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Landkreis Günzburg: Bundesweiter "Warntag" mit Pannen: So hat er im Kreis Günzburg funktioniert

Landkreis Günzburg

Bundesweiter "Warntag" mit Pannen: So hat er im Kreis Günzburg funktioniert

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    Im Landkreis gibt es noch flächendeckend Sirenen.
    Im Landkreis gibt es noch flächendeckend Sirenen. Foto: Büttner/dpa (Symbolbild)

    Für das Bundesinnenministerium ist der bundesweite „Warntag“ am Donnerstagvormittag ein Fehlschlag gewesen. So kamen die Warnmeldungen über die speziellen Apps erst mit Verspätung bei den Nutzern an. Und wie war es im Landkreis Günzburg? Wie fällt hier die Bilanz aus?

    Jenny Schack, Pressesprecherin des Landratsamtes, hat dazu Daniel Höfle vom Katastrophenschutz befragt. Die Behörde sei zufrieden mit dem, was sie zu verantworten habe: Alle Sirenen hätten wie geplant ausgelöst. Die teilweise Verspätung bei den Warn-Apps sei einer Überlastung des modularen Warnsystems geschuldet, da mehrere Landkreise beziehungsweise Landratsämter zusätzliche Meldungen verschickt hätten. Das Landratsamt Günzburg treffe hier keine Schuld.

    Zwölf Mal im Jahr gibt es einen Sirenen-Probealarm im Kreis Günzburg

    Dass die Sirenen im Kreis funktionierten, sei keine Überraschung gewesen, denn sie würden regelmäßig alle drei bis fünf Jahre gewartet – wofür aber die jeweiligen Kommunen zuständig seien. Zwölf Mal im Jahr gebe es einen Probealarm: vier Mal vom Katastrophenschutz und acht Mal von der Feuerwehr. Die Töne seien dabei unterschiedlich, die Sirenen aber dieselben, erklärt Daniel Höfle. Auch der für den Bereich Günzburg zuständige Kreisbrandinspektor Albert Müller bestätigt, dass die Sirenenalarmierung funktioniert habe – ein Entwarnton, wie zuvor von den Behörden angekündigt, sei hingegen im Kreis gar nicht vorgesehen. Ohnehin könne man bei den Sirenen nur Töne auslösen, die vorher einprogrammiert wurden. Und nicht jede könne jeden wiedergeben.

    Auf dem Schlauchturm des neuen Feuerwehrgerätehauses in Günzburg sei aber beispielsweise eine moderne installiert worden, die auf dem aktuellen Technikstand sei. Damit Feuerwehren unabhängig von den Funkmeldern alarmiert werden können, gebe es im Kreis, im Gegensatz zu mancher Großstadt, noch flächendeckend Sirenen. In den 90ern, also nach Ende des Kalten Kriegs, seien aber zusätzlich vorhandene Anlagen abgebaut worden, die außerhalb der Orte standen. Mit ihnen konnten auch Bürger in Außenbereichen gewarnt werden.

    Ein eigener Fonds für die Finanzierung neuer Sirenen

    Inzwischen habe man gemerkt, dass es ein Fehler gewesen sei, auf Sirenen zu verzichten, sodass in Bayern und bundesweit wieder neue installiert würden. Dafür gebe es im Freistaat einen eigenen Fonds, um die Finanzierung zu fördern. Bei modernen Anlagen sind Behörden sogar in der Lage, mit Durchsagen die Bürger zu warnen.

    Solche gebe es im Landkreis nicht. Stattdessen greife man dafür auf mobile Anlagen zurück, erklärt Albert Müller. Im Gegensatz zu anderen Warn-Apps habe übrigens die Biwapp-App funktioniert – mit ein paar Minuten Verzögerung.

    Lesen Sie dazu den Kommentar von Christian Kirstges:

    Mehr Bedeutung für Zivilschutz: Es braucht mehr als einen „Warntag“ im Jahr

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