Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Interview: Günzburgs Landrat Reichhart: „Man kann auch mal sagen, wenn etwas gut läuft“

Interview

Günzburgs Landrat Reichhart: „Man kann auch mal sagen, wenn etwas gut läuft“

    • |
    Gesundheitsamtsleiter Dr. Patrick Dudler, Landrat Hans Reichhart, Impf-Cheforganisator des Landkreises Hermann Keller und Arzt Dr. Gerhard Richter (von links) im Gespräch am Dienstag mit Till Hofmann, Redaktionsleiter der Günzburger Zeitung (vorne links), und Redakteur Christian Kirstges.
    Gesundheitsamtsleiter Dr. Patrick Dudler, Landrat Hans Reichhart, Impf-Cheforganisator des Landkreises Hermann Keller und Arzt Dr. Gerhard Richter (von links) im Gespräch am Dienstag mit Till Hofmann, Redaktionsleiter der Günzburger Zeitung (vorne links), und Redakteur Christian Kirstges. Foto: Bernhard Weizengger

    Herr Landrat, welche Schulnote würden Sie dem Landratsamt Günzburg bei der Corona-Bekämpfung geben?

    Hans Reichhart: Mindestens eine 2. Es läuft sehr gut, die Arbeit wird sehr gut gemacht, wahrscheinlich wäre es sogar eine 2+.

    Unsere Sekretärin hat einen Anruf einer 92-Jährigen erhalten, die einen Brief von Ihnen mit der Aufforderung erhalten hatte, sich impfen zu lassen. Die Dame erzählte, dass sie bei der Hotline angerufen hat, dort aber kein Durchkommen gewesen sei. Sich per Internet registrieren kann sie nicht. Sie ist verzweifelt – was soll sie tun?

    Reichhart: Sie soll noch mal anrufen. Die Kassenärztliche Vereinigung hat Anrufer aus dem Unterallgäu an uns weitergeleitet, was zu einer Überlastung führte (wir berichteten).

    Hermann Keller, Cheforganisator der Impfungen im Landkreis: Das Problem ist am Donnerstag vergangener Woche aufgefallen, wir haben die EDV-Firma informiert, bei der jedoch kein Fehler lag. Am Freitag wurden über die Behördennummer 116117 sehr viele Anrufe an uns weiterverbunden. Beim Landkreis Unterallgäu konnte man nichts tun, wir haben dann an die Regierung von Schwaben und die Kassenärztliche Vereinigung geschrieben – die sagte uns, das könne man nicht so schnell wieder umstellen. Im Laufe dieser Woche sollte es aber hoffentlich behoben sein. Für das Impfzentrum Günzburg haben wir übrigens inzwischen 1300 Menschen auf der Warteliste, für Krumbach 700. Wenn genügend Impfstoff da ist, werden wir das in anderthalb Wochen abgearbeitet haben.

    Untergraben solche Probleme wie mit der fehlerhaften Rufumleitung durch die Kassenärztliche Vereinigung das Vertrauen in den Impfprozess – oder dass das Land nun auch neben den Landkreisen ein Internet-Impfportal anbietet –, oder denken Sie, die Leute können das noch nachvollziehen?

    Keller: Unser Wunsch ist, dass die Leute sich nun über das Landes-portal anmelden, wir leiten von unserem Portal dorthin weiter und übertragen die bereits eingegangenen Daten.

    Aber sind solche Doppelstrukturen bei der Impf-Anmeldung nicht wenig sinnvoll?

    Reichhart: Es gibt keine Doppelstrukturen. Die Landes-Plattform war eigentlich nur für Menschen über 80 gedacht, jetzt können sich doch alle dort anmelden. Das war so nicht von vornherein klar. Wir waren hier schneller, verweisen nun aber auf die andere Plattform.

    Viele Landkreise fanden das Vorgehen des Landes hier nicht gut, oder?

    Reichhart: Das ist eine Frage der Planung. Jeder, der sich zum Impfen entschieden hat, soll sich umgehend vormerken können, auch wenn er erst in ein paar Monaten geimpft werden kann. So wird es einen reibungslosen Ablauf zwischen den einzelnen Stufen geben.

    Dr. Gerhard Richter, Mitglied der Impfteams und ehemaliger Chefarzt der Inneren Abteilung der Kreisklinik Krumbach: Jeder macht Fehler, sie sind menschlich. Wer sich zum Impfen anmeldet, braucht ein bisschen Geduld, es geht nicht um einen Tag.

