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Kernkraft im Kreis Günzburg: 800 Akw-Mitarbeiter bitten Seehofer um Hilfe

Kernkraft im Kreis Günzburg

800 Akw-Mitarbeiter bitten Seehofer um Hilfe

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    Unterschiedlich lange sollen die beiden Kühltürme im Gundremminger Kernkraftwerk dampfen.
    Unterschiedlich lange sollen die beiden Kühltürme im Gundremminger Kernkraftwerk dampfen. Foto: Archivfoto: bwz

    Der Betriebsratsvorsitzende des Kernkraftwerks Gundremmingen, Anton Failer, hat den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in das Kraftwerk eingeladen. In einem Brief an Seehofer bittet Failer den Ministerpräsidenten, sich für eine längere Laufzeit der beiden Gundremminger Reaktorblöcke einzusetzen. Begleitet wurde das Schreiben von einer Liste mit 800 Unterschriften der Mitarbeiter.

    „Mit unseren beiden Blöcken trägt die Kernenergie am Standort Gundremmingen seit über 25 Jahren mit einem Anteil von ca. 30 Prozent zur sicheren, bezahlbaren und umweltschonenden bayerischen Energieversorgung bei. Wir behaupten mit Fug und Recht, dass wir eine tragende Säule des Wohlstands unserer bayerischen Heimat sind“, so Failer in seinem Schreiben. „Wir können es nicht mehr nachvollziehen, dass die gesamte politische Elite der grünen Ideologie auf den Leim gegangen ist.“ Als Fachleute verstünden es die Beschäftigten einfach nicht, dass Fakten bei politischen Entscheidungen nichts mehr zählen würden und „nur nach jeweiligen Stimmungslagen“ Politik gemacht werde. „Der überstürzte Ausstieg aus der Kerntechnik in Bayern und ganz Deutschland kann nur als Kurzschlussreaktion bezeichnet werden. Kein vernünftiger Mensch würde sich freiwillig den Rückweg verbauen, ohne zu wissen, ob er sich in einer Sackgasse befindet.“

    Failer macht in seinem Brief den Ministerpräsidenten direkt für die Folgen des Ausstiegs haftbar. „Wenn Sie bei der Kernenergie nicht verantwortlich handeln, werden Sie als Totengräber der bayerischen Industrie und als Wegbegleiter einer rot-grünen bayerischen Regierung in die Geschichtsbücher eingehen.“ Nicht Fukushima habe die Umfragewerte der CSU in den Keller gebracht, schreibt der Betriebsratsvorsitzende. „Die Energiewende vor der

    Der Betriebsratsvorsitzende fordert den Ministerpräsidenten auf, seine Entscheidungen zu revidieren, „bevor die angerichteten Schäden durch Stromausfälle, Arbeitslosigkeit, Einbruch der Steuereinnahmen, Abwandern ganzer Industriezweige und Verarmung der sozial Schwachen unser geliebtes Bayernland ruinieren.“ Seehofer solle stattdessen „die Tradition eines Franz Josef Strauß“ fortführen, „der mit seinem Einsatz für die Kernenergie einen großen Anteil am Wohlstand in Bayern erworben hat.“ Dem Schreiben fügte Failer eine Aufzeichnung der Rede Strauß’ bei, die dieser vor über 25 Jahren bei der Inbetriebnahme der Blöcke B und C in Gundremmingen gehalten hatte.

    Failer appelliert an Ministerpräsident Seehofer, sich dafür einzusetzen, dass die beiden Blöcke noch lange in Betrieb bleiben können. Die Blöcke seien baugleich 1984 in Betrieb gegangen. „Die vorzeitige Abschaltung eines Blockes muss als Akt der Willkür gesehen werden.“ (rjk)

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