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Jubilar: Der „Jule“ spielte am liebsten Flügelhorn

Jubilar

Der „Jule“ spielte am liebsten Flügelhorn

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    Julius Eberle spielte lange Zeit beim Musikverein Hochwang Flügelhorn und war Dirigent.
    Julius Eberle spielte lange Zeit beim Musikverein Hochwang Flügelhorn und war Dirigent. Foto: Peter Wieser

    Wenn es um die Musik geht, dann ist Julius Eberle – für die meisten ist er der „Jule“ – im Ort eine richtige Institution. Lange Jahre war er beim Musikverein Hochwang Dirigent und spielte Flügelhorn. Der Musikverein ist damals quasi mit ihm gewachsen, und auch beim Bau des Musikheims war Julius Eberle mit dabei. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

    Die Musik und sein Flügelhorn haben den Jubilar sein Leben lang begleitet, nicht nur in Hochwang, sondern auch bei vielen anderen Kapellen, wenn unter seinen Musikerkollegen einmal eine Stimme fehlte und eine Aushilfe gebraucht wurde. Nebenbei spielte er lange Zeit bei den Teddys, einer fünf- bis sechsköpfigen Tanzkapelle, zum Tanz oder bei Hochzeiten. Julius Eberle ist in Hochwang geboren und aufgewachsen. „Und in Hochwang lebt er au jetzt no“, fügt er schmunzelnd hinzu. Nur: Mit 16 – ausgerechnet in den letzten vier Wochen vor Kriegsende – habe er noch zu den Gebirgsjägern nach Garmisch einrücken müssen und sei dann ein Jahr lang bei den Amerikanern in Gefangenschaft gewesen.

    Seine Lehre machte Julius Eberle bei der Firma Machauf in Ichenhausen als Möbelschreiner. An die 40 Jahre arbeitete er anschließend bei der Firma Einsiedler auf dem Bau, zunächst als Maurer, dann als Polier und zuletzt als Vorarbeiter. Damit war der „Jule“, wenn innerhalb seines Verwandten- und Bekanntenkreises gebaut wurde, ein gefragter Mann. Heute sieht sein Tagesablauf etwas ruhiger aus: „Die Zeitung lesen, fernsehen und die Frau ärgern“, scherzt Julius Eberle. Seinen Humor hat er nämlich auch bis heute nicht verloren. Mit seiner Frau Margaretha ist er seit 64 Jahren verheiratet, im nächsten Jahr feiern sie die Eiserne Hochzeit. Und die Tageszeitung, vor allem Politik- und Lokalteil, überhaupt das Geschehen, das er aufmerksam mitverfolgt, sei ihm ganz wichtig. Das Neueste müsse man schon wissen, fährt er fort.

    Julius Eberle ist in den vergangenen Jahrzehnten auch gerne mit seiner Frau Margaretha verreist. Vor allem im Winter ging es zum Skifahren in die Berge, im voll bepackten VW-Käfer und mit den beiden Kindern. Später, als diese älter waren, unternahmen sie auch größere und organisierte Reisen. Gratulieren werden ihm heute seine Tochter und sein Sohn mit ihren Familien und den beiden Enkeln, Freunde und Bekannte und vor allem der Musikverein Hochwang Oxenbronn und seine früheren Musikerkameraden.

    „So schnell wirsch alt“, sagt Julius Eberle. Und auf die Frage, wie man, so wie er, denn 90 werde und wie er sich fühle, lacht er: Das gehe von selber, es komme, so wie es komme. „Ich bin zufrieden“, fügt er hinzu. (wpet)

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