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Kommentar: Warum der Nahverkehr im Kreis Günzburg noch besser werden muss

Kommentar

Warum der Nahverkehr im Kreis Günzburg noch besser werden muss

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    Der Löwenanteil des ÖPNV im Landkreis Günzburg entfällt auf den Schülertransport.
    Der Löwenanteil des ÖPNV im Landkreis Günzburg entfällt auf den Schülertransport. Foto: Bernhard Weizenegger

    Es ist zunächst einmal beachtlich, wie die Verantwortlichen den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region weiterentwickeln wollen. Und es ist dringend notwendig, dies zu tun.

    Einiges von dem, was in nächster Zeit geplant ist, muss erst noch in trockene Tücher gepackt werden. Da geht es natürlich dann auch um Anteile an Einnahmen. Keines der Verkehrsunternehmen möchte zu kurz kommen – verständlich.

    Ratsam ist es jedoch, nicht auf Teufel komm raus eigene Maximalforderungen durchsetzen zu wollen. Wenn jeder nur Vorgartenpflege betreibt, geht der Blick fürs Ganze verloren und sinnvolle Verbundstrukturen mit einem einheitlichen Ticket-Handling würden nicht Wirklichkeit werden. Wer kann das wirklich wollen?

    In einem weitläufigen, ländlich strukturierten Landkreis wie Günzburg wird das Auto immer eine Rolle spielen. Es ist bequem. Und es spart Zeit, weil punktgenau transportiert werden kann. Parkplatzprobleme wie in großen Städten sind hier nicht die Regel.

    Ein erschreckend niedriger Anteil

    Lediglich zwei Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens im Kreis Günzburg wird dem ÖPNV zugerechnet. Und den Löwenanteil der Passagiere bilden Schüler. Nicht, weil sie Bus fahren wollen, sondern weil sie darauf angewiesen sind. Der überaus geringe Anteil sagt alles darüber aus, wie der Öffentliche Personennahverkehr angenommen wird. Das darf auch aus ökologischer Sicht nicht so bleiben. Nur: Dann müssen sich auch die Gegebenheiten ändern. Der ÖPNV muss verschiedene Verkehrsträger bündeln. Die Verbundgebiete sollten kooperieren unter Berücksichtigung der Gegebenheiten von Stadt und Land. Und der ÖPNV muss transparent und einfach sein – mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Der VVM hat, so scheint es, begriffen und sich auf den Weg gemacht. Ihm ist bei Verhandlungen mit anderen Kommunen, Verkehrsverbünden und -unternehmen auf der Schiene ein glückliches Händchen zu wünschen.

    Wobei Glück gar nicht nötig ist, sofern bei allen Beteiligten die Überzeugung greift, dass ihre Dienstleistung nur angenommen wird, wenn sie aus einem Guss ist und einzelne Teilstücke zusammengefügt werden.

    Auf die Bedeutung des ÖPNV für Ballungsgebiete wird zurecht hingewiesen. Dabei wurde das Land bislang leider zu wenig beleuchtet. Ein attraktiver ÖPNV kann einen entscheidenden Faktor spielen, wenn die Vitalität kleiner Dörfer und Ortsteile erhalten werden soll. Geht das Wirtshaus, die Arztpraxis und der Tante-Emma-Laden verloren, sollte wenigstens noch die Verkehrsader schlagen. Sonst kehren auch noch die Menschen ihrer dörflichen Heimat den Rücken.

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