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Kommentar: Corona: Wir brauchen mehr Kommunikation!

Kommentar

Corona: Wir brauchen mehr Kommunikation!

Lara Schmidler
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    Dürfen die Schüler so eng im Bus stehen oder widerspricht das den Corona-Regeln? Wirklich klar war das zu Beginn des Schuljahres nicht.
    Dürfen die Schüler so eng im Bus stehen oder widerspricht das den Corona-Regeln? Wirklich klar war das zu Beginn des Schuljahres nicht. Foto: Matthias Becker (Symbol)

    Sie sind nicht immer ganz so durchschaubar, die Corona-Regeln. Nicht nur ist es beinahe unmöglich, immer auf dem neuesten Stand der Sicherheitsmaßnahmen zu bleiben, oft erscheinen die Einschränkungen auch etwas willkürlich und durcheinander. Wie viele Menschen darf man zur Hochzeit einladen? Wie viele dürfen es sein, wenn die Feier ausschließlich in geschlossenen Räumen stattfindet? Welche Städte in welchen Ländern sind aktuell Risikogebiete? Darf auf öffentlichen Plätzen noch Alkohol getrunken werden? Das alles sind Fragen, deren Antworten sich regelmäßig ändern.

    Corona-Maßnahmen an den Schulen werden nicht klar kommuniziert

    So werfen auch die Hygienemaßnahmen für die bayerischen Schulen Fragen auf: Warum müssen die Kinder in der Schule nicht nur Masken tragen – zu Beginn des Schuljahrs sogar während des Unterrichts –, sondern zusätzlich noch Abstand halten, während Letzteres laut Kultusministerium in den Schulbussen bei Einhaltung der Maskenpflicht wegfallen darf? Werden die Schüler dann im Bus noch ausreichend geschützt? Warum kann der Abstand dort ignoriert werden, wenn an fast allen anderen Orten doch so penibel darauf geachtet wird?

    Eine richtige Antwort gibt es darauf nicht. Denn es ist, wie so oft, eine Frage der Möglichkeiten. Die versprochene finanzielle Unterstützung der Staatsregierung wirft umgerechnet etwa vier bis fünf Zusatzbusse für den Landkreis Günzburg ab. Zudem ist die Einflechtung neuer Busse in das bestehende Verkehrsnetzwerk ein hoher Organisationsaufwand.

    Es braucht einen guten Austausch mit gegenseitigem Respekt

    Das heißt: Obwohl die Behörden oft die Sorgen der Eltern nachvollziehen können, sind ihnen in gewisser Weise die Hände gebunden. Denn wie man nicht nur vom Landratsamt, sondern im konkreten Fall auch von verschiedenen Busunternehmern hört: In der Theorie ist die Sache mit den Zusatzbussen schön gedacht, aber praktisch ist diese Maßnahme kaum umsetzbar.

    Trotzdem müssen sich Eltern sicher sein können, dass ihre Ängste ernst genommen und geprüft werden. Nur so kann die schwierige Situation für alle einigermaßen annehmbar gestaltet werden – denn das seit Corona angeknackste Vertrauen zwischen Bürgern und Behörden kann nur stabil bleiben, wenn ein guter Austausch mit gegenseitigem Respekt stattfindet.

    Verstehen muss man beide Seiten; die Eltern, die sich Sorgen um ihre Kinder machen, und diejenigen, die die Vorgaben „von ganz oben“ vor Ort irgendwie akzeptabel und alltagstauglich umsetzen müssen. Wichtig ist, diese Vorgaben dann auch an die Bevölkerung zu kommunizieren und für Nachfragen offen und vor allem erreichbar zu sein. Wie viel Sinn jede einzelne Regel dann am Ende wirklich macht, sei dahingestellt.

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