    Am 27. Dezember starteten die Corona-Impfungen im Landkreis Günzburg im Kreisaltenheim in Burgau. Mit einer Spritze wird hier der Impfstoff von Biontech/Pfizer aus der Ampulle gezogen.
    Am 27. Dezember starteten die Corona-Impfungen im Landkreis Günzburg im Kreisaltenheim in Burgau. Mit einer Spritze wird hier der Impfstoff von Biontech/Pfizer aus der Ampulle gezogen. Foto: Till Hofmann

    Wie viele Menschen im Landkreis Günzburg sind inzwischen geimpft?

    Keller: Stand Montagabend: 1492. Am Dienstag kommen 90 weitere dazu, ab jetzt sind es nochmal 480 bis Freitag, davon 300 in stationären Einrichtungen. Seit Samstag gibt es schon sechs Impfungen pro Dose.

    Was halten Sie von der Diskussion, die Zeitspanne zwischen der ersten und der zweiten Impfung zu strecken?

    Richter: Das ist unmöglich. Die Studienlage ist eindeutig.

    Dr. Patrick Dudler, Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises: Die Impfwirkung wird erzielt, wenn die vom Hersteller vorgeschriebene Zeitspanne eingehalten wird. Daran sollte man sich halten. Später kann man dann testen, ob es andere Möglichkeiten gibt.

    Neben dem Biontech/Pfizer-Impfstoff kommt jetzt der von Moderna, es wird weitere geben. Ist es nicht sehr komplex darauf zu achten, dass bei den verschiedenen Impfstoffen die richtigen beim einzelnen Bürger zusammenpassen, und auch die Zeitspannen passen?

    Keller: Da gebe ich Ihnen recht, es ist sehr komplex. Eine Mitarbeiterin bei uns kümmert sich nur um das Impfstoff-Management und die Logistik. Eine neue Software soll dabei helfen, sie soll hoffentlich am 20. Januar endlich kommen.

    Richter: Es ist fantastisch, was die Mitarbeiter leisten. Sie sind motiviert und fast Tag und Nacht da. Das klappt bei uns. Im Bereich Murnau beispielsweise ist Land unter. Wir leben hier fast auf der Insel der Glückseligen. Aber das brauchen Sie nicht unbedingt schreiben.

    Reichhart: Doch, man kann auch mal sagen, wenn etwas gut läuft. Wir haben im Landkreis beispielsweise auch vier Möglichkeiten, sich zum Impfen anzumelden! Per Telefon, Mail, Internetportal und wem ich einen Brief mit der Aufforderung zum Impfen geschrieben habe, kann mir auch einen Brief zurückschreiben.

    Geht es in der Gesellschaft verloren, das Positive zu sehen? Eine nicht repräsentative Umfrage auf unserer Homepage, wie zufrieden die Menschen mit der Corona-Infoarbeit des Landratsamtes sind, zeigt jedenfalls klar, dass sie es nicht sind – und das untermauern auch Mails an die Redaktion, Kommentare auf unserer Facebook-Seite und andere Reaktionen. Welche Rückmeldungen erhält das Landratsamt?

    Keller: Ich war bei verschiedenen Impfungen dabei, da spüren wir ein Gefühl großer Dankbarkeit. Und wir haben das Gefühl, dort gut aufgenommen zu werden, wenn wir etwa in stationären Einrichtungen sind.

    Reichhart: Die Erste, die bei uns geimpft wurde, hat später einen Kuchen vorbeigebracht. Es gibt viele positive Briefe, aber wie oftmals melden sich nur die öffentlich, denen etwas nicht passt. Das sieht man auch an den vielen Kommentaren in den sozialen Medien über die Presseberichterstattung.

    Keller: Es ist ein Riesenprojekt, ich weiß nicht, ob es etwas Vergleichbares in der Bundesrepublik jemals gab. Wir dürfen nicht vergessen: Es geht gegen das Virus, nicht gegeneinander. Da ist es schon schade, was in der Politik in Berlin abläuft. Fehler passieren, aber man muss transparent mit ihnen umgehen. Wir sind hier sehr schnell mit dem Impfen, es läuft schneller, als wir dachten – wenn man hört, was in Baden-Württemberg läuft, muss es dort furchtbar sein. Wir hatten ein Mal einen Tag Verspätung, sonst lief bislang alles glatt. Und wir sind einer der wenigen Kreise, der schon alles digital dokumentiert. Vielleicht brauchen wir noch mehr Aufklärung, damit sich auch mehr Pfleger in Heimen impfen lassen, wobei die Bereitschaft im Landkreis hier schon hoch ist. Man kann schon ein bisschen stolz sein, dass wir alles hier so gut hinbekommen.

