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Kommentar: BRK-Kreisverband Günzburg will keine Öffentlichkeit - so geht's nicht!

Kommentar

BRK-Kreisverband Günzburg will keine Öffentlichkeit - so geht's nicht!

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    Der BRK-Kreisverband Günzburg stellt bei der Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft.
    Der BRK-Kreisverband Günzburg stellt bei der Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    "Auf einem Weg der Konsolidierung und Gesundung“ befindet sich der Günzburger Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) nach Ansicht von Matthias Kiermasz. Er ist der Vorsitzende – noch. Denn weil er sich auf andere Aufgaben konzentrieren will, steht er bei der Mitgliederversammlung im Juni nicht mehr für den Posten bereit. Wenn das Rote Kreuz im Landkreis nach ziemlich schwierigen Zeiten also wieder auf Kurs ist, warum wird dann die Öffentlichkeit von der Mitgliederversammlung ausgeschlossen?

    Zwar ist das von der Satzung gedeckt, die der Landesverband vorgibt, aber es kann davon abgewichen werden. Das hatte man in den vergangenen Jahren auch stets so gehandhabt.

    Matthias Kiermasz ist der Vorsitzende des BRK-Kreisverbands Günzburg - noch.
    Matthias Kiermasz ist der Vorsitzende des BRK-Kreisverbands Günzburg - noch. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Hat der Kurswechsel in dieser Sache vielleicht etwas damit zu tun, was Kiermasz auch in seinem Brief an die Mitglieder und Mitarbeiter zu seinem Abgang schreibt: „Getragen von Ihrem Vertrauen konnten wir diese manchmal auch schmerzhaften Entscheidungen und medialen Gegenwind durchstehen (...)“? Natürlich, wenn man selbst betroffen ist, freut man sich nicht darüber, wenn Probleme durch die Medien den Weg in die Öffentlichkeit finden. Doch das BRK ist nicht irgendein Verein, der machen kann, was er will und das den Bürgern auch recht egal sein kann.

    Das Rote Kreuz verwendet öffentliche Gelder - und sollte transparent damit umgehen

    Das Bayerische Rote Kreuz ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Und diese ist mit öffentlichen beziehungsweise hoheitlichen Aufgaben betraut, etwa dem Rettungsdienst, und erhält dafür öffentliche Gelder. Daher sollte sie der Öffentlichkeit gegenüber transparent sein, ob sie ihren Job ordentlich erledigt und die Gelder gut verwendet. Das scheint man beim BRK und insbesondere beim Kreisverband anders zu sehen, sonst könnte man eine Mitgliederversammlung, bei der neben Wahlen auch über die Lage gesprochen wird, öffentlich machen – und im konkreten Fall das öfters von Bürgern gehörte Urteil entkräften, dass das meiste Geld ja für Arbeitsgerichtsprozesse verbraten werde.

    Daniel Freuding ist der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Günzburg.
    Daniel Freuding ist der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Günzburg. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Tief blicken lässt da das Verhalten des Kreisgeschäftsführers Daniel Freuding: Die Frage unserer Redaktion, ob er angesichts der in der Vergangenheit stets öffentlich abgehaltenen Versammlungen das nicht auch dieses Mal so handhaben will, lässt er unbeantwortet – und schickt stattdessen noch mal eine E-Mail, in der er ohne weiteren Kommentar schlicht auf die Satzung des BRKs verweist.

    Öffentliche Hand und Bürger sollten sich Umgang mit dem Günzburger BRK-Kreisverband überlegen

    Durch die internen Querelen der vergangenen Jahre hatte man Vertrauen bei Mitgliedern verspielt, mitunter traten sie aus dem Kreisverband aus. Wäre es da nicht sinnvoll, der Bevölkerung zu zeigen, was bei einem los ist und dass ein anderer Wind weht? Andere Organisationen haben das verstanden, vom BRK-Kreisverband bekommt man höchstens mal eine E-Mail mit den Blutspendeterminen.

    Bleibt zu hoffen, dass der neue Vorsitzende – oder vielleicht wird es mal eine Frau? – anders an die Sache rangeht, falls es denn wirklich einen Kurswechsel gibt.

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