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Kommentar: Das Rote Kreuz muss mit offenen Karten spielen

Kommentar

Das Rote Kreuz muss mit offenen Karten spielen

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    Das Rote Kreuz ist von der Arbeit seiner Haupt- und Ehrenamtlichen geprägt.
    Das Rote Kreuz ist von der Arbeit seiner Haupt- und Ehrenamtlichen geprägt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die Situation beim Günzburger Kreisverband des Roten Kreuzes erscheint verworrener denn je. Es sind längst nicht mehr nur finanzielle Probleme, mit denen man kämpft. Es sind gerade auch die menschlichen. Immer offensichtlicher wird, dass über einen zu langen Zeitraum eine klare Führung fehlte, sodass sich manches mehr oder minder verselbstständigte.

    Wenn etwa bei einer Katastrophenschutzeinheit in Krumbach neues Material und Medikamente heimlich gegen alte Bestände ausgetauscht werden, ist das nicht mehr nur ein internes Thema. Denn letztlich führten auch Materialprobleme dazu, dass die Einheit über Monate bei der Leitstelle abgemeldet war. Dass der Auftrag des BRK, für die Mitmenschen da zu sein, den oder die dafür Verantwortlichen nicht mehr interessierte, ist bezeichnend. Dass die Meldungen darüber im Kreisverband nicht dazu führten, schnellstens etwas zu ändern, dürften auch Landratsamt und Zweckverband nicht hinnehmen. Dass es keinen Ersatz für diese Einheit gebe, kann kein Argument dafür sein, hier nicht einzugreifen.

    Um eine neue Struktur führt wohl kein Weg herum

    Der neue Geschäftsführer hat mit dem BRK-Kreisverband einen größeren „Sanierungsfall“ vorgefunden, als man es ihm vorher geschildert habe. Offenbar sind viele Dinge erst zutage gefördert worden, als er sich in die Materie einarbeitete und anfing, das aufzuräumen, was vor seiner Zeit bei Verantwortlichen in Haupt- und Ehrenamt liegen geblieben war, und was auch den Bezirksverband nicht zum Durchgreifen animierte. Von daher ist es ein Vorteil, jemanden für die schwierige Aufgabe zu haben, der hier keine Verflechtungen hat – was auch der Kreisvorsitzende so sagt.

    Dass der Geschäftsführer, so wird es unserer Zeitung aus den Reihen des BRK berichtet, mit jedem Gespräche führt und das als Grundlage für eine neue Organisation nimmt, ist positiv zu bewerten. Um eine neue Struktur führt angesichts der Probleme wohl kein Weg herum. Das Miteinander darf aber nicht aus dem Blick geraten.

    Nach innen und außen muss jetzt kommuniziert werden

    Das Rote Kreuz ist eben nicht irgendwer. Es ist eine Organisation, die vom Engagement der Menschen geprägt wird. Sie müssen sich bei dem, was auf sie zukommt, mitgenommen fühlen. Eine offene Kommunikation ist dabei unabdingbar. Es muss jetzt mit offenen Karten gespielt werden. Nach innen – und nach außen, denn es geht hier schließlich auch um den Dienst für die Bürger.

    Die Ankündigung des Vorsitzenden, die Öffentlichkeitsarbeit zu stärken, ist daher richtig. Doch allein damit wird sich das Image nicht verbessern. Es ist entscheidend, was die Reform bewirkt. Ob sie formell korrekt sind und die Vorwürfe zutreffen, wird sich zeigen: Aber zehn Kündigungen für einen Mitarbeiter sind für das Ansehen des Kreisverbands intern und extern jedenfalls ein Desaster.

    Lesen Sie hier, wie es um das Rote Kreuz im Landkreis bestellt ist: Der BRK-Kreisverband „ist ein Sanierungsfall“

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