Man kann verstehen, dass Eltern schulpflichtiger Kinder nicht erfreut darüber sind, wenn ihnen plötzlich die Wahl genommen wird, dass der Nachwuchs mit Bus und Bahn kostenfrei zur Schule und später wieder zurück nach Hause befördert wird. Der Landkreis hat im Fall von RBA und Deutscher Bahn aber tatsächlich so gut wie keine Möglichkeit, auf die zwischen diesen Partnern vor Jahrzehnten geschlossenen Vereinbarung, von der sich nun verabschiedet wird, Einfluss zu nehmen.
Dabei ist die Kooperation, die vor Jahrzehnten nur entstand, weil beide Unternehmen einst in staatlicher Hand waren und sich dadurch nahe standen, vorbildlich und fortschrittlich. Sie zeugt von einem modernen Verständnis des Öffentlichen Personennahverkehrs. Ein Rädchen muss ins andere greifen, um Attraktivität auszustrahlen und eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr sein zu können.
Aber noch immer ist der ÖPNV ein wahrer Hort der Kleinstaaterei mit Tarif- und Verkehrsverbundsgrenzen, wie sie die weltlichen und geistlichen Landesherren längst vergangenenr Zeiten nicht besser hätten ziehen können.
Die mobilen Kunden von heute brauchen aber einfache, nachvollziehbare Regelungen für einen möglichst großen Geltungsbereich mit Bus und Ban als die relevantesten Verkehrsträger überhaupt.
Ein Tarif für ganz Bayern: Wäre das nicht eine Herausforderung für den Verkehrsminister? Oder ist es doch nur Tagträumerei, illusionär, eine Aufgabe für einen modernen Don Quichotte, der niemals imstande sein wird, die unterschiedlichsten Interessen der vielen Akteure unter einen Hut zu bringen?
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