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Kommentar: Feuerwehr, ASM, Bundestag: Wahlen sind unvorhersehbar

Kommentar

Feuerwehr, ASM, Bundestag: Wahlen sind unvorhersehbar

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    Bei Wahlen können Überraschungen geschehen, das zeigen die Beispiele im Landkreis Günzburg: der ASM-Präsident erhält einen Denkzettel, Günzburgs Stadtbrandinspektor wird abgewählt. Und jetzt steht die Bundestagswahl 2021 bevor.
    Bei Wahlen können Überraschungen geschehen, das zeigen die Beispiele im Landkreis Günzburg: der ASM-Präsident erhält einen Denkzettel, Günzburgs Stadtbrandinspektor wird abgewählt. Und jetzt steht die Bundestagswahl 2021 bevor. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    Am Sonntag werden Millionen von Menschen vor den Fernsehgeräten sitzen und gebannt darauf warten, bis die ersten Prognosen, Hochrechnungen und schließlich das Ergebnis der Bundestagswahl feststeht. Wer die neue Regierung bildet ist unklar, sicher ist nur, dass Angela Merkel nach 16 Jahren aufhört – und zwar freiwillig. Zwei Jahre länger im Amt ist Günzburgs Stadtbrandinspektor und Kommandant Christian Eisele. Auch er hört bald auf – allerdings unfreiwillig.

    Am Mittwochabend schenkten ihm 42 Mitglieder der Günzburger Feuerwehr weiter das Vertrauen. Doch das reichte nicht aus, denn sein Gegenkandidat Christoph Stammer erhielt deren zwei Stimmen mehr. Dass es ein enges Rennen werden könnte, damit haben viele gerechnet. Dass aber tatsächlich Stammer die Mehrheit erzielt, war für viele eine Überraschung. Obwohl bereits bei der vorangegangenen Wahl im Frühjahr 2009 Eisele von 62 Stimmberechtigten lediglich 37 Stimmen erhielt – einen Gegenkandidaten gab es damals nicht.

    Kommandantenwahl: In Krumbach wurde Martin Pixa 2006 abgewählt

    Vor 15 Jahren wurde im Kreis Günzburg schon einmal ein Kommandant abgewählt, genauer gesagt in Krumbach. Martin Pixa war 2006 erst sechs Jahre im Amt, als er mit 37 zu 54 gegen seinen Herausforderer Wolfgang Hiller unterlag. Die Gründe damals: Vor allem Pixas Führungsstil habe vielen Aktiven nicht gefallen, das Fass zum Überlaufe brachte vermutlich eine misslungene Großübung.

    Bei Christian Eisele ist die Situation zum Teil ähnlich. Auch hier wird hinter vorgehaltener Hand sein Führungsstil kritisiert. Das Zwischenmenschliche habe mitunter gelitten. Einige Aktive haben sich aufgrund seiner direkten Art vor den Kopf gestoßen gefühlt, ist aus gut informierten Kreisen zu hören. Fachlich sei ihm nichts vorzuwerfen, doch das genügte nicht jedem – wie sich bei der Wahl am Mittwoch zeigte.

    Die Günzburger Wehr muss in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten schauen, dass keine Gräben innerhalb der Mannschaft entstehen. Denn persönliche Eitelkeiten haben hier keinen Platz, zu wichtig ist die Feuerwehr für die Gesellschaft, die durch ihren aufopferungsvollen Einsatz täglich die Menschen sowie deren Hab und Gut beschützt.

    ASM-Präsident Franz Josef Pschierer erhält nur 65 Prozent der Stimmen

    Zurück zu den Wahlen: Dass diese kein Selbstläufer sind, hat sich bereits vergangenen Sonntag in Günzburg gezeigt. Der Allgäu-Schwäbische Musikbund (ASM) wählte an jenem Tag seinen Präsidenten. Unspektakulär sollte die Wahl ablaufen, da mit Franz Josef Pschierer nur ein einziger Kandidat antrat. Pschierer gewann, aber zufrieden mit dem Ergebnis kann er nicht sein. Lediglich 89 von 137 Stimmberechtigten wollten, dass er eine sechste Amtszeit bekommt - das sind lediglich 65 Prozent. Vertrauen drückt sich anders aus. Vor dreieinhalb Jahren hatte er noch 92 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Ein eindeutiger Denkzettel, den Pschierer nun in Günzburg erhalten hat. Doch es hätte noch schlimmer für ihn kommen können. Nicht wenige vermuten, dass er bei einem Gegenkandidaten unterlegen wäre. Die Beispiele zeigen: Wahlen sind unvorhersehbar. Die nächste Gelegenheit, dies zu untermauern, zeigt sich bei der Bundestagswahl.

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