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Jettingen-Scheppach: Startschuss für Jettinger Großprojekt: Bagger für die Dreifachturnhalle sind angerollt

Jettingen-Scheppach

Startschuss für Jettinger Großprojekt: Bagger für die Dreifachturnhalle sind angerollt

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    So soll die Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach einmal aussehen. Die Bagger sind schon angerückt, am Montag war Spatenstich.
    So soll die Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach einmal aussehen. Die Bagger sind schon angerückt, am Montag war Spatenstich. Foto: Heike Schreiber

    Über drei Jahrzehnte ist in der Marktgemeinde Jettingen-Scheppach um das Thema Sporthalle heftig und emotional gerungen worden. Jetzt sind die Diskussionen vom Tisch, im dritten Anlauf wird die Halle jetzt verwirklicht. Am Montagnachmittag war Spatenstich für das Millionenprojekt, das zwischen den beiden Ortsteilen entsteht. Bürgermeister Christoph Böhm betonte in seiner Rede, dass dieser Tag für den Markt „ein bedeutender, ja ein denkwürdiger“ sei. Mit dem Start für den Neubau werde ein herausragendes Ereignis in der Geschichte des Marktes festgeschrieben.

    Spatenstich für die Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach. Das Foto zeigt von links Christian Weiß (Axmann und Weiß), Ulrike Donner (BH-Architektengesellschaft München), Christoph Ost (Firma Abenstein), Zweiter Bürgermeiter Hans Reichhardt, Bürgermeister Christoph Böhm, Alt-Bürgermeister Hans Reichhart, Dritter Bürgermeister Josef Seibold, Karl Huber (Firma Huber) und Bauamts-Leiter Markus Guckler.
    Spatenstich für die Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach. Das Foto zeigt von links Christian Weiß (Axmann und Weiß), Ulrike Donner (BH-Architektengesellschaft München), Christoph Ost (Firma Abenstein), Zweiter Bürgermeiter Hans Reichhardt, Bürgermeister Christoph Böhm, Alt-Bürgermeister Hans Reichhart, Dritter Bürgermeister Josef Seibold, Karl Huber (Firma Huber) und Bauamts-Leiter Markus Guckler. Foto: Heike Schreiber

    Angesichts des hohen Corona-Inzidenzwerts von über 90 hatte Bürgermeister Böhm noch überlegt, ob er den Spatenstich überhaupt guten Gewissens mit geladenen Gästen durchführen könnte. „Aber jetzt haben wir so lange darauf gewartet, es wieder abzusagen, wäre auch nicht gut gewesen“, sagte er gegenüber unserer Redaktion. Der Menschenandrang war groß, an die 30 geladene Gäste wollten das historische Ereignis miterleben – mit Maske und Abstand zueinander durften sie es.

    Bürgermeister Christoph Böhm: 1988 stieß der Jettinger Gemeinderat eine neue Sporthalle an

    Böhm griff in seiner Rede gleich zwei Sprichwörter auf, die auf das Projekt bestens zutreffen: „Was lange währt, wird endlich gut“ und „gut Ding will Weile haben“. Mehr als drei Jahrzehnte habe man auf diesen Moment gewartet. Denn schon 1988 sei das Thema erstmals im Gemeinderat angestoßen worden, blickte Böhm weit zurück. Bereits damals hatte man erkannt, dass die bestehende Turn- und Festhalle in Jettingen, die aus dem Jahr 1965 stimmt, nicht mehr den Ansprüchen und Standards genüge. Im Juni 1989 hatten sich die Räte zu einem Ja für eine neue Halle durchgerungen.

    Über mehrere Jahre zog sich die Beratung hin, mehrere Hallen wurden besichtigt, zahlreiche Pläne entwickelt und verworfen. Aus einem alten Zeitungsartikel geht hervor, dass der damalige Rathauschef Peter Ploeckl einräumte, dass in seiner gesamten Amtszeit kein Thema so lange und kontrovers diskutiert wurde wie der Turnhallenbau. Ende 1992 versuchte Ploeckl mit den Worten „jetzt oder nie“ die Räte für sich zu gewinnen.

