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Landkreis Günzburg: Corona-Prämien fürs Personal der Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach

Landkreis Günzburg

Corona-Prämien fürs Personal der Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach

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    Die Arbeit und die Arbeitsbelastung hat sich auf den Intensivstationen der Krankenhäuser durch die Corona-Pandemie massiv verändert. Das gilt auch für andere Abteilungen. Deshalb gibt es jetzt (für den Standort Günzburg zum zweiten Mal, für Krumbach zum ersten Mal) eine Sonderzahlung für die Beschäftigten.
    Die Arbeit und die Arbeitsbelastung hat sich auf den Intensivstationen der Krankenhäuser durch die Corona-Pandemie massiv verändert. Das gilt auch für andere Abteilungen. Deshalb gibt es jetzt (für den Standort Günzburg zum zweiten Mal, für Krumbach zum ersten Mal) eine Sonderzahlung für die Beschäftigten. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Seit über einem Jahr ist von „Klinikalltag“ keine Rede mehr. Im vergangenen Frühjahr und verstärkt seit Herbst bekämpfen Mitarbeiter der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach ein tückisches Virus, das in ganz Deutschland bis zum heutigen Tag rund 80.000 Menschen das Leben gekostet hat – das sind mehr als 60 Prozent der Bevölkerung des Landkreises Günzburg.

    Dienstpläne müssen umgestaltet, die Flexibilität der Mitarbeiter muss noch größer werden – und das, obwohl die Spielräume jedes Einzelnen zusehends eingeengt sind. Das liegt beispielsweise an den strikten Hygieneregeln, zu denen Schutzkleidung und obligatorische Schnelltests gehören, denen sich Personal und Besucher gleichermaßen unterziehen müssen.

    Der schlimmste Fall

    Es soll alles dafür getan werden, dass das Virus nicht ins Krankenhaus eingeschleppt wird und sich dort verbreitet. Für Klinikvorstand Dr. Volker Rehbein wäre das eine Katastrophe, die er sich erst gar nicht vorstellen will.

    Für einen Motivationsschub soll nun eine neu aufgelegte Corona-Prämie für Krankenhausbeschäftigte sorgen. In der bundesweit veröffentlichten Liste von Kliniken, die Anspruch auf die „Corona-Prämie 2.0“ haben, sind auch 157 Krankenhäuser im Freistaat mit einem Volumen von über 79 Millionen Euro dabei. Das schreibt die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG). Zu den Krankenhäusern zählen die Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach. Anders als noch 2020 gehen die Klinikmitarbeiter im Landkreissüden diesmal nicht leer aus. Und die Belegschaft in Günzburg erhält auch noch einiges mehr, als dies beim letzten Mal er Fall war.

    Für Günzburg gibt es 390.851,91 Euro, für Krumbach sind es 225.957,25 Euro

    Die Gesamtbeträge hat das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) errechnet – auf Stellen hinter dem Komma genau. Diese Organisation, sagen Kenner der Branche, ist durchaus machtvoll, ist sie doch für die Abrechnung der sogenannten Fallpauschalen zuständig. 390.851,91 Euro erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses in Günzburg. Die erste Corona-Prämie betrug etwas mehr als die Hälfte dieses Betrages. Und auch die Frauen und Männer, die im Krumbacher Krankenhaus ihren Dienst verrichten, werden vermutlich nicht meckern. Für sie gibt es statt 0 Euro dieses Mal eine Sonderzahlung in Höhe von 225.957,25 Euro. Insgesamt sind das fast 617.000 Euro.

    Voraussichtlich in dieser Woche wird die Klinikleitung gemeinsam mit dem Personalrat vereinbaren, an wen und in welcher Höhe diese Gelder verteilt werden.

    Gerecht soll es zugehen

    Die erste Corona-Prämie in Günzburg ist seinerzeit weit gefasst worden – und bezog sich nicht nur auf die Menschen, die in den Intensivstationen besonders gefordert sind. Denn auch auf andere Bereiche wirkt sich die Pandemie aus. Personal muss wegen des erhöhten Infektionsschutzes und damit verbundener Maßnahmen oder aber schlicht wegen des Bedarfs in anderen Bereichen als eigentlich vorgesehen eingesetzt werden. Dadurch werden Abteilungen personell ausgedünnt. Das Ziel ist, „sich ein gerechtes System zu überlegen“, sagt der Direktor Klinikmanagement in Günzburg, Andreas Mugler. Vermutlich werden wieder möglichst viele von der Prämie profitieren, wie es schon einmal war: von der Putzfrau über die Pflegerin bis zu den Ärzten.

    Die Sonderzahlung für „Personal, das besonders nah an den Covid-Patienten ist, könnte entsprechend gewichtet werden, das ist eine Möglichkeit“, so Mugler, der der Verhandlung mit dem Gesamtpersonalrat aber nicht vorgreifen möchte.

    Die Bayerische Krankenhausgesellschaft lobt

    „Etwa jedes zweite bayerische Krankenhaus war wesentlich an der Covid-Versorgung beteiligt und es ist fair, dass die Beschäftigten dieser Kliniken eine zusätzliche Prämie erhalten“, erklärt BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen. Die bayerischen Krankenhäuser stellten in besonderem Maße unter erschwerten Bedingungen erneut ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Dabei habe sich die Zusammenarbeit zwischen großen Kliniken und den Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung, zu denen auch Günzburg und Krumbach gehören, in der Pandemie bewährt. „Eine Hauptlast lag bei Kliniken in den regionalen Hotspot-Gebieten, wodurch auch in der Covid-19-Versorgung die wohnortnahe Behandlung qualitativ hochwertig möglich war“, betont Engehausen. Widerspruch hört man von den Verantwortlichen in Günzburg und Krumbach nicht.

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