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Landkreis Günzburg: Blitzmarathon: Polizei hat viel und wenig Arbeit zugleich

Landkreis Günzburg

Blitzmarathon: Polizei hat viel und wenig Arbeit zugleich

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    Die Polizei hat wie hier nicht nur das Tempo kontrolliert, sondern Fahrzeuge auch normalen Verkehrskontrollen unterzogen.
    Die Polizei hat wie hier nicht nur das Tempo kontrolliert, sondern Fahrzeuge auch normalen Verkehrskontrollen unterzogen. Foto: Peter Wieser

    Um sechs Uhr war’s am Donnerstag vorbei mit den angekündigten Tempomessungen der Polizei. Innerhalb von 24 Stunden hatten die Beamten gezielt an bestimmten Streckenabschnitten kontrolliert, ob Autofahrer zu schnell unterwegs waren. Natürlich wurden beim „Blitzmarathon 2019“ wieder Temposünder erwischt. Insgesamt zieht das

    An 136 Messstellen waren 246 Beamte im Einsatz und überwachten zusammengerechnet fast 500 Stunden lang die Geschwindigkeit der Fahrzeugführer. An den stationären Geschwindigkeitsmessanlagen – also den Radarmessanlagen – wurde in den vergangenen 24 Stunden ein Durchlauf von knapp 17500 Fahrzeugen (Vorjahr 14700, plus 18,5 Prozent) gemessen.

    Auch mit mobilen Geräten wurde gemessen

    Allerdings wurde nicht nur mit stationären Anlagen gemessen. Auch mobile Geräte – sogenannte Handlasermessgeräte – waren im Einsatz. Mit diesen lässt sich allerdings kein Durchlauf registrieren.

    Insgesamt, also durch stationäre und mobile Überwachungsgeräte, mussten in den vergangenen 24 Stunden 897 Verkehrsteilnehmer wegen Nichteinhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit beanstandet werden. Im Vergleich zum Vorjahr (763 Beanstandungen) bedeutet dies eine Steigerung um 17,5 Prozent.

    Negativer Spitzenreiter war ein 28-Jähriger, der gegen Mitternacht auf der B308 bei Sigmarszell, im Bereich der Abfahrt nach Schlachters, mit 133 Stundenkilometern (km/h) gemessen wurde. Erlaubt waren dort im besten Fall 70 km/h. Der Mann muss mit einem Bußgeld von 240 Euro, zwei Punkten in Flensburg sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.

    Rund 70 Prozent der tödlichen Unfälle außerorts und auf Autobahnen

    Der Polizei ist es auch heuer gelungen, durch offensiv angekündigte und medial präsente Berichterstattung das Thema Verkehrssicherheit ins Gedächtnis der Fahrer zu bringen. Nicht angepasste und überhöhte Geschwindigkeit zählt nach wie vor zu einer der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr.

    Im Jahr 2018 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West 29000 Verkehrsunfälle – die höchste Anzahl seit zehn Jahren. 5901 Menschen wurden teils schwer verletzt, 55 Menschen starben. Rund 70 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften und auf der Autobahn.

    Wie aber sah es im Landkreis Günzburg aus?

    Am späten Mittwochvormittag fiel einer zivilen Streife der Verkehrspolizeiinspektion Neu-Ulm auf der A8 unmittelbar vor der Anschlussstelle Leipheim ein Auto mit ungarischer Zulassung auf. Dieses raste im Bereich der dortigen Tagesbaustelle bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h mit über 130 km/h in Fahrtrichtung München. Die Beamten konnten den 36-jährigen Fahrer gerade noch anhalten und der Raserei ein Ende setzen. Der Mann musste an Ort und Stelle eine Sicherheitsleistung in Höhe von fast 270 Euro entrichten. Außerdem erwartet den Raser ein Fahrverbot.

    Die „Beanstandungsquote ist erfreulich niedrig“, lautet das Fazit. „Der Blitzmarathon ist in den Köpfen der Leute präsent.“ In Bubesheim und im Bereich Günzburg wurden mehrere Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Lediglich zwei Verkehrsteilnehmer mussten beanstandet werden, die in der Nacht außerorts auf der Bundesstraße 16 zwischen den Autobahn-Anschlussstellen und

    Nur zehn Verkehrsteilnehmer wurden beanstandet

    Die Beamten stellten keine gravierenden Verkehrsverstöße fest. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von siebeneinhalb Stunden an fünf verschiedenen Messstellen nur zehn Verkehrsteilnehmer beanstandet. Diese Quote ist deutlich geringer, als üblicherweise. Unrühmlicher „Spitzenreiter“ war ein 45-jähriger Autofahrer, der im Bereich der Thannhauser Realschule statt der erlaubten 30 km/h mit 55 km/h unterwegs war. Letztendlich sei das Ziel der Aktion, nämlich die Verkehrsteilnehmer für die Einhaltung der Geschwindigkeitsvorschriften zu sensibilisieren, erreicht worden.

    Die Polizeiinspektion Burgau bekräftigt das Resümee der benachbarten Inspektionen. Die Beamten führten an vier verschiedenen Stellen über einen Zeitraum von fast zehn Stunden die Geschwindigkeitsmessungen mit der Laserpistole durch. Es mussten lediglich zwölf Verkehrsteilnehmer beanstandet werden, die höchste Überschreitung betrug 28 km/h. Gegen keinen der Betroffenen muss ein Fahrverbot verhängt werden. Bei einem 41-Jährigen Kosovaren wurde ein nicht mehr gültiger Führerschein festgestellt, er hat ein Strafverfahren wegen „Fahrens ohne Fahrerlaubnis“ zu erwarten.

    Bayernweit sind übrigens 10821 Geschwindigkeitssünder beim siebten Bayerischen 24-Stunden-Blitzmarathon erwischt worden. im Jahr zuvor waren es 8466 Geschwindigkeitsverstöße. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte an: „Wir müssen auch weiterhin auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen setzen, solange noch so viele Unbelehrbare unterwegs sind.“ (zg)

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