    Sporthalle in Jettingen-Scheppach wurde zugunsten der Umgehung zurückgestellt

    Mit 15:3 stimmte die große Mehrheit schließlich für den Bau einer Dreifachturnhalle mit Mehrfachnutzung. Die Kosten sollten auf 6,5 Millionen Mark begrenzt werden, gebaut werden sollte zwischen den Ortsteilen Jettingen und Scheppach. Eigentlich sah alles danach aus, als würden die Bagger anrollen. Doch das passierte nicht.

    Bürgermeister Christoph Böhm beim Spatenstich zur Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach.
    Bürgermeister Christoph Böhm beim Spatenstich zur Dreifachsporthalle in Jettingen-Scheppach. Foto: Heike Schreiber

    Wie Böhm zurückerinnerte, sei die Halle zugunsten einer Umgehung zurückgestellt worden – was jedoch nicht das Aus bedeutet habe. 2018 kam das Thema Turnhalle wieder auf den Tisch. Die Räte entschieden sich 2019 sogar für eine Dreifachsporthalle, die Gemeinde stieg in die Planung ein. Und jetzt endlich werde eine Halle gebaut, „wie sie die Menschen wollten“, so Böhm.

    Neue Dreifachsporthalle: Gemeinderat entscheidet sich für Fotovoltaikanlage

    Eine Halle, die mit Vorhängen unterteilbar sein soll, mit Markierungen für Handball, Basketball, Fußball, Volleyball und Badminton ausgestattet sein wird. Ein Höhenunterschied von 1,60 Meter wird mittels eines Lifts barrierefrei überbrückt. Im Osten der Halle entsteht eine Tribüne für maximal 190 Personen. Außerdem gibt es noch einen Gymnastikraum, Umkleiden, drei Geräteräume und im Eingangsbereich die Möglichkeit für Catering. Um das Thema Nachhaltigkeit nicht zu vergessen, entschied sich der neue Gemeinderat für eine Fotovoltaikanlage.

    Kosten insgesamt: acht Millionen Euro. Das sei eine gewaltige Summe, so der Bürgermeister, „aber sie werde für die kommenden Jahrzehnte bestens investiert sein“. Er ist sich sicher, dass die Halle ein Aushängeschild für die Gemeinde sein wird. Schon jetzt sei die Hälfte der Aufträge vergeben, noch liege man bei den Kosten unter der Schätzung, „ich hoffe, es bleibt so“, schloss Böhm.

    Dreifachsporthalle soll im Mai 2022 fertig übergeben werden

    Planerin Ulrike Donner von der BH-Architektengesellschaft (München) hat sich zwar nicht jahrzehntelang, sondern erst in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit dem Thema Sporthalle befasst, dafür umso intensiver. Das erarbeitete Ergebnis könne sich in ihren Augen sehen lassen, die Architektur spreche eine eigene Sprache, die Halle sei von Weitem erkennbar und prägnant.

    Architektin Ulrike Donner hielt beim Spatenstich eine Rede.
    Architektin Ulrike Donner hielt beim Spatenstich eine Rede. Foto: Heike Schreiber

    Momentan liege man nicht nur im Kostenrahmen, sondern auch vor dem Zeitplan. Wenn es weiter so läuft, soll im Frühsommer der Rohbau mit Dach stehen, dann solle die Gebäudehülle folgen und im Winter der Innenausbau. Im Mai 2022 solle die Halle fertig übergeben werden.

    Der ehemalige Bürgermeister Hans Reichhart, der das Projekt mit in die Wege geleitet hatte, betonte gegenüber unserer Redaktion, dass mit diesem Spatenstich „ein kleiner Traum“ in Erfüllung gehe. Er habe lange und hart dafür kämpfen müssen, und es habe ihn geschätzte 15 Sitzungen und viele Nerven gekostet. Jetzt sei er sehr zufrieden, „und wenn die Halle mal steht, werde ich sehr glücklich sein“.

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