorchester und Fanfarenzüge proben öffentlich. Von links: Bezirksvorsitzender Robert Strobel (ASM-Bezirk 12), Franz Alstetter (Bezirk 11) sowie Landrat Hans Reichhart informierten über die Veranstaltungen am 26. Juli. Foto: Werner Glogger

    Wie auch bei anderen Vereinen oder Organisationen sind die Aktivitäten in den Blaskapellen der Musikvereine im Landkreis Günzburg nach Beginn der Corona-Pandemie vollkommen zum Erliegen gekommen. Nun wollen die Vereine zeigen, dass sie noch da sind: Am Sonntag, 26. Juli, findet deshalb eine landkreisweite öffentliche Musikprobe, das „Blasmusik-Erwachen“, statt.

    Jede Art von Veranstaltungen musste von den Musikvereinen wegen der Pandemie abgesagt werden. Die Proben zur Vorbereitung fielen dem Lockdown ebenfalls zum Opfer. Der Einschnitt war umso schmerzlicher für die Kapellen, als schon in den Wintermonaten die Literatur für die zahlreichen Konzerte oder zu sonstigen Festlichkeiten in vielen Proben einstudiert worden war. Es war schwierig, das Vereinsleben in den vergangenen vier Monaten aufrechtzuerhalten. Es gab wenig Motivation für die Musiker. Alleine zuhause üben macht keinen Spaß.

    Vom eigenen Balkon aus

    Noch während der Beschränkungen organisierten einige Kapellen virtuelle Auftritte mit Musikdarbietungen einzelner Musiker vom eigenen Balkon oder von der Terrasse aus, was von der Nachbarschaft dankbar angenommen und mit Beifall bedacht wurde.

    Mit der misslichen Lage der Kapellen waren natürlich auch die zuständigen Bezirksvorsitzenden Franz Alstetter vom Musikbezirk 11 (Krumbach) und Robert Strobel vom Musikbezirk 12 (Günzburg) im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) konfrontiert.

    Landrat Hans Reichhart blieb die ungute Situation der landkreisansässigen Vereine nicht verborgen. Schließlich hat er als ehemaliger Musiker – er wirkte bis zu seinem Betreten der „politischen Bühne“ beim Musikverein Scheppach als Trompeter aktiv mit – viel Verständnis für die Sorgen der Musikkapellen und deren Leiter. Auf seine Anregung hin wurde eine Strategie entwickelt, „wie man unsere Blasmusik im Landkreis Günzburg wieder ins Bewusstsein und in den Blick der Öffentlichkeit rückt und zeigt, dass wir noch leben“.

    Das große "Blasmusik-Erwachen"

    Die Lockerungen haben inzwischen ein Stadium erreicht, in dem wieder miteinander in größerem Rahmen geprobt und musiziert werden darf, wenn auch unter den allseits bekannten Einschränkungen. Vielerorts werden schon Musikproben im Freien, in Musikheimen oder anderen Räumen abgehalten, die den Vorgaben der Infektionsschutzmaßnahmen entsprechen müssen. Jetzt sollen die Kapellen unter dem Motto „Blasmusik-Erwachen im Landkreis Günzburg“ an einem gemeinsamen Termin zur selben Zeit ihr Können hören lassen, wenn auch nicht in Form von Standkonzerten, sondern eben in Form von öffentlichen Musikproben im Freien.

    Die Ideengeber wünschen sich, dass möglichst alle Musikvereinigungen, also etwa Musikkapellen, Jugendblasorchester und Fanfarenzüge aus den beiden Bezirken mitmachen.

    Der genaue Ablauf ging den Kapellen bereits schriftlich zu, damit die entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden konnten.

    "Wir leben noch, wir sind wieder da"

    „Wir leben noch, wir sind wieder da, soll dieser Probentag zeigen“, sagte der Landrat am Mittwoch während der Vorstellung der Initiative und hofft, dass die beteiligten Kapellen viel Eigeninitiative entwickeln, um die Zuhörer zu erfreuen und um das Zusammengehörigkeitsgefühl wieder zu stärken.

    Unisono bedauerten die beiden Bezirksvorsitzenden Alstetter und Strobel nicht nur den Ausfall vieler Auftritte der großen Orchester, sondern auch, dass die Jugendkapellen durch die Beschränkungen um ihren verdienten Lohn in den Abschlusskonzerten in Form von Auszeichnungen oder Urkunden kamen.

    Nach Abstimmung mit dem Landrat soll die Aktion wie folgt ablaufen: Jede Kapelle bestimmt in ihrem Heimatort einen Platz oder Ort in geeigneter Größe, eventuell mit einem Seil oder Trassierband abgegrenzt.

    Eine "Marschprobe" durchs Dorf ist auch möglich

    Alternativ kann es eine Marschprobe durch den Ort geben.

    Als gemeinsamer Termin ist Sonntag, 26. Juli, mit Beginn nach eigener Wahl nach den örtlichen Gottesdiensten bis in die frühen Abendstunden festgelegt.

    Die öffentliche Musikprobe muss strikt nach den aktuell gültigen Regeln ablaufen. Alle Kapellen sind davon vorab schriftlich unterrichtet worden. „Das Blasmusik-Erwachen“ als Demonstration der blasmusikalischen Gemeinsamkeit im Landkreis Günzburg soll ein Lebenszeichen aussenden, so der gemeinsame Wunsch der Initiatoren.

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