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Landkreis Günzburg: Bahnausbau Ulm-Augsburg: Welche Strecke kommt zum Zug?

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Bahnausbau Ulm-Augsburg: Welche Strecke kommt zum Zug?

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    Ein ICE hält am Bahnhof in Günzburg – wird das auch in Zukunft so sein? Am Freitag werden in Augsburg mehrere Varianten zur Bahntrasse Ulm–Augsburg den betroffenen Kommunen vorgestellt.
    Ein ICE hält am Bahnhof in Günzburg – wird das auch in Zukunft so sein? Am Freitag werden in Augsburg mehrere Varianten zur Bahntrasse Ulm–Augsburg den betroffenen Kommunen vorgestellt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Wie geht es weiter mit dem Bahnausbau zwischen Augsburg und Ulm? Gibt es eine Schnellbahn an der Autobahn oder folgt die Trasse zumindest teilweise der bestehenden Strecke? Seit Jahren sorgt diese Frage für politischen Zoff. Im Landkreis Günzburg beispielsweise bangen viele Menschen um den überregionalen Anschluss ihrer Stadt. Am Freitag nun könnte es Antworten geben. Denn Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel will die bisherigen Ergebnisse der Planungen für das Milliardenprojekt vorstellen. Erste Details sind schon durchgesickert.

    In den Räumen der Regierung von Schwaben soll der Beauftragte des Konzerns für Bayern vor einem Koordinierungsrat für das Projekt sprechen, der erstmals zusammentritt. In dem Gremium sitzen Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Auch sie sind gespannt, was Josel präsentieren wird. Wenig später sollen dann Kommunalpolitiker und Medien informiert werden, wo sich die Bahn den Ausbau der Strecke vorstellen kann.

    Bahntrasse Ulm-Augsburg: Neue Schnellstrecke entlang der Autobahn?

    Dem Vernehmen nach wird Josel eine Handvoll Korridore benennen, durch die in Zukunft Züge in weniger als einer halben Stunde zwischen Augsburg und Ulm fahren können. Aber bringen diese Korridore eine Vorentscheidung in der Frage, die im Raum Günzburg seit Jahren für Zoff sorgt: Schwenkt die Bahn auf eine Schnellstrecke entlang der Autobahn um oder hält sie sich an die bisherigen Vorgaben des Bundesverkehrswegeplans? 2022/23 will die Bahn, so der bisher veröffentlichte Fahrplan, in das behördliche Raumordnungsverfahren gehen. Endgültig entscheiden soll über den Verlauf der Bundestag. Doch schon am Freitag dürfte klar werden, welche Gebiete die Bahn nicht mehr im Visier hat.

    Der Augsburger Landrat Martin Sailer (CSU), der in dem Koordinierungsrat sitzt, erwartet noch keinen endgültigen Fingerzeig, ob die Bahn der Autobahnvariante oder der Bestandsvariante den Vorzug geben will. Seit Jahren ist eine Strecke entlang der Autobahn im Gespräch, auf der Fern- und Güterverkehr rollen sollen. Sie hat vor allem innerhalb der Wirtschaft und der Politik in Augsburg Freunde, während die neue Trasse auf dem Land auf erbitterten Widerstand treffen würde.

    Landrat Hans Reichhart: ICE-Halt in Günzburg ist zugesagt

    Der Günzburger Landrat Hans Reichhart spricht von vielen Gesprächen mit der Bahn, in denen es ein sehr positives und konstruktives Miteinander gegeben habe: „Die neue Trasse soll die Belastung für die Region so gering wie möglich halten und gleichzeitig einen Mehrwert geben. Je weiter sich der Neubau an der bestehenden Trasse orientiert, desto geringer ist die Neu-Belastung.“ Zudem sei dem Landkreis Günzburg der Erhalt des ICE-Halts in Günzburg zugesagt worden. „Darauf legen wir großen Wert“, sagte Reichhart im Gespräch mit unserer Redaktion.

    Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hebt eines hervor: „Eine Verbesserung für die Fernreisenden darf nicht zur Verschlechterung der Bevölkerung vor Ort führen, sondern der Ausbau muss vielmehr zu einer Verbesserung des bisherigen Angebotes führen.“ Die Stadt Günzburg begleite deshalb die Planungen für den Ausbau der Strecke Augsburg–Ulm „sehr wachsam und kritisch“. Jauernig unterstreicht, dass die Stadt Günzburg diesen Ausbau nur dann zustimmend begleiten werde, wenn sich für die Bürger von Stadt und Landkreis keine Verschlechterungen ergeben.

    Oberbürgermeister Gerhard Jauernig: Fernzüge in Günzburg müssen Pendlern zur Verfügung stehen

    „Das bedeutet, am bestehenden Günzburger Bahnhof in der Kernstadt müssen auch zukünftig die Fernzüge im zugesagten Takt halten und den Günzburgern und Pendlern zur Verfügung stehen. Ich werde in engem Schulterschluss mit Landrat Dr. Reichhart unser politisches Gewicht zur Begleitung dieses Projektes zum Wohle unserer Stadt einsetzen“, teilt Jauernig auf Anfrage unserer Zeitung mit. Nicht nur er ist sehr gespannt, welche Varianten die Bundesbahn am Freitag vorstellen wird. Denn immer wieder im Gespräch ist der Gedanke, dass Fernverkehrszüge künftig nicht mehr am heutigen Bahnhof Günzburg halten, sondern an einem neuen Haltepunkt außerhalb des Stadtgebiets stoppen sollen.

    „Gut, dass der Fortschritt endlich sichtbar wird. Ich erhoffe mir, dass der Dialog mit der Region jetzt eine konkrete Grundlage erhält“, teilt der Grünen-Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer mit. „Mit diesem wichtigen Fernverkehrsprojekt muss aber ein spürbarer Fortschritt im Nahverkehr einhergehen. Nur so bekommen wir die breite Zustimmung unserer Bürger“, sagt Deisenhofer.

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