    Richter: Und es ist keine einzige Dose Impfstoff bei uns verloren gegangen.

    Reichhart: Nur zum Vergleich: Der größere Landkreis Augsburg hat ein Impfzentrum, wir haben zwei!

    Kann sich der Bürger denn sicher sein, dass er bei der zweiten Impfung den zum ersten kompatiblen Impfstoff erhält?

    Keller: Ja.

    Reichhart: Der Freistaat hält einen Teil des Impfstoffes noch zurück, um genau das zu gewährleisten. (Anmerkung der Redaktion: Nach dem Gespräch kündigte der neue Gesundheitsminister Holetschek an, dies bei Biontech bis auf eine gewisse Reserve nicht mehr zu tun, da künftig genug neuer Impfstoff komme.)

    Keller: Wichtig ist, dass derjenige, der zum ersten Mal geimpft wurde, beim zweiten Mal den Impfbogen mit dem QR-Code mitbringt. Die Software gibt das so vor, sonst kann die Person nicht zum zweiten Mal geimpft werden.

    Was halten Sie denn vom Vorstoß des Bayerischen Ministerpräsidenten, für bestimmte Berufsgruppen wie für Pflegekräfte in Heimen eine Impfpflicht zu prüfen?

    Keller: Aufklärung ist wichtig. Einen Zwang halte ich momentan nicht für sinnvoll. Aber wir fahren auf Sicht. Wenn durch die Virusmutation das Gesundheitssystem überlastet wird, braucht es andere Regeln.

    Richter: Nach den Worten von Herrn Drosten brauchen wir uns in Sachen Mutation und Impfstoff keine Sorgen machen. Mir ist es wichtig, die Würde des Menschen zu achten. Dazu gehört auch, dass sich jeder selbst entscheiden kann. Ich sehe die Diskussion über eine mögliche Impfpflicht als Ausdruck der Sorge unseres Landesvaters. Ich bin mir sicher, dass die Menschen das Impfangebot nach und nach annehmen werden.

    Herr Dr. Dudler, gibt es Erkenntnisse, dass eine Virusmutation schon im Landkreis aufgetreten ist?

    Dudler: Dazu haben wir keine Erkenntnisse, da müssen wir noch ein wenig abwarten.

    Die meisten Menschen, die gepflegt werden, leben zu Hause. Wie sollen diese erreicht werden?

    Keller: Der Biontech-Impfstoff ist sehr sensibel. Damit ist noch keine ambulante Impfung möglich. Wie es bei den anderen Impfstoffen ist, müssen wir sehen.

    Richter: Theoretisch wäre es schon möglich, aber der Aufwand wäre enorm. So viele Menschen wie möglich sollten in den Impfzentren geimpft werden. Aber ja, da gibt es noch eine gewisse Lücke.

    Reichhart: Wir müssen schauen, wo die größten Risikopotenziale sind, und zuerst dort tätig werden. Und das ist vor allem in stationären Einrichtungen. Aber es tut sich doch viel: So wird es auch weitere Impfstoffe mit anderen Transportmöglichkeiten geben.

    Landrat Hans Reichhart, Pressesprecherin Jenny Schack und der ehemalige Chefarzt Gerhard Richter (von links) präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz Plakatmuster der Kampagne für die Impfung gegen Corona.
    Landrat Hans Reichhart, Pressesprecherin Jenny Schack und der ehemalige Chefarzt Gerhard Richter (von links) präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz Plakatmuster der Kampagne für die Impfung gegen Corona. Foto: Bernhard Weizenegger

    Impfbusse, wie vom neuen Gesundheitsminister Klaus Holetschek angeregt, wären keine Option?

    Reichhart: In einer Großstadt mag das vielleicht praktikabel sein. Hier im Landkreis haben wir doch in jedem Ort Räume, die sich nutzen ließen. Es gibt auch nicht die eine Lösung, man muss schauen, was wo am besten passt.

    Keller: Wir brauchen Geduld. Ohne Impfstoff können wir sowieso nicht impfen. Wir würden uns automatisierte Abläufe wünschen, momentan ist alles Improvisation. Wir können auch nicht auf jeden zu jeder Zeit eingehen.

    Wie viele könnten Sie in den Impfzentren Günzburg und Krumbach impfen?

    Keller: 2800 pro Woche, hinzu kommen die mobilen Teams. Aber das ist erst der Anfangswert. Mit mehr Impfstoff wäre auch mehr möglich. Unsere Leute arbeiten schon am Limit, es wird durchgearbeitet.

