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Kommentar: Realschule Günzburg: Demografischer Wandel ist nicht das Problem

Kommentar

Realschule Günzburg: Demografischer Wandel ist nicht das Problem

Rebekka Jakob
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    Warum wird es an der Dominikus-Zimmermann-Realschule in Günzburg immer leerer? Auf diese Frage gab es im Bayerischen Landtag eine überraschende Erklärung. Grünen-Landtagsabgeordneter Max Deisenhofer wollte wissen, was das Kultusministerium für die Zukunft der Schule plant.
    Warum wird es an der Dominikus-Zimmermann-Realschule in Günzburg immer leerer? Auf diese Frage gab es im Bayerischen Landtag eine überraschende Erklärung. Grünen-Landtagsabgeordneter Max Deisenhofer wollte wissen, was das Kultusministerium für die Zukunft der Schule plant. Foto: Bernhard Weizenegger

    Man könnte es ja fast für einen Scherz halten, wenn es hier nicht um ein so ernstes Thema ginge. Das Bayerische Kultusministerium macht – ungefragt – den demografischen Wandel dafür verantwortlich, dass die Dominikus-Zimmermann-Realschule in Günzburg vor dem Kollaps steht (Lesen Sie dazu: Schülermangel: Antwort des Ministeriums löst Kopfschütteln aus). Nein, das ist kein Scherz, sondern ein Teil der Antwort, den das Ministerium in dieser Woche dem Grünen-Landtagsabgeordneten Max Deisenhofer auf seine im Planum des Landtags an die Staatsregierung gestellten Fragen nach der Zukunft der gebeutelten Realschule gegeben hat (.Wie geht es weiter mit der Dominikus-Zimmermann-Realschule?)

    Jene Realschule, über die Kultusminister Piazolo nicht mit Vertretern der Kommunalpolitik sprechen möchte. Über die in diesem Jahr bayernweit gesprochen wurde, weil die Schulleiterin zwei Abiturienten eingestellt hat, die als Lehrkräfte gearbeitet haben. Und über die schon seit längerem im Landkreis gesprochen wird, weil die Schülerzahlen trotz der Öffnung der früheren Knabenrealschule für Mädchen rapide in den Keller gehen. Ob die Einrichtung überhaupt noch eine Zukunft hat, darüber machen sich längst nicht nur Eltern und Lehrkräfte Sorgen.

    Sorge um die Zukunft der Schule

    Für sie muss es sich wie blanker Hohn anhören, wenn das Ministerium den demografischen Wandel als Urheber zitiert – die eigentlichen Probleme und die Sorge um die Zukunft aber der Schulfamilie alleine anheimstellt. Nach Unterstützung, nach Fürsorge, nach dem Erkennen der eigentlichen Problematik hört sich das alles nicht an.

    Ganz alleine steht die Schule trotzdem nicht da. Die Hartnäckigkeit, mit der die Politik in der Region dafür kämpft, dass sich im Ministerium wenigstens etwas bewegt, ist ein Zeichen dafür, dass die Dominikus-Zimmermann-Realschule überleben soll. Und der engagierte Konrektor, das Lehrerkollegium und auch die Eltern tun alles dafür, dass sich die Schüler und Schülerinnen wohl fühlen können.

    Druck auf Ministerium muss weiter aufgebaut werden

    Aufgeben will sie hier im Landkreis Günzburg keiner. Die Menschen, die hier arbeiten und zur Schule gehen – und das auch in der Zukunft tun werden – sind wichtig. Um den Druck von der Schulfamilie zu nehmen, muss der Druck auf das Kultusministerium weiter aufgebaut werden, über die Parteigrenzen hinweg. Es ist beschämend genug, dass man im Ministerium offenbar immer noch nicht erkannt hat, was hier in Günzburg durch falschverstandene Schweigepflicht und Hinhaltetaktik auf dem Spiel steht oder schon kaputtgemacht wurde. Aufgabe der hiesigen Politik ist es, sich weiter hinter die Schulfamilie der Dominikus-Zimmermann-Realschule zu stellen. Allein gelassen wurde die Schule mit ihren Problemen von anderer Stelle nämlich schon genug.

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