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Kreis Günzburg: Ehepaar muss ohne Telefon und Internet leben

Kreis Günzburg

Ehepaar muss ohne Telefon und Internet leben

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    Kein Internet, kein Telefon: Familie Fleige ist in ihrem Haus von der Außenwelt abgeschnitten.
    Kein Internet, kein Telefon: Familie Fleige ist in ihrem Haus von der Außenwelt abgeschnitten. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

    Wenn Eva Fleige sich in ihrem neuen Haus in Ettlishofen aufhält, dann ist sie von der Außenwelt abgeschnitten. Sie wartet schon seit Monaten auf den Telefon- und Internetanschluss der Telekom. Die wiegelt ab und teilt mit: Es wird noch mindestens ein halbes Jahr dauern, bis Familie Fleige mit der Außenwelt verbunden ist.

    Was das Ganze noch schlimmer macht: Im Haus gibt es auch keinen Handyempfang. Wenn Eva Fleige telefonieren will, muss sie vor die Tür. Das wird jetzt ganz schön kalt. Und wenn sie drinnen ist, ist sie für niemanden erreichbar.

    Telekom-Rechnung über 400 Euro, aber kein Telefonanschluss

    In ihrer Verzweiflung hat sich Eva Fleige schon an die Gemeinde und an die Bundesnetzagentur gewandt. Doch ohne die Telekom geht eben nichts. „Da finden wir einfach kein Gehör“, klagt die Bibertalerin. Mehrmals ist sie schon aus der Warteschleife geflogen. Doch auch wenn sie bei dem Konzern durchkam, dann brachte sie das noch nie richtig weiter.

    Auf Anfrage unserer Zeitung teilt die Pressestelle der Deutschen Telekom in Berlin mit: „Ein Auftrag von Frau Fleige liegt unserer Bauherrenabteilung nicht vor. Stattdessen wurde erst im vergangenen Monat eine Bedarfsanzeige gestellt.“ Eva Fleige entgegnet: Das stimmt überhaupt nicht. Der sogenannte Bauherrenservice der Telekom sei sogar schon in ihrem Haus gewesen. Er habe im Januar auf der Baustelle die nötige Dose verlegt. „Aber wohin das Kabel führt, ist nicht klar. Es versinkt im Erdreich.“ Die Rechnung über 400 Euro haben die Fleiges schon bezahlt, aber erreichbar sind sie eben nicht. Das haben sie gemerkt, als sie im Juni in ihr neues Haus eingezogen sind und den Festnetzvertrag abschließen wollten.

    Die Leitung der Nachbarn möchte die Telekom auch nicht zubuchen

    Jetzt heißt es aus der Pressestelle in Berlin: „Um den Anschluss von Frau Fleige zu realisieren, ist es jedoch nötig, Genehmigungen einzuholen und ggf. Neubaumaßnahmen einzuleiten. Beides ist leider kurzfristig nicht realisierbar.“ Es wird noch mindestens ein halbes Jahr dauern, hat Eva Fleige mittlerweile von der Telekom erfahren.

    Auch ihre Idee, vorübergehend eine Nummer auf die Leitung der Nachbarn zuzubuchen – die damit einverstanden wären – wurde abgeschmettert. Fleige ist verzweifelt: „Wir jungen Leute sollen doch die Dörfer beleben und dann werden wird so auf dem Trockenen sitzen gelassen!“

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