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Jettingen-Scheppach: Fischerhütten an Jettinger Seen werden jetzt endlich legal

Jettingen-Scheppach

Fischerhütten an Jettinger Seen werden jetzt endlich legal

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    Seit Jahrzehnten gibt es die Fischerhütten an diversen Weihern im Raum Jettingen-Scheppach. Jetzt sollen sie auch endlich legal werden.
    Seit Jahrzehnten gibt es die Fischerhütten an diversen Weihern im Raum Jettingen-Scheppach. Jetzt sollen sie auch endlich legal werden. Foto: Bernhard Weizenegger

    40 Jahre alt sind sie teilweise, die Fischerhütten, die am Rande des Heiligmann- und Leitenmaiersees sowie anderer kleinerer Weiher im Bereich von Jettingen-Scheppach stehen. Beschwerden darüber hatten vor einigen Jahren das Landratsamt auf den Plan gebracht, dass die Hütten „schwarz“ gebaut worden waren. Seitdem ging es lange hin und her, wie die Hütten legalisiert werden könnten. „Was lange währt, wird endlich gut“, atmete Bürgermeister Hans Reichhart in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sichtlich auf. Nach vier Jahren Planung könnte nun endlich ein Flächennutzungs- und Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden. Das Gremium stimmte dafür, die Gemeinde muss die Unterlagen ans Landratsamt weiterreichen, dem ein Vierteljahr Zeit für die Genehmigung bleibt. Erst dann kann die Gemeinde die Pläne in Kraft setzen.

    Nachträgliche Genehmigung verhindert Abriss

    Bis jetzt war es ein langer, steiniger Weg. Bereits 2015 hatte die Gemeinde sich dazu entschlossen, das Gebiet zwischen der Straße von Jettingen nach Schönenberg im Norden und der Gemarkung Burtenbach im Süden zu überplanen, den Flächennutzungsplan abzuändern und einen Bebauungsplan erstellen zu lassen. Der sollte eine nachträgliche Genehmigung der Hütten vorsehen und zugleich regeln, was in Zukunft dort erlaubt sein soll. Ohne diesen Schritt hätten die Hütten beseitigt werden müssen.

    Den Auftrag zur Änderung und Erstellung des Bebauungsplans bekam der Balzhauser Architekt Gerhard Glogger, der sich desselben Themas auch schon in Balzhausen angenommen hatte. In Jettingen-Scheppach kam man jedoch lange zu keinem Konsens, es musste umgeplant werden. Nach einer weiteren Auslegung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange stellte Glogger am Montag unter großer Anteilnahme des Publikums die wichtigsten Punkte vor. Insgesamt geht es um acht Hütten, die Nutzer sind überwiegend Fischereivereine, aber auch Privatleute. Der Plan sieht Glogger zufolge vor, dass die bestehenden Hütten bleiben und sogar weitere hinzukommen dürfen. Die Größe der Gebäude ist jedoch begrenzt, sie dürfen lediglich für Lagerzwecke und nicht für Festivitäten genutzt werden. „Das ist nicht gewünscht und auch nicht Ziel“, so Glogger. Nach Anregungen von Kritikern, die sich diesmal in Grenzen hielten, wurde festgelegt, dass noch vor Inkrafttreten des Bebauungsplans ein Sicherheitskonzept vorgelegt werden muss.

    Alarmierungsplan für größtmögliche Sicherheit

    Die Hütten befinden sich in einem Überschwemmungsgebiet – wobei es laut Planer lediglich zu maximalen Einstauungen von 75 Zentimetern kommen kann. Um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, braucht es einen Alarmierungsplan unter Einbeziehung von Feuerwehr und Fischereivereinen. Außerdem soll mit den Nutzern eine Vereinbarung abgeschlossen werden, damit sie keine Regressansprüche bei später anstehenden wasserrechtlichen Verfahren für Hochwasserschutzmaßnahmen geltend machen können. Der Bau- und Umweltausschuss hatte nichts gegen die Pläne einzuwenden. Bürgermeister Hans Reichhart freute sich sichtlich, dass die Vereine nun endlich Rechtssicherheit bekommen. „Wir haben es geschafft“, sagte er und schickte eine tiefen Seufzer hinterher. Nachdem man jahrelang darüber gestritten habe, „müssen es schon große Fische sein, die man dort jetzt fangen kann“, fügte er hinzu.

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