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Kötz: Lautstarker Protest bei der Infoveranstaltung zur B16

Kötz

Lautstarker Protest bei der Infoveranstaltung zur B16

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    Bauern fuhren mit zwei Dutzend Traktoren an und hupten, Kinder und Erwachsene protestierten mit Bannern und Radauinstrumenten vor der Kötzer Günzhalle gegen den Bau einer Ostumfahrung für Kötz und Ichenhausen.
    Bauern fuhren mit zwei Dutzend Traktoren an und hupten, Kinder und Erwachsene protestierten mit Bannern und Radauinstrumenten vor der Kötzer Günzhalle gegen den Bau einer Ostumfahrung für Kötz und Ichenhausen. Foto: Irmgard Lorenz

    Ohrenbetäubender Lärm, grelle Lichter, Dieselgestank. Gegner der Osttrasse für die Umfahrungsstraße von Kötz und Ichenhausen haben am Donnerstag zahlreich und laut mit Traktoren, Hupen, Lichtern und Bannern vor der Günzhalle ihren Protest gegen den Grobentwurf für die Trasse kundgetan, den wenig später in der

    Das Bauamt hatte diese Woche erstmals bei einer Infoveranstaltung in Ichenhausen den Verlauf der künftigen Bundesstraße 16 präsentiert. Dort war das Interesse groß, die Stimmung unter den gut 200 Besuchern auch in der Fragerunde nach dem Vortrag von Baurat Raphael Zuber sehr sachlich. Neben vielen Fragen gab es sowohl Wortmeldungen von Befürwortern einer Umfahrungsstraße als auch von Kritikern, die vor allem auf den Landverbrauch für den Straßenneubau abhoben. Nach gut einer Stunde war die Veranstaltung in Ichenhausen beendet.

    In Kötz war es anders. Dort hatten sich mehrere Gruppierungen gegen die Osttrasse, die sich im Bündnis Mensch und Natur zusammengetan haben, zu einer eindrucksvollen Protestkundgebung im Vorfeld des Infoabends vor der Kötzer Günzhalle positioniert. Landwirte aus Kötz, Ebersbach, Deubach, Ichenhausen und vom Brandfeld waren mit etwa zwei Dutzend Traktoren gekommen, viele hielten Banner, auf denen sie für den Erhalt der Natur und gegen den Straßenbau im Osten von Ichenhausen und Kötz warben. Dass es wie aus Kübeln regnete und ein stürmischer Wind blies, konnte sie nicht abhalten.

    „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“

    Aber auch drinnen in der Günzhalle erhoben die Gegner ihre Stimmen. Bewohner der Kleinkötzer Waldsiedlung befürchten Lärmbelastung, wenn die B16 neu beim Legoland von der alten Bundesstraße abzweigt und durch das Winterbachtal Richtung Osten geführt wird, vielen Ebersbachern ist die neue Straße zu nah an der Siedlung, Wettenhauser Bürger sind wenig erbaut über eine zu erwartende Verkehrszunahme auf der GZ17. Die Akzeptanz der Osttrasse sei im nördlichen Bereich dermaßen gering, dass die Planung dringend auf den Prüfstand müsse, sagte Kritikerin Ingeborg Farion, Landwirtin vom Brandfeld bei Ichenhausen, vor mehr circa 220 Interessierten.

    Der Kötzer Bürgermeister Ernst Walter wunderte sich im Nachhinein, dass kein Einziger der seit Jahrzehnten durch den Verkehrslärm geplagten Bürger aus Kleinkötz pro Osttrasse gesprochen habe. „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, sagte Walter im Gespräch mit der Günzburger Zeitung.

    Er verstehe die Sorge der bislang „sehr idyllisch“ wohnenden Ebersbacher vor Verkehrslärm, aber er sehe auch die seit Jahren zunehmende Belastung für die Bürger in Kleinkötz.

    Der Kötzer Gemeinderat wird sich in seiner nächsten Sitzung am 20. Februar auch wieder mit dem Thema Umfahrungsstraße befassen. Laut Bürgermeister Walter liegt der Antrag eines Gemeinderatsmitglieds aus Ebersbach vor, das Gremium möge sich in Sachen Osttrasse positionieren.

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