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Landkreis Günzburg: Das Günztal als Insektenparadies

Landkreis Günzburg

Das Günztal als Insektenparadies

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    Das Ziel der Günztal-Stiftung: ein Biotopverbund für Insekten. Denn auch ehemals weit verbreitete Schmetterlingsarten wie der „Kleine Fuchs“ gehen in ihrem Bestand zurück.
    Das Ziel der Günztal-Stiftung: ein Biotopverbund für Insekten. Denn auch ehemals weit verbreitete Schmetterlingsarten wie der „Kleine Fuchs“ gehen in ihrem Bestand zurück. Foto: Harald Farkaschovsky/Stiftung

    Die Stiftung Kultur-Landschaft Günztal mit Sitz in Ottobeuren arbeitet seit 20 Jahren am Aufbau eines Biotopverbundes entlang der Günz. Bisher lag der Schwerpunkt in den Landkreisen Unter- und Ostallgäu. Seit Kurzem ist eine neue Mitarbeiterin, die Biologin Julia Sing, auch am Standort Ichenhausen vertreten, wo sie sich vor allem um den Insektenschutz kümmern will.

    Das Projektgebiet der Naturschutzstiftung entspricht dem gesamten Wassereinzugsgebiet der Günz mit etwa 710 Quadratkilometern und erstreckt sich vom Alpenvorland bis zur Donau auf einer Fließstrecke von rund 92 Kilometern. Spätestens seit dem Volksbegehren ist das Thema Insektenschutz in aller Munde. Die Stiftung Kultur-Landschaft Günztal untersucht die Lebensbedingungen von Insekten im Günztal und arbeitet im Rahmen des neuen Projektes „Insektenfreundliches Günztal – naturschonende Grünlandwirtschaft im Biotopverbund“ an Verbesserungen. Im Juni 2018 hatte das Bundesamt für Naturschutz Verbände und Einrichtungen aufgerufen, Ideen für Projekte einzureichen, mit denen die Vielfalt der Insekten gefördert und geschützt werden kann. Die Günztal-Stiftung startet dazu eines der ersten Projekte.

    Projekt wird mit mehr als 2,6 Millionen Euro gefördert

    „Unsere Naturschutz-Projektarbeit erreicht damit eine neue Liga. Das hätte ich mir bei der Stiftungsgründung vor 20 Jahren nicht träumen lassen“, sagt dazu Michael Nett, Vorsitzender der Stiftung. Über einen Zeitraum von sechs Jahren wird das Projekt mit einer Summe von mehr als 2,6 Millionen Euro durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

    Zum Schutz der Biodiversität arbeitet die Stiftung seit vielen Jahren am Aufbau eines Biotopverbundes. Nun soll wissenschaftlich überprüft werden, wie gut sich dieser für Insekten eignet und wie er noch verbessert werden kann. „Wir wollen wissen, ob sich Insekten innerhalb dieses Biotopverbundsystems ausbreiten können“, sagt Professor Thomas Fartman von der Universität Osnabrück. Dazu wird der Zoologe Professor Robert Paxton von der Universität Halle-Wittenberg als weiterer Verbundpartner Insekten auch genetisch untersuchen.

    Es wird viel für die Insektenvielfalt im Günztal getan

    Von insektenschonender Mähtechnik über neue Kleinlebensräume für Insekten bis zu Bildungsprogrammen und Infokampagnen wird damit in Zukunft viel für die Insektenvielfalt im Günztal getan. All das soll in enger Zusammenarbeit mit den Maschinenringen Unterallgäu und Allgäu-Schwaben, dem Landschaftspflegeverband Günzburg und den Landwirten vor Ort geschehen. Und die Stiftung will in den kommenden Jahren auch die Bevölkerung der Günztal-Gemeinden für den Insektenschutz interessieren und begeistern.

    Julia Sing wird die Projektziele im Landkreis Günzburg verfolgen. Ihren Arbeitsplatz wird sie demnächst in den Räumen des Landschaftspflegeverbandes Günzburg in Ichenhausen beziehen. In Ottobeuren hat die Günztal-Stiftung das Team außerdem mit der Umweltwissenschaftlerin Deniz Uzman und dem Agrarwissenschaftler Stefan Schütz verstärkt. (zg)

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