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Landkreis Günzburg: Corona: Reisebüros haben mehr Stornierungen als Buchungen

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Corona: Reisebüros haben mehr Stornierungen als Buchungen

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    Damit haben einige für dieses Jahr schon abgeschlossen: Urlaub.
    Damit haben einige für dieses Jahr schon abgeschlossen: Urlaub. Foto: Kahnert, dpa

    Eigentlich wäre jetzt die Zeit, einen Urlaub zu buchen für 2020 – wäre da nicht die Corona-Krise. Mehrere Länder haben die Einreise für Menschen aus Deutschland unter anderem durch strengere Visabedingungen eingeschränkt, nun hat

    „Wir sind total überlastet und überarbeitet“, sagt Meral Karacam, Geschäftsführerin bei Delpir Reisen in Günzburg. „Ich habe die letzten Monate praktisch umsonst gearbeitet.“ Es würden sehr viele Urlaube storniert, Umbuchungen gebe es kaum. Die Reiseveranstalter hätten sämtliche Reisen bis Ende des Monats abgesagt, erzählt Mario Urban, Inhaber des Reisebüros Horst Urban in Günzburg und Burgau.

    Kunden bekommen ihr Geld zurück

    Einige Reisen im April seien ebenfalls bereits storniert worden. Die Kunden reagierten darauf verständnisvoll, sagt Urban. Sie bekommen ihr Geld zurück, deshalb gebe es auch keine große Diskussion. Ihre Sommerurlaube stornieren die Kunden bisher noch nicht. Wer gebucht hat, der hat noch Hoffnung, dass die Sache sich bis dahin wieder beruhigt hat, erklärt der Reiseexperte.

    Bereits in den vergangenen Wochen habe man den Einfluss des Virus spüren können. Es habe deutlich weniger Buchungen gegeben als vergangenes Jahr zu dieser Zeit. Die Umsatzziele liegen in weiter Ferne. Die wenigen

    Der Orient wurde vermehr gebucht

    Einige Veranstalter verlangen fürs Stornieren in einem bestimmten Zeitfenstern nichts, um den Erholungssuchenden Sicherheit zu geben. Vielen sei aber auch das zu unsicher.

    Gebucht wurde vermehrt der Orient wie Abu Dhabi oder Dubai, da man von dort von Corona wenig mitbekäme, schätzt Urban ein. Nach den asiatischen Ländern haben in jüngster Zeit dagegen weniger Menschen gefragt, da das Virus dort seinen Ursprung hatte. Einige Menschen scherten dann ganz Asien über einen Kamm, sagt der Reiseexperte. Preisveränderungen bei den Anbietern gebe es zur Zeit aber noch nicht. Das kann seiner Meinung nach noch kommen.

    Christian Selzle, Geschäftsführer des Tui Reise-Centers in Burgau, berichtet von bisher etwa 50 Prozent weniger Neubuchungen als 2019. Viele Kunden warten erst mal ab, wie sich die Situation entwickelt, bevor sie jetzt etwas fix machen. Die meisten Geschäftskunden sagten ihre Flüge wieder ab.

    Kreuzfahrten waren kürzlich noch gut gefragt

    Kreuzfahrten waren bis vor zwei Wochen auch noch verhältnismäßig gut gefragt, aber auch das sei weniger geworden. In vielen Ländern dürfen inzwischen auch keine Kreuzfahrtschiffe mehr anlegen, sagt Selzle. „Aktuell sind wir eigentlich nur mit Stornierungen, Umbuchungen und Auskunft geben beschäftigt.“ Das belaste das Reisebüro auch finanziell.

    Die Menschen, die sich zurzeit hier melden, haben aktuell vor allem eines – viele Fragen zur Situation in einzelnen Ländern. Deshalb konnten andere Reisebüros, bei denen unsere Redaktion anfragte, auch keine Auskunft geben.

    Vor Kurzem habe jemand angerufen, der zwar die Reise im Internet gebucht hatte, dann aber die Hilfe des Reisebüros für die Umbuchung wollte. Er hofft, dass die Krise wenigstens etwas Gutes nach sich zieht und Urlauber, die normalerweise im Internet ihr Glück suchen, erkennen, wie wichtig die Reisebüros seien, um Auskunft zu bekommen, wenn einmal ein Problem auftrete. Dieser direkte Kundenkontakt ist in diesen Zeiten erschwert. Beim Reisebüro Delpir hängt ein Zettel an der Tür, dass die Kunden zunächst nur telefonisch betreut werden. Auch Urban hat seine Tätigkeit ins Home Office verlagert.

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