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Konzert: Große Gefühle und klangvolle Momente

Konzert

Große Gefühle und klangvolle Momente

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    Das Blasorchester Kötz feierte dieses Jahr sein Jubiläum. Das Adventskonzert in der Großkötzer Kirche bildete den feierlichen Abschluss.
    Das Blasorchester Kötz feierte dieses Jahr sein Jubiläum. Das Adventskonzert in der Großkötzer Kirche bildete den feierlichen Abschluss. Foto: Gerda Klotz

    Das Kötzer Blasorchester lud zu seinem Benefizkonzert am zweiten Sonntag im Advent in seine Heimatkirche St. Peter und Paul in Großkötz. Damit fand das große Jubiläumsjahr „150 Jahre

    Pater Victor Onwugigbo begrüßte das Publikum im voll besetzten Gotteshaus und stimmte mit einleitenden, warmherzigen Worten auf die musikalische Feierstunde ein, in der Benjamin Markl, der musikalische Leiter, sein Orchester ausdrucksstark forderte und dieses in harmonischer Geschlossenheit die hohen Erwartungen mehr als erfüllte. Der Erlös der Veranstaltung aus den freiwilligen Spenden kommt der musikalischen Bildungseinrichtung „JeKi – Jedem Kind ein Instrument“ an der Alois-Kober-Grundschule zugute.

    Eröffnet wurde das anspruchsvolle Konzertprogramm mit „Leonesse“ von Bert Appermont. Der majestätische Marsch versetzte die Zuhörer ins alte England. Königliche Eleganz wurde dabei verkörpert und eine würdevolle, breit angelegte Melodie beschrieb die Schönheit und Weite des Landes. In „Snowflake Lullaby“ des Komponisten Mathias Wehr erzählten glänzend aufgelegte Musikerinnen und Musiker von einer Winterreise durch eine bezaubernde Landschaft. Und so manchen erfüllte dabei wohl auch eine stille, kindliche Sehnsucht nach einer weißen Weihnacht.

    Im darauffolgenden „Rondo“, einem der bekanntesten Werke des englischen Meisters Henry Purcell, gelang es allen Registern imposant, die dem Anlass entsprechende Feierlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Das eindrucksvolle Werk „Children´s Oak“ von Thierry Deleruyelle ist eine Hommage an die Stadt Beauquesne in Frankreich, die von beiden Weltkriegen betroffen war. Der Titel hat seinen Ursprung in den Wurzeln des Wortes

    Dem allgegenwärtigen Wunsch nach Frieden durch Musik eine Stimme geben: Diesem Anliegen wurden das Kötzer Blasorchester sowie in besonderer Weise die Solotrompeter Andreas Brandner und Thomas Klotz in dem von Ted Huggens arrangierten Werk „Give us Peace“ (Dona Nobis Pacem) gerecht.

    Die Konzertbesucher ließen sich von diesem musikalischen Gebet und der ergreifenden Atmosphäre spürbar berühren. Isabella Wörle und Markus Rothacher bereicherten die adventliche Stunde mit besinnlichen und nachdenklichen Texten.

    „Whispers from Beyond“ von Rossano Galante war in emotionaler Weise den verstorbenen Musikerfreunden und Vereinsmitgliedern gewidmet und sollte freudig und dankbar zugleich an die gemeinsam verbrachte wertvolle Zeit erinnern. Mit einem ehrenden Nachruf gedachte der Erste Vorsitzende Ludwig Wörle der verdienten und unvergessenen Persönlichkeiten des Vereins Bernhard Renzhofer und Franz Gehring.

    Chris Pilsner hat im folgenden Choral „Dum spiro spero“ den berühmten Ausspruch Ciceros „Solange ich atme, hoffe ich“ musikalisch umgesetzt und mit gregorianischem Gesang ergänzt. Hier waren die männlichen Stimmen im Orchester gefordert und auch diese Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert. Mit dieser wunderschönen Orchestrierung überbrachten Benjamin Markl und seine Instrumentalisten die Botschaft dieser menschlichen Hoffnung und führten hin zu adventlicher Einkehr und Besinnung.

    Das stimmungsvolle Schlussstück „Calling Cornwall“, bei dem unweigerlich Bilder der grasüberzogenen Hügel und steil abfallender Klippen der Grafschaft an der rauen südwestlichen Spitze Englands vor dem inneren Auge auftauchten, machte die Vielseitigkeit und den Anspruch des Orchesters nochmals deutlich. Hier fungierten die Solisten Thomas Klotz (Trompete) und Jochen Krauß (Eufonium) im gefühlvollen und wohlklingenden Zusammenspiel.

    Zuvor fand Ludwig Wörle herzliche Worte für die zahlreich erschienenen Gäste, aber auch für die beeindruckende Vorstellung seines Blasorchesters, das sich nach lang anhaltendem Applaus gerne mit einer Zugabe zur Einstimmung auf die bevorstehenden Festtage verabschiedete. Die schlichte Melodie des alten Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros’ entsprungen“ erfüllte die Zuhörer in der Pfarrkirche mit stiller, friedvoller Andacht. (zg)

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