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Kommentar: Ein Hoch auf die Kommunalpolitik

Kommentar

Ein Hoch auf die Kommunalpolitik

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    Podiumsdiskussion der Günzburger Zeitung, der Mittelschwäbischen Nachrichten in Kooperation mit der  Vhs Günzburg zur Landratswahl. Erstmals haben sich am 13. Februar alle fünf Kandidaten den Bürgerinnen und Bürgern präsentiert (von links):  Gerd Mannes (AfD), Hans Reichhart (CSU) Luise Bader (SPD), Max Deisenhofer (Grüne) und  Rudolf Ristl (Die Linke).
    Podiumsdiskussion der Günzburger Zeitung, der Mittelschwäbischen Nachrichten in Kooperation mit der Vhs Günzburg zur Landratswahl. Erstmals haben sich am 13. Februar alle fünf Kandidaten den Bürgerinnen und Bürgern präsentiert (von links): Gerd Mannes (AfD), Hans Reichhart (CSU) Luise Bader (SPD), Max Deisenhofer (Grüne) und Rudolf Ristl (Die Linke). Foto: Bernhard Weizenegger

    Der Donnerstag war ein guter Tag für die Kommunalpolitik im Landkreis Günzburg. Das Forum am Hofgarten war voll von Menschen. Sie alle wollten sich an diesem kommunalpolitischen Abend einen Eindruck verschaffen von den fünf Bewerbern (eine Frau, vier Männer), die sich anschicken, Hubert Hafner nach seiner 24-jährigen Amtszeit als Landrat nachzufolgen.

    Auch tags zuvor war der Andrang in der Burgauer Kapuzinerhalle groß. Dort saßen vier Politiker auf der Bühne. Drei von ihnen fordern Bürgermeister Konrad Barm heraus und wollen ihm seinen Posten mehr oder weniger streitig machen. Die Menschen kamen in die Halle, um zu hören, was die Podiumsteilnehmer zu sagen hatten; um zu sehen, wie sie auftraten.

    Vielerorts sind die Veranstaltungsorte, an denen sich Politiker um ein Amt in ihrer Kommune bewerben, gut besucht. Es ist ein Sieg für die Bedeutung der Kommunalpolitik, die eine zugegebenermaßen begrenzte Anzahl von Menschen weit mehr bewegt als Landes-, Bundes-, Europa- oder Weltpolitik. Kommunalpolitische Weichenstellungen gehen mit nachvollziehbaren, erlebbaren, konkreten Veränderungen (und im guten Fall: Verbesserungen) vor Ort einher.

    Natürlich darf trotz eines geltenden Subsidiaritätsprinzips die Macht der Politik vor der Haustür nicht überschätzt werden. Und dennoch: Gemeinderäte, Kreisräte, Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte sind die ersten greifbaren Volksvertreter eines demokratisch verfassten Gemeinwesens. Es ist schön, dass die Frauen und Männer, die häufig ehrenamtlich in ihren Städten und Gemeinden etwas bewegen wollen, diese Beachtung erfahren. Zu wünschen wäre es ihnen, wenn die Aufmerksamkeit nach der Wahl am 15. März nicht zu sehr nachließe.

    Mischung aus Information und Unterhaltung

    Noch einmal zurück zum Landratspodium in Günzburg: Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, wie so ein kommunalpolitischer Abend ablaufen soll, ob ein Wissensquiz da reinpasst oder nicht. Unsere Absicht war es, die Politiker und ihre Positionen in verschiedenen Themenfeldern kennenzulernen, aber auch die weithin unbekannten Menschen mit ihren Vorlieben und Interessen. Es mag jeder selbst beurteilen, ob die Mischung aus Information und Unterhaltung gelungen ist oder nicht.

    Keine zwei Meinungen gibt es in der Kategorie „misslungen“: Das waren unsere beiden geplanten Votings, die technisch nicht funktioniert haben. Nur ein Teil der Anwesenden konnte per Smartphone tatsächlich abstimmen. Deshalb haben wir uns entschieden, keine „Wahlergebnisse“ zu veröffentlichen. Auch wenn die Kollegen vor Ort keine Schuld trifft: Wir haben Ihnen etwas versprochen, das wir nicht eingelöst haben. Und das ist ärgerlich – auch weil ich weiß, wie viel Zeit die Kolleginnen und Kollegen in die Vorbereitung dieses Abends neben dem „Tagesgeschäft“ investiert haben.

    Aber auch ohne diese Abstimmungen, die vor Manipulationen nicht gefeit und die keineswegs repräsentativ sind: Die Kandidaten haben durch ihre Aussagen, ihre Kompetenz und ihre Interaktion genügend Anhaltspunkte geliefert, um sich in einem Monat entscheiden zu können.

    Lesen Sie hier alles zur Podiumsdiskussion:

    Die fünf Landratskandidaten im direkten Vergleich

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