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Jahrespressegespräch: Die ersten Auswirkungen des Atom-Ausstiegs

Jahrespressegespräch

Die ersten Auswirkungen des Atom-Ausstiegs

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    Die ersten Auswirkungen des Atom-Ausstiegs
    Die ersten Auswirkungen des Atom-Ausstiegs

    Es sind gerade einmal 14 Monate, die zwischen den Jahrespressegesprächen 2011 und 2012 des Kernkraftwerks Gundremmingen liegen. In diesen 14 Monaten hat sich für die Betreiber und die Mitarbeiter aber vieles verändert. 2011 war die Freude der Verantwortlichen noch groß: Die Bundesregierung hatte beschlossen, die Laufzeit von Kernkraftwerken zu verlängern. Doch dann kam Fukushima. Wenige Monate später stand fest: In Block B wird nur noch bis 2017 Strom erzeugt, Block C geht 2021 vom Netz. „Der aus unserer Sicht übereilt gefasste Entschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie ist für unsere Belegschaft nicht nachvollziehbar“, sagte Helmut Bläsig, technischer Geschäftsführer des Kernkraftwerks Gundremmingen, beim gestrigen Jahrespressegespräch. Um die Energieversorgung auch nach dem Atom-Ausstieg zu sichern, müsse noch viel getan werden. Bläsig gab zu: „Die Sorge um die Energieversorgung teilen wir. Die Politik hat sich etwas vorgenommen und muss wesentliche Themen klären.“

    Die Kraftwerk-Betreiber bereiten sich schon jetzt darauf vor, wenn 2021 der letzte Strom in Gundremmingen erzeugt wird. Im Herbst werden neun Auszubildende eingestellt – 2011 waren es noch 14. „Damit stellen wir uns langfristig auf den geringen Personalbedarf ab Ende des Jahrzehnts ein“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Quick. Ansonsten habe der beschlossene Ausstieg die Personalplanung nicht gravierend verändert. Freie Stellen werden weiter besetzt – auch mit Kollegen aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Biblis. Sieben hätten sich zum Wechsel nach Gundremmingen entschlossen.

    Trotz des nahenden Ausstiegs gehen laut Bläsig auch die Modernisierungsarbeiten im Kraftwerk weiter. Ende dieser Woche geht Block B in Revision. In diesem Zuge werden auch defekte Brennelemente ausgetauscht. Der Defekt sei vor Kurzem bei der kontinuierlichen Betriebsüberwachung festgestellt worden. Um wie viele Brennelemente es sich handelt, konnte Bläsig gestern noch nicht sagen. Auswirkungen sind nach Angaben des technischen Geschäftsführers nicht zu befürchten. Bereits 2010 und 2011 mussten defekte Brennelemente ausgetauscht werden. Ein abschließendes Ergebnis liegt in beiden Fällen noch nicht vor. „Bis die Ursache geklärt ist, werden sämtliche Brennelemente aus den betroffenen Fertigungschargen vorsorglich nicht mehr im Reaktor zum Einsatz kommen.“

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