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Kreis Günzburg: Manche Banken haben kein freies Schließfach mehr

Kreis Günzburg

Manche Banken haben kein freies Schließfach mehr

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    Wie hier die Sparkasse Günzburg-Krumbach – das Bild ist in der Günzburger Hauptstelle aufgenommen – bieten die meisten Geldinstitute im Landkreis Günzburg Schließfächer für ihre Kunden an. Die Sparkasse hat insgesamt gut 3000 davon und zwölf verschiedene Fachgrößen zu unterschiedlichen Preisen.
    Wie hier die Sparkasse Günzburg-Krumbach – das Bild ist in der Günzburger Hauptstelle aufgenommen – bieten die meisten Geldinstitute im Landkreis Günzburg Schließfächer für ihre Kunden an. Die Sparkasse hat insgesamt gut 3000 davon und zwölf verschiedene Fachgrößen zu unterschiedlichen Preisen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die anhaltende Niedrigzinsphase bereitet den Bürgern Probleme, ihr Geld gut anzulegen. Deshalb setzen viele lieber auf Edelmetalle, Immobilien – oder sie horten ihre Münzen und Scheine. Die Banken in Deutschland merken seit einiger Zeit eine steigende Nachfrage nach Schließfächern. Zwar wissen die Geldinstitute nicht, was sich darin befindet, aber sie gehen davon aus, dass vermehrt Schmuck, Geld und wichtige Papiere dort gelagert werden. Nicht nur wegen niedriger Zinsen, sondern auch einer steigenden Angst vor Einbrechern. Viele Banken haben bereits keine freien Fächer mehr oder nur noch wenige Kapazitäten. So ist die Situation im Landkreis Günzburg:

    Raiffeisenbank Aschberg In der Filiale Offingen gibt es noch „ganz wenige freie Fächer“, sagt Vorstandsvorsitzender Josef Negele. Eine Erweiterung ist allerdings derzeit nicht vorgesehen, die weitere Entwicklung soll erst einmal abgewartet werden. Die Nachfrage sei bereits seit der Finanzmarktkrise 2008 angestiegen. Manche Kunden nutzten ihre Fächer recht häufig, manche seit Jahren nicht mehr.

    Commerzbank In der Günzburger Filiale gibt es keine Schließfächer.

    Hypo Vereinsbank In beiden Filialen in Günzburg und Krumbach gibt es noch freie Schließfächer, die aber eigenen Kunden vorbehalten sind. Die Nachfrage habe spürbar zugenommen, sagt ein Sprecher, wenngleich es noch Kapazitäten gebe. Die am meisten genutzte Größe eines Fachs liegt bei zehn Zentimetern, passend für einen kleinen DIN-A4-Ordner. Es kostet 59 Euro im Jahr, muss mindestens für zwölf Monate gemietet werden und ist pauschal in Höhe von 11000 Euro versichert. Das gilt auch für Fächer anderer Größe, die Summe kann auch höher sein. Generell steige die Nachfrage bei der Bank nach anderen Geldanlagen wie Edelmetallen, Aktien und Immobilien.

    Postbank Sie hat keine Schließfächer, erklärt ein Sprecher.

    Raiffeisenbank Ichenhausen Sie hat in der Hauptstelle um die 240 Schließfächer in drei verschiedenen Größen, in einer Filiale eine kleinere Anlage. Bereits im vergangenen Jahr gab es eine Warteliste, auf der zehn bis 15 Kunden standen. Neben Privatleuten deponieren auch Firmen Wichtiges, sagt Vorstandsvorsitzender Michael Hösle. Die Gebühren wurden erhöht, in einem mit dem Versicherungsschutz. Früher sei nur ein Bruchteil belegt gewesen. Bei den Kunden sei vor allem der Schutz vor Einbrechern der Grund, sich ein Fach zu mieten. Derzeit sei keine Erweiterung der Anlagen geplant, dazu gebe es keine räumliche Möglichkeit mehr. Die Kunden müssten sich auf womöglich längere Wartezeiten einstellen.

