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Kommentar: Ausnahmezustand in Bibertal: Vom Wasser und vom Wir-Gefühl

Kommentar

Ausnahmezustand in Bibertal: Vom Wasser und vom Wir-Gefühl

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    In den leer stehenden Asylbewerber-Containern am Ortsrand von Bühl ist jetzt ein temporärer "Waschsalon" eingerichtet.
    In den leer stehenden Asylbewerber-Containern am Ortsrand von Bühl ist jetzt ein temporärer "Waschsalon" eingerichtet. Foto: Till Hofmann

    Als ob Corona mit all den Beschränkungen nicht genug wäre. In Kissendorf und Silheim gibt es seit fast einer Woche ein noch weniger normales Dorfleben. 650 Haushalte, 1600 Einwohnerinnen und Einwohner dieser beiden Ortsteile dürfen ihr Wasser, das ins Haus und die Wohnung kommt, nicht mehr trinken – ja sich noch nicht einmal damit waschen, weil darin Erreger enthalten sind, die krank machen können. So weit die erschreckende Erkenntnis, die noch nicht zur Lösung führt, weil die Ursache der Verschmutzung bisher nicht feststeht. Das wird sich hoffentlich demnächst ändern.

    Das Beispiel zeigt, wie essenziell eine funktionierende Wasserversorgung ist. Etwas, das als ganz selbstverständlich und nicht der Rede wert wahrgenommen wird, zeigt sein kostbares und besonderes Gesicht erst in der Notlage. Diese Erfahrung machen die Menschen in den zwei Bibertaler Ortsteilen gerade.

    Solidarität und Miteinander machen sich breit

    Aber da ist noch viel mehr: Solidarität und Miteinander macht sich breit in der Dorfgemeinschaft und in einer effizienten und motivierten Gemeindeverwaltung. Und diese zupackende Hilfsbereitschaft wird auch von außen eingespeist: von Hotels, denen nicht egal ist, was wenige Kilometer entfernt gerade passiert; von einer pragmatischen Brauerei; vom Ichenhauser Elektrogeschäft Spengler, das die vier Waschmaschinen unentgeltlich verliehen hat. Wenn das Wasser wieder sauber ist und das Wir-Gefühl bleibt, ist das eine Belohnung, die jeder abholen kann.

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