Gleich mit mehreren Fällen von Internetbetrug muss sich die Polizei im Landkreis Günzburg beschäftigen.
In der Gemeinde Bibertal erhielt ein Mann von einem Onlinehändler die Aufforderung, einen noch offenen Betrag zu begleichen. Da der Mann sich sicher war, weder eine Bestellung aufgegeben zu haben, noch ein Kundenkonto bei diesem Händler zu besitzen, ignorierte er das Schreiben. Kurz darauf erhielt er jedoch ein Schreiben von einem Inkassounternehmen, das die Zahlung immer noch ausstehen würde und beglichen werden müsse. Der Geschädigte informierte das Inkassounternehmen, dass wohl ein unbekannter Täter mit seinen Daten etwas gekauft hatte, und erstattete Anzeige bei der Polizei.
In Günzburg bot eine Frau auf einem Anzeigenportal eine Kinderjacke zum Verkauf an. Ein unbekannter Mann meldete sich über einen Nachrichtendienst auf dem Mobiltelefon bei der Geschädigten und gab an, die Jacke kaufen zu wollen. Es solle ein Geschenk für seinen in Deutschland lebenden Cousin sein. Da er selbst in Amerika wohnen würde, bat er die Frau, dass sie zudem Steam-Wallet-Karten im Wert von 200 Euro kaufen und diese dem Paket beilegen solle. Sie erhielt dann die Nachricht, dass er das Geld über eine Bezahlplattform überweisen werde. Kurz darauf meldete sich der unbekannte Mann wieder und forderte die Frau auf, nun die Codes auf den Karten frei zu rubbeln und diese anschließend über dieselbe Bezahlart an ihn zu senden. Die geduldige Günzburgerin erkannte den Betrug und kam den Wünschen nicht nach. Somit entstand auch kein Vermögensschaden.
Verbraucherzentrale bestätigt: Es ist eine betrügerische Firma
Ein weiterer Fall in Leipheim wurde für einen Mann teuer. Er bestellte über eine Internetseite ein Fernsehgerät im Wert von gut 280 Euro und bezahlte es per Online-Banking. Als die Ware nicht geliefert wurde, schrieb der Geschädigte die betreffende Firma an, erhielt jedoch keine Antwort auf seine Nachfrage. Erst danach recherchierte er im Internet und entdeckte diverse Betrugswarnungen bezüglich dieser Firma. Die Verbraucherzentrale bestätigte den Verdacht, dass es sich um eine betrügerische Firma handelt.
In den vergangenen Tagen meldeten sich mehrere Personen aus Günzburg und Kleinkötz bei der Polizeiinspektion Günzburg, dass sie Kurznachrichten auf ihrem Smartphone bezüglich eines Paketes erhalten hatten. In den Nachrichten wurden sie aufgefordert, auf einen Link zu klicken. Einer der Betroffenen folgte dieser Aufforderung. Bisher ist jedoch kein Vermögensschaden entstanden.
In Ellzee wurde ein 21-Jähriger wohl um 1000 Euro betrogen. Er bestellte auf einer Handelsplattform für Gebrauchtes eine Rüttelplatte und überwies das Geld auf das angegebene deutsche Bankkonto. Die Rüttelplatte kam nicht bei ihm an, so erstattete er Anzeige gegen den unbekannten Täter.
Vorsicht, wenn der Gesprächspartner sich als der Chef ausgibt
Eine 29-jährige Frau aus Jettingen meldet einen weiteren Internetbetrug. Sie hatte am 4. April bei einem Modehändler Ware auf Rechnung bestellt. Nach zwei Tagen erhielt sie eine E-Mail, dass aus Sicherheitsgründen das Passwort zurückgesetzt wurde und sie ein neues Passwort erstellen müsse. Daraufhin überprüfte sie die E-Mails der vergangenen zwei Tage und stellte fest, dass die Lieferanschrift für die bestellte Ware abgeändert worden war. So konnte sie keine Lieferung erhalten, musste dafür aber die Rechnung begleichen.
Die Mitarbeiterin einer Günzburger Schule meldete einen „CEO-Fraud“. Das ist eine Betrugsmethode, bei der sich der Täter als Geschäftsführer, Manager oder Chef ausgibt und Mitarbeiter etwa dazu auffordert, Geld auf ein bestimmtes Konto zu überweisen. In diesem Fall wurde die 52-Jährige aufgefordert, 55.000 Euro für Akquisition und Beratung an eine deutsche IBAN zu überweisen. Die Frau bemerkt den simplen Betrugsversuch sofort und erstattete Anzeige bei der Polizeiinspektion Günzburg. (zg)
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