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Landensberg: Wohin mit 1,9 Millionen Euro?

Landensberg

Wohin mit 1,9 Millionen Euro?

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    Das Vereinsheim in Landensberg sollte durch einen neuen Bürgersaal ersetzt werden. Dagegen gab es ein Bürgerbegehren. Nun ist unklar, wie es weitergeht.
    Das Vereinsheim in Landensberg sollte durch einen neuen Bürgersaal ersetzt werden. Dagegen gab es ein Bürgerbegehren. Nun ist unklar, wie es weitergeht. Foto: Christian Kirstges (Archiv)

    Wie geht es in Landensberg in Sachen Bürgerhaus und Glöttwenger Feuerwehrgerätehaus weiter? Diese Frage hatten sich am Montag wohl die meisten der mehr als 70 Besucher gestellt. Bei der Bürgerversammlung am Montag sollten nämlich auch die Ergebnisse aus der vergangenen Bürgerbefragung zum Gebäudemanagement der Gemeinde vorgestellt werden.

    Bürgermeister Sven Tull nannte zunächst Zahlen: Laut dem Haushaltsplan betragen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt gut 1,26 Millionen beziehungsweise 566000 Euro. Ein relativ gesunder Haushalt, wie Tull es nannte. Noch dazu: Landensberg hat keine Schulden, vielmehr verfügt die Gemeinde über Rücklagen in Höhe von gut 1,9 Millionen Euro.

    Dies rief mit einer Bürgeranfrage gleichzeitig Kritik hervor: Die Gemeinde habe es versäumt, die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbeflächen zwischen der Reitsportanlage trotz gefüllter Gemeindekasse zu erwerben. Das Interesse sei vorhanden gewesen und es habe Diskussionen im Gemeinderat gegeben, äußerte sich Bürgermeister Tull hierzu. Letztendlich sei man sich einig gewesen, den geforderten hohen Preis dafür nicht zu bezahlen – auch wenn man möglicherweise eine Chance verpasst habe.

    Gemeinderatsmitglied Johann Haas verwies zudem auf die Hanglage und die immensen Kosten, die das dortige Schaffen eines Gewerbegebiets verursacht hätten. Auch habe es sich der vorherige Gemeinderat seinerzeit sehr leicht gemacht, dort ein Gewerbegebiet in den Flächennutzungsplan mit aufzunehmen. In der Anfrage wurde ebenfalls kritisiert, dass die Gemeinde wenig Entschlossenheit für das Umsetzen notwendiger baulicher Investitionen zeige. Ebenso sei die Höhe des Hebesatzes für die Grundsteuer nicht gerechtfertigt. Bürgermeister Tull widersprach dem mit der Anpassung an die angehobenen Nivellierungshebesätze. Die Folgen wären niedrigere Schlüsselzuweisungen und Einbußen bei Zuschüssen.

    Das sind die Ergebnisse der Bürgerbefragung

    Im Anschluss stellte Zweiter Bürgermeister Dieter Gartmann die Ergebnisse der Bürgerbefragung zu den Gebäuden der Gemeinde vor. Für das Feuerwehrhaus in Glöttweng sei ein barrierefreier Neubau mit einem Obergeschoss zur Nutzung für die Öffentlichkeit gewünscht. Auch die Räume im Landensberger Gemeindehaus sollten – ebenfalls mit Barrierefreiheit ausgestattet – mehr für die Allgemeinheit geöffnet werden. Beim Vereinsheim hätten sich von 296 Personen 114 für die Sanierung des Wohnhauses sowie einen Teilabriss des Anbaus und dem Schaffen von Parkplätzen ausgesprochen. 67 Bürger hätten für eine Sanierung des gesamten Gebäudes und dessen Erhalt gestimmt. Nur 47 der Befragten könnten sich dort ein Zentrum für den Sport und mit einem kleinen Gastraum versehen vorstellen.

    Was den Neubau eines Mehrzweckgebäudes betrifft: „Die Meinung ist so, dass ein Bürgersaal gewünscht wird“, erklärte Gartmann. Dieser sollte sich in der Nähe zu der bestehenden Infrastruktur befinden. Ein Bürger bestätigte dies: Jede Woche werde, ohne die Schützen gerechnet, das Vereinsheim von etwa 100 Personen genutzt. Das Bauen werde teurer, die Zuschüsse würden weniger – man sollte in die Gänge kommen. Der Gemeinderat sei nicht entscheidungsfreudig, kreidete eine Bürgerin an.

    Es geht auch noch um Jugendtreff und Feuerwehrhaus

    Bürgermeister Tull erinnerte daran, dass man die Planung ausgesetzt habe, wodurch die Befragung zustande gekommen sei. Gemeinderätin Alexandra Merk widersprach dem Vorwurf ebenfalls: „Vor einem Jahr wurde der Beschluss gefasst, dann ist er gekippt worden.“ Seitens der Bürger sei dann anschließend kein entsprechender weiterer Vorschlag mehr gekommen.

    Man werde sich als nächstes mit den Themen Jugendtreff und Feuerwehrhaus, dieses gegebenenfalls mit dem Hinzuziehen eines oder zweier Architekten, befassen. Parallel dazu gehe es auch um das Schaffen einer Räumlichkeit für sportliche Aktivitäten und entsprechende weitere Zwecke – auf einer Fläche, die man zur Verfügung habe, betonte Bürgermeister Tull. Eine solche gibt es zwar beim Sportplatz, ein Bürger brachte es jedoch auf den Punkt: Der Ansatz sei ein Bürgerhaus gewesen. Und ein Bürgerhaus gehöre in den Ort.

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