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Kommentar: Die Einzelhändler im Kreis Günzburg sind auf Unterstützung angewiesen

Kommentar

Die Einzelhändler im Kreis Günzburg sind auf Unterstützung angewiesen

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    In der Theorie ganz einfach, in der Praxis für viele nicht lohnenswert: Click and Collect ist sein Montag erlaubt. Für den Einzelhandel im Kreis Günzburg ist es gerade jetzt wichtig, von den Bürgern unterstützt zu werden.
    In der Theorie ganz einfach, in der Praxis für viele nicht lohnenswert: Click and Collect ist sein Montag erlaubt. Für den Einzelhandel im Kreis Günzburg ist es gerade jetzt wichtig, von den Bürgern unterstützt zu werden. Foto: momius/stock.adobe.com

    Die Corona-Situation spitzt sich Woche für Woche zu. Nicht nur die Infektionszahlen, die einfach nicht sinken wollen, bereiten Kopfzerbrechen. Auch aus anderen Ecken wie dem Einzelhandel, der Kulturbranche und der Gastronomie kommen immer lautere Hilferufe.

    Click and Collect wird zu wenig genutzt - für viele Läden lohnt es sich nicht

    Mit „Click and Collect“, also dem Abholen bestellter Ware zu einem vereinbarten Termin, und der telefonischen Variante „Call and Collect“ sollten nun wenigstens die Händler in ihrer Not unterstützt werden. Doch die Bilanz nach der ersten Woche ist, zumindest im Kreis Günzburg, relativ eindeutig: Für viele lohnt es sich nicht.

    Das liegt zum großen Teil daran, dass zu wenig bestellt wird. Denn für den Kunden ist es natürlich mit einem höheren Aufwand verbunden, eine online oder telefonisch georderte Bestellung selbst abzuholen. Und es ist zugegebenermaßen viel einfacher, die gewünschte Ware mit einem Klick bei einem großen Onlinehändler zu bestellen und zwei Tage später vom Postboten entgegenzunehmen.

    Trotz Schließung sinken die Infektionszahlen nicht

    Doch für die lokalen Einzelhändler ist diese Umorientierung der Kunden eine Katastrophe, insbesondere nach Wegfall des für die meisten so wichtigen Weihnachtsgeschäfts. Viele von ihnen fordern eine Überprüfung der Infektionsherde und die Öffnung der Geschäfte. Und beides ist berechtigt.

    Denn seit der Schließung sind die Infektionszahlen nicht gesunken, sondern im Gegenteil sogar noch weiter gestiegen. Es wirkt so, als wären es eben doch nicht die Juweliere, Restaurants und Theater gewesen, wo die meisten Infektionen stattgefunden haben.

    Trotzdem scheint die Regierung nicht zurückrudern zu wollen, verfolgt aber gleichzeitig auch keinen einheitlichen Kurs. Auf den ersten Lockdown im März folgte ein Sommer mit allerhöchstens gemäßigten Auflagen, gefolgt von einem plötzlich wieder stark eingeschränkten Herbst und einem Teil-Lockdown ab 2. November.

    Jetzt können nur noch die Bürger lokale Geschäfte retten

    Es ist verständlich, dass die Bundesregierung wie auch die Länderchefs auf die steigenden Infektionszahlen reagieren müssen. Aber dabei darf man die nicht vergessen, die auf der Strecke bleiben. Die zu klein sind, um wie Lufthansa oder Tui von einem Hilfspaket in Milliardenhöhe vor der Insolvenz gerettet zu werden. Und die seit Monaten nur noch von ihren Rücklagen leben, ohne zu wissen, wie lange sie das noch durchhalten müssen.

    Aber bis es so weit ist und die Geschäfte wieder öffnen dürfen, liegt es an den Bürgern, die lokalen Läden und Gastronomiebetriebe zu unterstützen. Denn andernfalls ist es leider gar nicht so unwahrscheinlich, dass es einige der gemütlichen kleinen Geschäfte nach der Pandemie nicht mehr geben wird.

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