Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Jettingen-Scheppach: Wie geht es mit den Jettinger Großprojekten weiter?

Jettingen-Scheppach

Wie geht es mit den Jettinger Großprojekten weiter?

    • |
    Bis der Platz vor dem Jettinger Rathaus umgestaltet wird, wird es noch dauern. Die Corona-Krise hat das Vorhaben ausgebremst.
    Bis der Platz vor dem Jettinger Rathaus umgestaltet wird, wird es noch dauern. Die Corona-Krise hat das Vorhaben ausgebremst.

    Die letzte Sitzung des „alten“ Gemeinderats Jettingen-Scheppach im April war prall gefüllt mit den derzeit größten Bauprojekten der Gemeinde. Vor dem Wechsel im Gremium wurden in einer Marathonsitzung die Pläne für die neue Dreifachsporthalle so weit abgesegnet, um sie dem Landratsamt zu übergeben, es wurde ein weiterer Schritt in Richtung Stadtsanierung gemacht und die Vorplanung für den Pendlerparkplatz am Bahnhof einstimmig auf den Weg gebracht. Doch dann kam Corona dazwischen – und um die Projekte wurde es still. Woran es hakt und wann es möglicherweise weitergeht, erklären Bürgermeister Christoph Böhm und Bauamtsleiter Markus Guckler im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Gestaltung Rathausplatz Wie der Rathausplatz einmal aussehen könnte, hatten die Gemeinderäte en détail im April erfahren. Die Flächen, rund um das durch einen Neubau erweiterte Rathaus, sollen zu einem zentralen Platz umgestaltet werden. Neu gestaltet werden müssen insgesamt etwa 3900 Quadratmeter. Der eigentliche 1400 Quadratmeter große Rathausplatz soll mit Sitzgelegenheiten, Wasserfontänen, einem Pflanzenbeet mit Rundbank sowie großen Solitärbäumen zum Verweilen einladen. Etwa 1000 Quadratmeter sind für 21 Parkplätze rund um das Rathaus vorgesehen.

    Jettinger Rathausplatz: Corona-Pandemie hat Projekt ausgebremst

    Geplant ist ferner, den Kreuzungsbereich an der Hauptstraße beim Rathaus neu zu gestalten. Den möglichen Untergrund präsentierte Alexandra Franzke vom Würzburger Planungsbüro Schirmer am Modell der Stadt Kempten. Alle diese Pläne kamen bei den Räten gut an, doch seit der Präsentation im Frühjahr „geht momentan nicht viel vorwärts, nur zäh“, sagt Bürgermeister Christoph Böhm.

    So soll der Platz vor dem neuen Rathaus in Jettingen-Scheppach in Zukunft aussehen.
    So soll der Platz vor dem neuen Rathaus in Jettingen-Scheppach in Zukunft aussehen. Foto: Architekturbüro Schirmer

    Die Corona-Pandemie habe das Projekt ausgebremst. Bauamtsleiter Markus Guckler fügt hinzu, dass jeder noch anfangs die Hoffnung gehabt habe, dass sich die Situation irgendwann normalisiere. Man habe deshalb abgewartet und somit sei das Projekt stillgestanden.

    Eine Besichtigung der Pflastersteine vor Ort in Kempten, die noch Alt-Bürgermeister Hans Reichhart empfohlen hatte, musste aufgrund des Lockdowns verschoben werden und konnte erst nach Aufhebung des Reisebusverbots im Juli nachgeholt werden. Ursprünglich sei außerdem geplant gewesen, die entscheidenden Projektbeteiligten – die unterschiedlichen Fachabteilungen im Landratsamt und das Straßenbauamt – vorab an einen Tisch zu bringen und über die Pläne zu diskutieren. Dies sei coronabedingt nicht möglich gewesen. „Es stockt etwas, aber es muss weitergehen“, so Böhm.

    Bürgermeister Christoph Böhm: Energetische Sanierung des Rathauses geht weiter

    Laut Bauamtsleiter Markus Guckler wurden schließlich Mitte Oktober die Unterlagen an die knapp 25 Träger öffentlicher Belange verschickt. Eigentlich hätten die Stellungnahmen schon Ende Oktober wieder in der Verwaltung liegen sollen, dies wird sich jedoch bis mindestens Ende November verzögern. Geplant ist Böhm zufolge, über die Stellungnahmen in der nächsten Gemeinderatssitzung im Dezember zu beraten. Wie schnell es dann weitergeht, hängt auch von der Regierung von Schwaben ab, die die Genehmigung erteilen muss.

    Den Rathausplatz ab Frühjahr zu gestalten, hält Christoph Böhm für „zu sportlich“. Zumal es mit Turnhalle und Kinderkrippe zwei weitere Großprojekte gebe, deren Spatenstich nach dem Winter geplant ist. Das Rathaus-Projekt gehe insofern weiter, als dass im kommenden Jahr die energetische Sanierung des Altbaus fortgesetzt und abgeschlossen werden soll. Noch steht die Dämmung der obersten Geschossdecke aus. Dass hier nichts mehr vorwärtsging, liegt Böhm zufolge an fehlenden Handwerkern. Die meisten Firmen seien komplett ausgebucht gewesen.

    Auf dieser freien Fläche neben dem Sportgelände des VfR Jettingen soll im kommenden Frühjahr der Spatenstich für die neue Dreifachturnhalle erfolgen.
    Auf dieser freien Fläche neben dem Sportgelände des VfR Jettingen soll im kommenden Frühjahr der Spatenstich für die neue Dreifachturnhalle erfolgen.

