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Kommentar: Kritik an Burgauer Motorsportplatz fehlt die Substanz

Kommentar

Kritik an Burgauer Motorsportplatz fehlt die Substanz

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    Auf einer Fläche hinter dem Burgauer Bahnhof soll der neue Motorsportplatz des AMC entstehen.
    Auf einer Fläche hinter dem Burgauer Bahnhof soll der neue Motorsportplatz des AMC entstehen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Politikverdrossenheit ist ein fast schon abgedroschenes Schlagwort. Zu fast jeder Wahl wird es reflexartig benutzt, um zu erklären, warum die Beteiligung wieder mal verheerend niedrig ausgefallen ist. Bei der Europawahl war sie so hoch gewesen wie lange nicht – und droht beim nächsten Mal erneut in den Keller zu rauschen angesichts der sich anschließenden Machtspielchen.

    Eine Erklärung für diese durchaus spürbare Verdrossenheit wird gerne darin gesucht, dass die Bürger nicht mehr das Gefühl haben, dass die Politik sie noch ernst nimmt, etwas von ihren Lebensbedingungen versteht – und schlicht Ahnung hat von dem, was sie tut. Das lässt sich auf jeder Ebene feststellen, gerade auch wieder auf der lokalen. Denn wie der Ortsverband Nördliches Mindeltal-Holzwinkel der Grünen in Sachen des geplanten Motorsportplatzes am Burgauer Bahnhof agiert, erweckt eben diesen Eindruck.

    Sehen wir davon ab, dass in der Pressemitteilung der Partei, in der sie das Vorhaben komplett ablehnt und großzügig Kritik verteilt, von einem Stadtratsbeschluss die Rede ist – auch wenn der Bauausschuss in dieser Sache getagt hatte. Vielmehr lässt er sich daran festmachen, dass einer der Ortsverbands-Sprecher auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, dass man derzeit gar keine Grundlage für eine Klage gegen das Projekt habe – weil man darüber noch zu wenig wisse. Das hat die Grünen aber nicht davon abgehalten, zuerst eine Pressemitteilung mit Vorwürfen zu verschicken und erst anschließend beispielsweise mit dem Burgauer Bürgermeister sprechen zu wollen.

    So wichtig es ist, dass jemand im Fokus hat, ob die Lärmbelastung im Rahmen bleibt oder Belange der Natur berücksichtigt werden: Die Maßgabe muss sein, sich zuerst zu informieren, zuerst das Gespräch zu suchen – und dann zu urteilen. Denn sonst wird der Sache nicht gedient. Im Gegenteil. Die gebetsmühlenartige und oft nicht fundiert erscheinende Kritik von Parteifreunden am AKW Gundremmingen beispielsweise führt auch schon zu Ermüdungserscheinungen bei den Bürgern.

    Lesen Sie dazu auch den Bericht:

    Grünes Licht für Motorsportplatz oder nicht?

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