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Kommentar: Kommunen müssen sich klar von Hitler distanzieren

Kommentar

Kommunen müssen sich klar von Hitler distanzieren

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    Hitler - hier im Jahr 1923 - knüpfte 1919 Kontakte zur Deutschen Arbeiterpartei.
    Hitler - hier im Jahr 1923 - knüpfte 1919 Kontakte zur Deutschen Arbeiterpartei. Foto: dpa

    Rein rechtlich ist alles klar. Mit dem Tode eines Ehrenbürgers ist es auch mit der Ehrenbürgerwürde vorbei. Insofern ist eine formaljuristische Diskussion über den einstigen Ehrenbürger Ichenhausens, Adolf Hitler, überflüssig.

    Aber: Es lässt sich nicht alles auf diesem Wege abarbeiten. Erst recht nicht, wenn es um den „Führer“ und die Ortsgeschichte Ichenhausens geht, die sich von vielen anderen deshalb unterscheidet, weil diese Stadt einst eine prosperierende Landjudengemeinde war. Ihr wurde während des dunkelsten Kapitels der jüngeren deutschen Geschichte der Garaus bereitet. Die Zeugnisse jüdischen Lebens sind untrennbar mit Ichenhausen verbunden – sei es die ehemalige Synagoge oder der jüdische Friedhof am Ortsrand.

    86 Jahre hat es gedauert, bis sich der Stadtrat ernsthaft damit beschäftigen wird, posthum Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde zu entziehen. Dem umtriebigen und streitbaren SPD-Mann Georg Abt ist es zu verdanken, dass die Ichenhauser Kommunalpolitiker nun darüber debattieren, welches Zeichen die Stadt setzen soll. Eigentlich kann und darf es nach der Sommerpause nur eine Entscheidung geben. Und die könnten übrigens auch andere Kommunen im Landkreis zum Anlass nehmen, zu überprüfen, ob sie Herrn Hitler ähnliche Ehrenbekundungen erwiesen haben, ohne sich später klar davon zu distanzieren.

    Lesen Sie dazu:

    Warum die Stadt Ichenhausen jetzt über ihren Ehrenbürger Adolf Hitler diskutiert

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