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Landkreis Günzburg: Corona: Landrat Hans Reichhart gibt Landratsamt Günzburg die Note 2+

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Corona: Landrat Hans Reichhart gibt Landratsamt Günzburg die Note 2+

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    Landrat Hans Reichhart (links, hier mit dem Chef-Impforganisator des Landkreises, Hermann Keller) weist Kritik an seiner Behörde zurück. Er ist vielmehr sehr zufrieden mit der dort geleisteten Arbeit in der Corona-Pandemie.
    Landrat Hans Reichhart (links, hier mit dem Chef-Impforganisator des Landkreises, Hermann Keller) weist Kritik an seiner Behörde zurück. Er ist vielmehr sehr zufrieden mit der dort geleisteten Arbeit in der Corona-Pandemie. Foto: Bernhard Weizenegger

    Günzburgs Landrat Hans Reichhart (CSU) ist zufrieden mit der Arbeit seiner Behörde in Sachen Corona. Im Interview mit unserer Zeitung, an dem auch der Gesundheitsamtsleiter, der Chef-Impforganisator des Kreises und ein Mitglied der Impfteams teilnahmen, sagte er, dass er dem Landratsamt die Note 2 oder eher eine 2+ geben würde. Es werde sehr gute Arbeit geleistet, und auch beim Impfen sei man weiter als andere. Das liege vor allem am großen Einsatz der engagierten Mitarbeiter.

    Vom Vorstoß seines ehemaligen Chefs Ministerpräsident Markus Söder – Reichhart war vor der Wahl zum Landrat Verkehrsminister gewesen – zu einer möglichen Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegekräfte hält er indes nichts. Er wolle lieber von der Wichtigkeit und Wirksamkeit der Impfstoffe überzeugen. Dazu hat das Landratsamt auch eine Werbekampagne mit Personen und Persönlichkeiten aus der Region gestartet (wir berichteten).

    Auch im Kreis Günzburg ist der limitierende Faktor beim Impfen das Serum

    Auch der Chef-Organisator des Impfens im Landkreis, Hermann Keller, ist durchaus angetan davon, wie man vorankomme. Der limitierende Faktor sei aber nach wie vor die Knappheit des Serums. Bereits zum ersten Mal durchgeimpft seien alle Seniorenheime im Landkreis, nun gehe es an die Behinderteneinrichtungen. Parallel laufe der Betrieb in den beiden Impfzentren in Günzburg und Krumbach. Dort könne man pro Woche 2800 Menschen impfen, hinzu kämen die mobilen Teams. Wenn es mehr Impfstoff gebe, könne dieser Wert auch noch gesteigert werden.

    Dr. Gerhard Richter, Mitglied der Impfteams und ehemaliger Chefarzt der Inneren Abteilung der Kreisklinik Krumbach, hat sich intensiv mit den verschiedenen Studien zu den Impfstoffen beschäftigt. Er hält sie für sicher, wenn sie in der Europäischen Union zugelassen sind; er selbst habe sich auch schon impfen lassen. Er ist wie der Landrat gegen eine Impfpflicht: „Mir ist es wichtig, die Würde des Menschen zu achten. Dazu gehört, dass sich jeder selbst entscheiden kann. Ich sehe die Diskussion über eine mögliche Impfpflicht als Ausdruck der Sorge unseres Landesvaters. Ich bin mir sicher, dass die Menschen das Impfangebot nach und nach annehmen werden.“

    Landrat Reichhart: Bei 80 Prozent weiß man, wo sie sich infiziert haben

    Das Gesundheitsamt des Kreises hat nach wie vor alle Hände voll damit zu tun, bei Infizierten die Kontakte nachzuverfolgen. Das sei eine sehr belastende Aufgabe für die Mitarbeiter, sagte Leiter Dr. Patrick Dudler. Unterstützt werde man dabei von der Bundeswehr, Kollegen aus anderen Bereichen des Landratsamtes, anderen Behörden und Hilfsorganisationen. In der Natur der Sache liege es hier, dass die Reaktionen der Bürger meist negativ seien, wenngleich es auch einen positiven Austausch gebe. Der Aufwand sei enorm, doch wie der Landrat ergänzte, wisse man bei 80 Prozent derzeit, wo sie sich angesteckt hätten. Alle Infizierten und Kontakte würden benachrichtigt.

    Derweil teilt Hermann Keller mit, dass in den nächsten Tagen niedergelassene Ärzte, Rettungssanitäter und Mitarbeiter von ambulanten Diensten in den beiden Impfzentren geimpft werden. Geplant sind je Berufsgruppe zwölf Impftermine in Günzburg und Krumbach. Bei den Ärzten übernehmen Dr. Max Drexel und Dr. Wolfgang Stolle die Organisation. Geplant ist, dass diese Gruppen die nächsten Wochen kontinuierlich geimpft werden, je nach Lieferung des Impfstoffs.

    Lesen Sie hier unser großes Interview mit dem Landrat und den Experten:

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