    Pläne für die Dreifachsporthalle sind genehmigt

    Dreifachsporthalle Die Pläne für die neue Halle sind laut Christoph Böhm genehmigt. Im Bayerischen Staatsanzeiger sei auch bereits die erste Ankündigung erschienen, dass der Markt noch heuer mit der Ausschreibung beginnt. Guckler zufolge werden große Posten „im Paket“ ausgeschrieben. Dass die Gemeinde in Sachen Sporthalle trotz Corona-Krise bei der Planung viel weiter ist als bei beispielsweise bei der Gestaltung des Rathausplatzes, liegt laut Bauamtsleiter daran, dass dieses Projekt nicht abhängig von Zuschüssen ist. „Da konnten wir im Hintergrund längst weiterarbeiten.“

    So soll die geplante Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach von außen aussehen.
    So soll die geplante Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach von außen aussehen. Foto: Bharchitektengesellschaft Mbh

    Wie berichtet, handelt es sich bei dem geplanten Neubau um eine Dreifachsporthalle. Diese ist mit Vorhängen unterteilbar, ein Höhenunterschied von 1,60 Meter wird mittels eines Lifts barrierefrei überbrückt. Im Osten der Halle entsteht eine Tribüne für maximal 190 Personen. Außerdem gibt es einen Gymnastikraum, Umkleiden, drei Geräteräume und im Eingangsbereich die Möglichkeit für Catering.

    So soll die geplante Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach von innen aussehen.
    So soll die geplante Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach von innen aussehen. Foto: Bharchitektengesellschaft Mbh

    Was die Außenanlagen angeht, sind Schotterrasen und eine Schotterstraße für die Erschließung der Parkplätze geplant. Kosten insgesamt: sieben Millionen Euro. Ob der ambitionierte Zeitplan der Architektin – sie geht von einer Inbetriebnahme der Halle im Sommer 2022 aus – tatsächlich eingehalten werden kann, ist noch nicht klar. Laut Böhm soll im kommenden März der Spatenstich erfolgen.

    Spatenstich für neue Kinderkrippe an Johann Breher-Kindergarten ist im Frühjahr

    Kinderkrippe Auch für den Anbau der Kinderkrippe am Kindergarten Johann Breher soll im Frühjahr Baubeginn sein. Angepeilt ist, dass der Anbau zum Start des Kindergartenjahrs im September 2022 erstmals genutzt werden kann. „Wir bauen nicht einfach nur zwei neue Räume an. Auch der bestehende Bau wird saniert und umgebaut und die Außenanlagen werden neu gemacht“, liefert Böhm die Erklärung für die Dauer der Bauarbeiten. Die Kosten liegen bei über einer Million Euro.

    An den Johann Breher-Kindergarten in Jettingen soll eine Kinderkrippe angebaut werden.
    An den Johann Breher-Kindergarten in Jettingen soll eine Kinderkrippe angebaut werden. Foto: Bernhard Weizenegger

    Pendlerparkplatz Im April war dem Gemeinderat eine detaillierte Vorplanung für den Pendlerparkplatz am Bahnhof präsentiert worden. Die Hoffnung, dass dieser bald in Angriff genommen werden könnte, war groß. Schließlich war bereits vor vielen Jahren angeregt worden, auf der Südseite des Jettinger Bahnhofs einen Park-and-ride-Parkplatz einzurichten. Um allerdings eine Planung durchführen zu können, benötigt der Markt im Einfahrtsbereich noch ein Grundstück, das sich im Besitz der Deutschen Bahn befindet.

    Pendlerparkplatz: Grundstücksverhandlungen mit Deutscher Bahn gehen weiter

    Im April hatte der damalige Bürgermeister Hans Reichhart betont, dass die Gemeinde den Grund auf alle Fälle bekommen werde, es stehe nur noch der Besuch beim Notar aus. Und dieser steht laut Bürgermeister Böhm noch immer aus. Bei den Grundstücksverhandlungen sei man, trotz mehrfacher Nachfrage, leider noch keinen Schritt weitergekommen, bedauert er. In diesem Fall treffe die Gemeinde aber keine Schuld.

    Offensichtlich hätten derzeit die Beratungen mit Jettingen-Scheppach nicht oberste Priorität, schließlich stünden der Deutschen Bahn bei der Erstellung einer neuen Trasse zwischen Augsburg und Ulm jetzt deutlich wichtigere Grundstücksverhandlungen ins Haus.

    Wann der Pendlerparkplatz am Bahnhof gebaut wird, steht noch in den Sternen.
    Wann der Pendlerparkplatz am Bahnhof gebaut wird, steht noch in den Sternen. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivfoto)

    Bis die Busse direkt vor den Jettinger Bahnhof fahren können, wird es wohl noch dauern. Derzeit besteht dort keine Wendemöglichkeit, dazu bedürfte es der Fläche der Deutschen Bahn. „Ich finde es schade, dass sich hier nichts tut“, so Böhm. „Mit einem Ausbau des Pendlerparkplatzes würden wir ja das Bahnfahren fördern, woran der Deutschen Bahn gelegen sein sollte.“

    Lesen Sie dazu auch:

    Jettingen bringt Großprojekte auf den Weg

    So soll die Kita Johann Breher in Jettingen-Scheppach einmal aussehen

    Entsteht bald ein Park-and-ride-Platz am Jettinger Bahnhof?

    Anbau fertig, Altbau saniert: So sieht's im Rathaus nun aus

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden