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Landkreis Günzburg: Corona: Zwei weitere Fälle im Landkreis bestätigt

Landkreis Günzburg

Corona: Zwei weitere Fälle im Landkreis bestätigt

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    Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg.
    Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) wurde am Mittwoch ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Es handelt sich um einen Mitarbeiter einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Ursberg. Der Mann aus einem Nachbarlandkreis hatte offenbar während einer privaten Freizeitveranstaltung Kontakt zu einer infizierten Person, teilte das Ringeisenwerk mit. Nachdem er bereits am vergangenen Freitag grippeähnliche Symptome festgestellt hatte, informierte er Montagfrüh noch von Zuhause aus seine Dienststelle, die ihn unverzüglich von der Arbeit freistellte. Zudem wurden auf Entscheidung des Trägers am Dienstag zwei Werkstattgruppen präventiv geschlossen und alle Mitarbeiter der Werkstatt über den Verdachtsfall informiert. „Der Mitarbeiter ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Zusammen mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Günzburg werden wir nun sehen, welchen weiteren Schritte zu tun sind“, sagt Josef Liebl vom Vorstand des DRW.

    Außerdem liegt nach Angaben des Landratsamtes eine 91 Jahre alte Frau im Kreiskrankenhaus Günzburg, die nachgewiesenermaßen mit dem Coronavirus infiziert ist. Lesen Sie hier mehr: Corona: Drei Fälle, geschlossene Schulen, abgesagte Termine

    Zwei Schulen geschlossen, andere teilweise

    Ganz geschlossen ist nach wie vor die Heinrich-Sinz-Schule in Ichenhausen und die Hyazinth-Wäckerle-Grundschule Ziemetshausen, teilte das Landratsamt mit. An weiteren Schulen gibt es Teilschließungen: Eine Klasse ist am Dossenberger-Gymnasium Günzburg betroffen, ebenfalls eine Klasse an der Dominikus-Zimmermann-Realschule in Günzburg, an der Realschule Krumbach und am privaten Förderzentrum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Ursberg. Drei Klassen sind an der Grundschule Deisenhausen geschlossen, jeweils eine an der Freiherr-von Stain-Mittelschule in Ichenhausen un der Grundschule Röfingen. Wie Schulamtsdirektor Thomas Schulze betonte, handelt es sich an den Schulen bisher um nicht bestätigte Verdachtsfälle.

    Wie zu schon zuvor in anderen Bayerischen Landkreisen wurde am Dienstag auch erstmalig im Landkreis Günzburg die Infektion eines Bürgers mit dem Coronavirus im Labor bestätigt. Dies teilte das Landratsamt Günzburg am Dienstagnachmittag mit. Bekanntlich wurde am Montag die Schließung der Grundschule Ziemetshausen vorsorglich und zum "Ausschließen eines Verdachtsfalls" angeordnet. Nach Informationen unserer Zeitung steht der jetzt im Kreis Günzburg bestätigte Corona-Fall nicht in Zusammenhang mit der Schließung in Ziemetshausen. Es betrifft vielmehr die städtische Musikschule Günzburg.

    Ein Lehrer wurde positiv auf das Virus getestet

    Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig teilt mit, dass einer der Lehrkräfte, der während der Faschingsferien in Südtirol war, am Dienstagnachmittag positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. In Abstimmung mit Musikschulleiter Jürgen Gleixner entschied Oberbürgermeister Gerhard Jauernig mit einem Stabsteam der Verwaltung, die Musikschule bis zum 22. März als reine Vorsichtsmaßnahme zu schließen.

    Die Lehrkraft habe, nachdem Südtirol zum Risikogebiet eingestuft wurde, umgehend Bescheid gegeben, dort im Urlaub gewesen zu sein. Er blieb daraufhin zu Hause, ließ sich testen und erhielt das positive Ergebnis. "Ihm geht es gut. Er hat keine Auffälligkeiten und zeigt keine Krankheitssymptome. Er bleibt mit seiner Familie nun in Quarantäne", sagt Oberbürgermeister Jauernig.

    Elf Schüler standen in Kontakt mit erkranktem Lehrer

    Im Rahmen der üblichen Schutzvorkehrungen ermittelt laut Mitteilung des Landratsamtes das Gesundheitsamt nun die relevanten Kontaktpersonen und informiere diese direkt über das weitere Vorgehen. Dies umfasse neben der Anordnung von Quarantänemaßnahmen beispielsweise auch entsprechende Anordnungen zum Fernbleiben vom Unterricht in Schulen. Wie Jauernig erklärt, standen elf der rund 300 Schüler der städtischen Musikschule im engeren Kontakt mit der Lehrkraft. Das Gesundheitsamt werde nun Kontakt mit den Schülern beziehungsweise deren Eltern aufnehmen. Die anderen Schüler und deren Eltern werden von der Stadt verständigt.

    Jauernig erklärt, dass die Musikschule alle öffentlichen Auftritte für die nächsten beiden Wochen abgesagt hat. "Wir haben eine Fürsorgepflicht und nehmen das sehr ernst. Deswegen informieren wir die Öffentlichkeit sofort über den Fall. Ich möchte aber keine Panik auslösen."

    Auftreten von Corona im Landkreis Günzburg war "zu erwarten"

    Hierzu erklärt Dr. Patrick Dudler, Leiter des Gesundheitsamtes am Landratsamt Günzburg: „Das Auftreten war aufgrund der aktuellen Entwicklung in Schwaben und Deutschland bereits zu erwarten und ändert daher auch nichts an der allgemeinen Lageeinschätzung. Jeder kann sich weiterhin über die bereits vielfach kommunizierten Hinweise zur Vermeidung von Krankheitsübertragungen allgemein, zum Beispiel auch vor der saisonalen Grippe schützen. Informationen hierzu findet man zum Beispiel unter www.infektionsschutz.de.“

    Bürger können sich, so das Landratsamt, für Informationen an die Hotline des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter 09131 6808-5101 wenden, betroffene Bürger im Landkreis können sich bei spezifischen Rückfragen an das Gesundheitsamt unter 08221-95718 wenden.

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