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Landkreis Günzburg: Corona-Krise: Landkreis Günzburg hat über eine Million Euro in die Hand genommen

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Corona-Krise: Landkreis Günzburg hat über eine Million Euro in die Hand genommen

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    In den Testzentren in Günzburg (im Foto) und Krumbach sind allein in der vergangenen Woche 1545 Corona-Tests durchgeführt worden.
    In den Testzentren in Günzburg (im Foto) und Krumbach sind allein in der vergangenen Woche 1545 Corona-Tests durchgeführt worden. Foto: Bernhard Weizenegger

    „Unsere beiden Impfzentren sind startklar“, erklärte der Landrat in der Kreistagssitzung. „Wenn der Impfstoff da ist, können wir beginnen.“ Im Gremium listete Hans Reichhart auf, welchen personellen, finanziellen und organisatorischen Aufwand der Landkreis betreibt, um der Corona-Pandemie Herr zu werden. An die 1,3 Millionen Euro habe der Landkreis dafür bislang in die Hand genommen. Über die Lage an den beiden Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach berichtete Vorstand Volker Rehbein. Dabei erinnerte er auch an die zahlreichen Infizierten und Toten im Landkreis, unter ihnen etliche Jüngere und vorab Gesunde. Rehbein: „Corona ist keine leichte Grippe.“

    Der Landkreis wird auch „das soziale Herz Schwabens“ genannt. In kaum einer anderen Region gibt es so viele soziale Einrichtungen – große Förderzentren für Behinderte, Alten- und Pflegeheime oder (Fach-)Kliniken. Was sonst ein Segen ist, wird in Zeiten von Corona zum Problem. Denn mehr als 40 Prozent der Infizierten und Toten kommen nach Angaben des Landrats aus solchen Einrichtungen. „Deshalb sind wir besonders betroffen.“

    Corona-Krise: Rückverfolgung von Corona-Fällen ist aufwändig

    Entsprechend groß sei der Aufwand des Landkreises. Etwa 100 Mitarbeiter des Landratsamts, der Bundeswehr, des Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr seien allein mit der Rückverfolgung von Corona-Fällen beschäftigt. Sie arbeiteten seit Wochen und Monaten am Limit, deshalb gelte ihnen ein besonderer Dank, betonte Reichhart unter dem Beifall der Kreisräte. Umso bitterer sei es, dass die Helfer nicht selten schriftlich oder telefonisch beschimpft und beleidigt würden. Unverständlich sei auch, dass Lehrer angezeigt werden, weil sie Kinder zum Tragen einer Maske anhalten.

    Wie viel Arbeit anfällt, zeigt laut Landrat eine andere Zahl: Etwa 1500 E-Mails, die sich ausschließlich auf Corona beziehen, gehen täglich im Landratsamt ein.

    Corona-Krise: In den Testzentren wurden über 1500 Corona-Tests durchgeführt

    In den beiden Testzentren in Günzburg und Krumbach seien allein in der vorigen Woche 1545 Corona-Tests durchgeführt worden. Das entspreche binnen weniger Tage mehr als einem Prozent der Landkreisbevölkerung. Der Landrat: „Das kann sich sehen lassen.“ Zu den stationären Zentren kämen zwei mobile Teams, die vor allem in den Altenheimen Reihentests durchführen. Die Öffnungszeiten der Zentren seien verlängert worden, geschlossen seien sie nur am Sonntag, erklärte Reichhart weiter. Gearbeitet werde auch über die bevorstehenden Feiertage. Das Fazit des Landrats: „Wir haben früh reagiert.“ Auch deshalb seien die Impfzentren startklar. Der Landrat appellierte an die Bürger, sich impfen zu lassen.

    Die Impfzentren, betonte auch Klinikvorstand Volker Rehbein, seien „ein ganz wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie“. Und er habe die Hoffnung, „dass wir das alles schaffen“. Trotz aller Belastungen durch Corona seien die beiden Kreiskliniken bislang ganz gut über die Runden gekommen. Unter anderem um den Preis, dass nicht unbedingt notwendige Operationen geschoben wurden und werden. Krebskranke oder akute Notfälle würden aber selbstverständlich weiter bestmöglich versorgt, betonte Rehbein.

    Kreisklinik hat jetzt ein PCR-Analysegerät

    Seit Mitte November habe die Günzburger Klinik ein PCR-Analysegerät. Damit sei es möglich, die Ergebnisse von Corona-Tests binnen fünf Stunden zu erhalten, ein großer Fortschritt.

    Rehbein wie der Landrat warnten davor, Corona auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Klinikvorstand: „Corona-Patienten sind die aufwendigsten und forderndsten Patienten in den Kliniken.“ Nicht nur das medizinische Personal sei durch Corona extrem gefordert, auch er als Verwaltungschef sei überwiegend mit diesem Thema befasst. Volker Rehbein: „Freude macht das nicht.“

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