Bei einem Unfall am frühen Donnerstagnachmittag auf der Autobahn A8 ist ein Mensch getötet und ein weiterer nach Angaben der Polizei lebensgefährlich verletzt worden. Demnach hatte kurz vor 14 Uhr ein Autofahrer in Richtung München bei Burgau einen Lastwagen überholen wollen. Aus noch ungeklärter Ursache fuhr das Auto aber rechts in den Lkw, der dann wie auch der Pkw in die Leitplanke prallte. Der Lastwagenfahrer erlitt nach Erkenntnissen der Polizei einen Schock, der 57-jährige Fahrer des Autos wurde aber lebensgefährlich und sein 25-jähriger Beifahrer tödlich verletzt - er starb noch an der Unfallstelle.
Im Rückstau ereigneten sich zwei weitere Unfälle, bei denen es bei Blechschäden blieb. Der Verkehr wurde an der Behelfsausfahrt Unterknöringen ausgeleitet, später an der Anschlussstelle Günzburg. Der Verkehr direkt vor der Unfallstelle konnte zum späteren Zeitpunkt daran vorbeigeführt werden. Die A8 blieb in Richtung München bis gegen 18.30 Uhr gesperrt, eine Stunde später konnten alle Spuren wieder freigegeben werden. Die Fahrzeuge stauten sich zeitweise bis zum Kreuz Ulm/Elchingen zurück. Die Umleitungen waren überlastet.
Frau bei einem weiteren Unfall verletzt
Auch in Richtung Stuttgart kam es auf der A8 kurz vor der Anschlussstelle Günzburg zum Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Lastwagen. Eine Frau wurde leicht verletzt, wegen auf der Straße liegender Gegenstände musste die Fahrbahn kurz gesperrt werden. Auch danach staute es sich. Zudem krachte es auf der Umgehung zwischen Röfingen und Scheppach. Dort gab es eine verletzte Person und eine Sperrung.
Um den Hergang des ersten Unfalls auf der A8 in Richtung München zu klären, wurde ein Gutachter hinzugezogen. Im Einsatz waren neben den Feuerwehren, dem Rettungsdienst und der Polizei auch der Betriebsdienst des Autobahnbetreibers Pansuevia. Zudem wurden Rettungs- und ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Es ist bereits der fünfte Unfall-Tote im Landkreis auf der A8 in diesem Jahr. Der entstandene Sachschaden beträgt rund 70.000 Euro.
Strafbefehl gegen Gaffer
Derweil hat das Amtsgericht Günzburg Strafbefehl erlassen gegen den Lastwagenfahrer, der im September einen sterbenden Motorradfahrer auf der A8 gefilmt hatte, statt zu helfen. Iris Gross, stellvertretende Leiterin des Gerichts, bestätigte einen entsprechenden Bericht der Südwest Presse. Allerdings bedeute das momentan noch nichts, schließlich könne der Mann Widerspruch einlegen. Sollte er das tun, sei die Wahrscheinlichkeit aber groß, dass in einem Prozess eine höhere Strafe herauskommt als wenn er den Strafbefehl akzeptiert. Denn dieser hat den Zweck, dass jemand einen Fehler anerkennt und signalisiert, daraus gelernt zu haben. Über den Umfang des Strafbefehls möchte Gross noch nichts sagen, da die Widerspruchsfrist läuft.