Schon eigenartig, welch drastische Marksteine so manchen Werken von Weltbedeutung vorausgehen. Tatort Salzburg im Jahre 1782. Der 26-jährige Wolfgang Amadé Mozart betitelt, heimlich zwar aber unmissverständlich, seinen erzbischöflichen Arbeitgeber als „Erzlümmel“, bekommt dafür von ihm einen „Tritt im Arsch“, der ihn bis nach Wien befördert. Quasi ein Abschiedsgeschenk, denn dort setzt es das Junggenie in befreienden Arbeitseifer um, unter anderem für zwei Werke, eingefärbt in das dramatisch dunkelwarme Pathos, das der Tonart c-Moll anhaftet: ein „Adagio und Fuge“ und eine unvollendete „Große Messe in c-Moll“. Beides brachte der Burgauer Kammerchor unter Herwig Nerdinger zu konzertant sonntäglichem Gehör.
Kammerchor