Eine Reihe sozialer Projekte – nicht zuletzt für Familien und Kinder – wird der Landkreis auch künftig fortführen. Das wurde teils einstimmig, teils mehrheitlich im Kreistag beschlossen.
Zahlreiche Kindergärten, Grundschulen und Förderzentren nehmen am Projekt „Haus der kleinen Forscher“ teil. Bei den Kindern soll damit das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen geweckt werden, über das Projekt werden zudem Erzieher und Lehrer entsprechend geschult, wie Projektkoordinatorin Ruth Schaub im Kreistag erläuterte.
Für den Landkreis fallen jährliche Personalkosten in Höhe von 16500 Euro sowie Sachkosten von 10000 Euro an. Versuche, Spenden aus der Wirtschaft zu bekommen, waren weitgehend fehlgeschlagen. Gegen die Fortführung des Projekts stimmten die SPD-Kreisräte Gerd Olbrich und Peter Hirsch. Das Projekt, so Hirsch, sei keine Aufgabe des Landkreises. Die Mehrheit folgte allerdings Robert Kaifer vom Staatlichen Schulamt, der das Projekt als großen und wichtigen Erfolg bezeichnete.
Nur die AfD ist gegen Traumaberatung von Flüchtlingen
Die „Aktion Mensch“ fördert seit April 2017 die Traumaberatung von Flüchtlingen, die im Landkreis Rat und Hilfe benötigen. Im August kommenden Jahres läuft die Förderung durch die „Aktion Mensch“ nach heutigem Stand aus. Gegen die Stimmen der AfD-Fraktion beschloss der Kreistag, die Traumaberatung für Flüchtlinge in der Zuständigkeit der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) bis Ende 2021 fortzuführen, notfalls mit eigenen Mitteln. Danach, so Landrat Hans Reichhart, müsse das Projekt neu überdacht werden.
Verdienstvolle Arbeit, erklärte der Landrat weiter, leiste die KJF auch im Rahmen des Projekts „Aufsuchende Erziehungsberatung“. Zielgruppen der Maßnahme sind Kinder, Jugendliche und Eltern, denen Rat und Hilfe in schwierigen Lebenslagen jeglicher Art geboten werden, „bevor das Kind in den Brunnen gefallen“ sei, wie Hans Reichhart sagte. Die Förderung durch den Freistaat läuft Ende dieses Jahres aus, einstimmig beschloss der Kreistag, das Projekt danach notfalls mit eigenen Finanzmitteln fortzuführen. Kalkuliert wird derzeit mit Kosten von etwa 36500 Euro pro Jahr.
Steigender Beratungsaufwand für zerrüttete Familien
Zunehmend problematisch hat sich in den vergangenen Jahren das Umgangsrecht von getrennten oder geschiedenen Eltern mit ihren Kindern entwickelt, wie der Psychologe Artur Geis von der KJF im Kreistag betonte.
Die Zahl der Fälle habe nicht nur deutlich zugenommen, vielfach werde der Umgang der Eltern untereinander immer strittiger. Entsprechend hoch sei der zeitliche Aufwand bei den Beratungen. Kinder und Jugendliche haben einen Rechtsanspruch auf Beratung und Begleitung im Umgang mit ihrem jeweiligen Elternteil. Die Kosten belaufen sich für die KJF auf etwa 41000 Euro im Jahr. Der Kreistag beschloss einstimmig, das Projekt fortzuführen. Rund 31100 Euro der Personalkosten übernimmt der Kreis, die restlichen zehn Prozent der Personalkosten in Höhe von gut 9000 Euro trägt die KJF.