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Kommentar: Ex-Gärtner-Areal: Burgau vergibt eine Chance

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Ex-Gärtner-Areal: Burgau vergibt eine Chance

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    Hier auf dem ehemaligen Gärtner-Areal in Burgau sollen neue Gewerbeflächen entstehen. Womöglich siedelt sich dort auch Müller an.  Wohnungen sind nicht gewünscht.
    Hier auf dem ehemaligen Gärtner-Areal in Burgau sollen neue Gewerbeflächen entstehen. Womöglich siedelt sich dort auch Müller an. Wohnungen sind nicht gewünscht. Foto: Bernhard Weizenegger

    Soll man darauf pochen, dass auf einem künftigen Gewerbeareal auch Wohnungen entstehen und damit womöglich das Scheitern einer wichtigen Geschäftsansiedlung riskieren, oder gibt man klein bei und belässt es somit bei einer „kleinen“ Lösung? Vor der Frage stand jetzt der Burgauer Bauausschuss beim ehemaligen Gärtner-Areal, wo unter anderem ein Müller-Drogeriemarkt entstehen könnte. Wie überall wird auch in dieser Stadt dringend Wohnraum benötigt.

    Deshalb hatte sich der Rat dafür ausgesprochen, auf dem Grundstück nicht nur Gewerbe, sondern auch Wohnungen anzubieten. Mit einem Bebauungsplan könnte man mehr Einfluss darauf nehmen, weshalb die Verwaltung auch dafür warb. Doch das hat der Bauausschuss nach Kräften torpediert.

    Zu sagen, man könne woanders Wohnraum schaffen, ist verwegen. Denn wo soll man das tun? Die Zahl geeigneter Flächen ist begrenzt, und der Verbrauch an Land hat selbstzerstörerische Ausmaße angenommen. In anderen Städten ist es daher längst en vogue, dass etwa über Discountern gewohnt wird – doch in Burgau ignoriert man das. Dabei hätte der Blick nach Günzburg genügt, um zu sehen, dass auch dort Eigentümer von Geschäftsflächen und Discounterbetreiber dem positiv gegenüber stehen.

    Und dass die Drogeriekette Müller über der Filiale in der Innenstadt selbst Wohnraum geschaffen hat. Nur auf deren Ansiedlung zu schielen und die Gesamtinteressen der Kommune außer Acht zu lassen, ist falsch – abgesehen davon, dass man sich erpressbar macht.

    Man lässt die Chance verstreichen, ein attraktives Quartier zu schaffen, das mit dem Neubau der Polizei und dem Hochwasserschutz in der Nähe weiter aufgewertet wird. Und es lässt der Befürchtung Raum, dass stattdessen Gewerbehallen mit dem Maß 08/15 entstehen, von denen es genug gibt. Die Frage, ob sich die Investoren oder die möglichen Geschäfte gegen das Wohnen sträuben, sollte jedenfalls unbedingt beantwortet werden, bevor hier das allerletzte Wort gesprochen wird.

    Lesen Sie dazu auch den Bericht über die mögliche Ansiedlung von Müller in Burgau:

    Kommt die Drogerie Müller doch nach Burgau?

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