    Raiffeisenbank Jettingen-Scheppach In den vergangenen beiden Jahren habe die Nachfrage deutlich angezogen, von den mehr als 300 Fächern in der Hauptstelle seien nur noch 30 bis 50 frei, sagt Vorstandsmitglied Markus Deubler. Da sie nur an Kunden vermietet werden, „kommen wir aber noch gut klar“. Im Laufe des nächsten Jahres könnten die Kapazitäten allerdings erschöpft sein, eine Erweiterung sei aus Platzgründen nicht möglich. Dann würde es eine Warteliste geben. Als die Zweigstelle der VR-Bank Donau-Mindel im Ort geschlossen wurde, seien viele Kunden zur Raiffeisenbank gewechselt, es gebe aber auch Anfragen von Kunden anderer Geldhäuser. Jüngere interessierten sich eher nicht dafür, ab dem mittleren Alter steige aber die Nachfrage. „Die Leute sind vorsichtiger geworden wegen der vielen Einbrüche“, sagt Deubler.

    Raiffeisenbank Mittelschwaben Die Belegungsquote liegt hier bei 90 Prozent, und die Fächer seien seit einiger Zeit sehr gefragt. Vorstand Günther Mayer sagt, die Nachfrage sei seit der Niedrigzinsphase noch einmal gestiegen. Es gebe noch Kapazitäten, aber wenn zwei Kunden den Mietvertrag beenden, gebe es drei neue Interessenten. Eine Erweiterung der Schließfachanlage sei aber nicht nötig.

    Raiffeisenbank Schwaben Mitte Im vergangenen Jahr waren dort alle Fächer vergeben, nun gibt es wieder Kapazitäten. Denn wie Christine Bader sagt, wurden in Krumbach 100 bis 150 neue Fächer eingebaut. In allen größeren Filialen gibt es Schließfachanlagen, überall seien sie aber (fast) ausgebucht. Eine erneute Erweiterung ist nicht geplant.

    Raiffeisenbank Thannhausen Vorstandssprecher Gerhard Böck sagt, erst vor drei Jahren sei die Schließfachanlage bei ihnen vergrößert worden. Zuvor hatte es Wartelisten gegeben. Nun seien wieder ein paar Fächer verfügbar, von den 160 in Thannhausen sind allerdings 90 Prozent belegt. Erweitert werden soll jetzt nicht mehr.

    Sparkasse Günzburg-Krumbach Insgesamt gibt es bei ihr 3000 Schließfächer in Günzburg, Krumbach, Leipheim, Jettingen-Scheppach, Ichenhausen, Offingen, Thannhausen und Ziemetshausen. In den vergangenen anderthalb bis zwei Jahren ist die Nachfrage spürbar gestiegen, sagt Sprecherin Heidemarie Weng, die Auslastung in den einzelnen Zweigstellen sei aber unterschiedlich. Wer in einem Ort kein Fach mehr bekommt, kann auf eine andere Filiale ausweichen. Vor allem Schmuck, Ausweise und Fahrzeugpapiere liegen in den Fächern, schätzt Weng. Während türkische Kunden vor Festen ihren Goldschmuck holen, bringen Deutsche vor dem Urlaub ihre Wertsachen in den Tresorraum.

    VR-Bank Donau-Mindel In den Hauptstellen Günzburg und Burgau gibt es inzwischen Schließfachautomaten, sagt der stellvertretende Vorstand Alexander Jall. Dort können die Kunden rund um die Uhr mit ihrer Bankkarte zu ihren Fächern, ohne dass noch ein Mitarbeiter sich kümmern muss. Die Nachfrage sei auch bei der VR-Bank gestiegen, in den Hauptstelle Günzburg wurden aber die Kapazitäten bereits erweitert.

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