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Kötz: Einsatzfahrzeug: Neuer Glanz statt Rostlaube bei der Feuerwehr

Kötz

Einsatzfahrzeug: Neuer Glanz statt Rostlaube bei der Feuerwehr

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    Das neue LF-20 der Schwabmünchner Feuerwehr bietet ein vielfältiges Einsatzspektrum. So ein Einsatzfahrzeug soll jetzt auch die Feuerwehr Großkötz bekommen.
    Das neue LF-20 der Schwabmünchner Feuerwehr bietet ein vielfältiges Einsatzspektrum. So ein Einsatzfahrzeug soll jetzt auch die Feuerwehr Großkötz bekommen. Foto: Christian Kruppe

    Mit 25 Jahren wird das derzeitige Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Großkötz im Jahr 2021 das Ende der durchschnittlichen Laufzeit für Großfahrzeuge erreicht haben. Dass das LF8/6 schon in die Jahre gekommen ist, hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt.

    So ist mehrfach in das Fahrzeug investiert worden, eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht, wie die Gemeinderäte erfuhren. Trotz einer umfangreichen Rostbeseitigung kommt der Rost an alten Schwachstellen und am Unterboden schon wieder durch. Außerdem zeichnet sich weiterer Investitionsbedarf ab, von einem Komplettaustausch der Fahrzeug- und Pumpenelektronik und einer umfangreichen Wartung der Kreiselpumpe war unter anderem die Rede.

    Das größere Fahrzeug bietet eine Menge Vorteile für die Feuerwehr

    Gemäß Feuerwehrbedarfsplan soll das jetzige Fahrzeug durch ein Löschgruppenfahrzeug LF10 ersetzt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit zur Beschaffung eines LF20, das in der Grundausstattung bereits diverse Beladungen enthält, welche beim LF10 zusätzlich angeschafft werden müssten, wie eine dreiteilige Schiebeleiter, eine fahrbare Einpersonen-Schlauchhaspel, eine Chemikalienschutzausrüstung, Sprungretter und noch mehr. Das größere LF20 fasst mit 2000 Liter doppelt so viel Löschwasser wie die kleinere Variante, bietet die doppelte Menge an B-Hohlstrahlrohren und Stützkrümmern und hat auch mehr Platzreserven, um den Türöffnungssatz unterzubringen.

    Das sagt der Kreisbrandrat zu den Plänen

    Der Kreisbrandrat, so war in der Sitzung zu erfahren, unterstützt aufgrund der Industriebetriebe in Kötz, der drei Biogasanlagen und vereinzelter Aussiedlerhöfe im Gemeindegebiet ebenfalls die Beschaffung eines LF20. Das kostet mit etwa 375000 Euro allerdings auch etwa 45000 Euro mehr als ein LF10. Diese Mehrkosten könnten allerdings durch Zuschüsse fast ausgeglichen werden: für ein LF20 gibt der Freistaat Bayern derzeit 100000 Euro, für ein LF10 gibt er 70000 Euro.

    Risiken und Mängel an den Gerätehäusern

    Bubesheim Umkleideräume für die Aktive Wehr und die Jugendfeuerwehr fehlen, der Fahrzeugstellplatz ist baulich nicht abgetrennt, die Einsatzkräfte müssen sich neben dem Einsatzfahrzeug umziehen. Es stehen keine Duschen zur Verfügung und es gibt keine Notstromversorgung. Schwarz-Weiß-Trennung ist nicht möglich. Der Platz vor den Garagen ist zu klein. Die Fahrzeugausfahrt und die Zufahrt für Einsatzkräfte von Süden kreuzen sich. Der Versammlungsraum im Obergeschoss hat keinen zweiten Rettungsweg. Als weniger gravierend eingestuft sind unter anderem kalte Umkleidebereiche und zu geringe Lagerflächen.

    Kötz Keines der drei bestehenden Feuerwehrhäuser kann laut Sven Volk die Anforderungen für ein zentrales Feuerwehrhaus auch nur annähernd erfüllen. Der Fachmann hat deshalb im Feuerwehrbedarfsplan das Raumprogramm aller drei Kötzer Feuerwehrhäuser zusammen bewertet. Gravierende Mängel sind: Fehlende Umkleideräume für die Aktiven und die Jugendfeuerwehr, sodass die Einsatzkräfte sich hinter und neben dem Einsatzfahrzeug umziehen müssen, keine bauliche Trennung zum Fahrzeugstellplatz und die fehlende Schwarz-Weiß-Trennung. Bei einem Versammlungsraum im Obergeschoss fehlt der zweite Rettungsweg.

    Es mangelt in Kötz auch an Sanitäreinrichtungen, für Feuerwehrfrauen gibt es keine Duschen. Lagerflächen sind deutlich zu gering bemessen. In Großkötz und Kleinkötz begegnen sich ausrückende Fahrzeuge und ankommende Einsatzkräfte in der Zufahrt. In Großkötz und Kleinkötz fehlt die Notstromversorgung. Für ein Tragkraftspritzen-Fahrzeug Logistik (TSF-L) könnte das Tor im Ebersbacher Feuerwehrhaus zu klein sein. Die Schlauchwerkstatt in Großkötz ist zu klein, wegen zu geringer Sicherheitsabstände besteht Unfallgefahr. Erhöhte Brandgefahr besteht durch einen fehlenden Lagerraum für leicht entzündliche Betriebsstoffe. Weil es keinen Trocknungsraum für nasse Einsatzkleidung gibt, droht Schimmelgefahr. Weniger gravierend ist unter anderem, dass es an einem Feuerwehrhaus keinen Funkraum gibt. Für die Jugendfeuerwehr fehlen Flächen. (ilor)

    Die Kötzer Gemeinderäte haben die größere Lösung beschlossen, und weil mit Lieferzeiten zwischen 15 und 18 Monaten zu rechnen ist, soll schon bald der Zuschussantrag bei der Regierung von Schwaben gestellt und im Jahr 2020 das LF20 ausgeschrieben werden. Mit einer Lieferung ist dann voraussichtlich Mitte oder Ende des Jahres 2022 zu rechnen.

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