    Richter: Der Vorteil ist, dass es bei uns nicht anonym zugeht, man kennt sich.

    Reichhart: Wir haben bewusst gesagt, dass wir es selber machen. Bei einem Dienstleister wüssten wir nicht, wie es konkret läuft. Wenn ich Qualität möchte, mache ich es selbst, und die gibt es bei uns. Bei uns arbeitet nicht der derzeit arbeitslose Türsteher, sondern medizinisches Fachpersonal. Das ist die bestmögliche Lösung für die Bürger.

    Keller: Wir haben ja schon Erfahrung durch die Testzentren. Fehler können natürlich trotzdem auftreten, es ist hochkomplex. Man muss sich klar machen: Alle 14 Seniorenheime sind zum ersten Mal durchgeimpft, aber allein beim Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg sind es 800 bis 1000 Bewohner und noch mal so viele Mitarbeiter, allein hier sind wir gut zwei Wochen beschäftigt.

    Warum gibt es eigentlich so wenige niedergelassene Ärzte im Landkreis, die Corona-Tests machen?

    Keller: Mir sagen zumindest viele, dass sie testen.

    Richter: Die Leistung der niedergelassenen Kollegen ist sehr gut. Sie sorgen sich vorbildlich um ihre Patienten. Aber letztlich sind sie mit der Situation auch überfordert.

    Ist es realistisch, wie der Bundesgesundheitsminister angekündigt hat, allen Impfwilligen im zweiten Quartal ein Impfangebot machen zu können? Wie sieht es im Landkreis aus?

    Reichhart: Das hängt letztlich von der Verfügbarkeit des Impfstoffes ab. Aber ich bin sehr zuversichtlich. Dennoch: Lieber warte ich eine Woche länger und der Impfstoff ist sicher, als dass etwas nicht stimmt.

    Was bringt eigentlich der Wechsel an der Spitze des Bayerischen Gesundheitsministeriums? Was sagen Sie als ehemaliger Minister dazu, Herr Landrat Reichhart?

    Reichhart: Melanie Huml verstärkt die Corona-Taskforce in der Staatskanzlei, Klaus Holetschek ist ein Pragmatiker. Melanie Huml hat einen guten Job gemacht und Klaus Holetschek wird dies fortsetzen. Ich schätze beide sehr.

    Die Staatskanzlei wird gestärkt, das Gesundheitsministerium geschwächt.

    Reichhart: Es geschieht alles im gegenseitigen Austausch.

    Das Impfzentrum für Günzburg ist am 18. Dezember 2020 im leer stehenden Peri-Verwaltungsgebäude an der A8 eingerichtet.
    Das Impfzentrum für Günzburg ist am 18. Dezember 2020 im leer stehenden Peri-Verwaltungsgebäude an der A8 eingerichtet. Foto: Bernhard Weizenegger

    Schützt eigentlich die Impfung vor einer Ansteckung? Und was macht der Impfstoff im Körper?

    Richter: Die Entwicklung des Impfstoffs gegen Corona ist ein Glanzlicht der Medizin. Laut einer Studie der FDA (Behörde für Lebens- und Arzneimittel der USA, Anmerkung der Redaktion) gab es bei zwei Millionen Geimpften keine unerwünschten Nebenwirkungen, es ist auch niemand daran gestorben. Wenn, gab es allergische Reaktionen. Beim Biontech-Impfstoff gibt es eine 95-prozentige Wirksamkeit, das ist sensationell, und nur 0,2 Prozent der Geimpften zeigten stärkere Reaktionen. Ich bin übrigens auch zum ersten Mal geimpft, und ich lebe noch. Ich akzeptiere die Angst vieler Leute, aber mögliche Langzeitwirkungen sind ein Totschlagargument. Ich weiß auch sonst nicht, was in vier Jahren sein wird. Der Schutz hält jedenfalls länger, als wenn man die Erkrankung durchgemacht hat. Mit Sicherheit ist man ein Jahr safe, und dann wird die Pandemie vorbei sein. Wir wissen noch nicht, ob Geimpfte andere infizieren können. Das Ziel der Studie war, schwere Verläufe zu vermeiden. Wir müssen noch drei Wochen durchhalten in den Heimen, dort müssen die Menschen noch so tun, als könnten sie andere infizieren. Man lässt sich auch aus Verantwortung anderen gegenüber impfen.

    Reichhart: Impfen ist ein Zeichen der Nächstenliebe.

    Herr Dr. Dudler, wie motiviert sind die Mitarbeiter des Gesundheitsamts eigentlich noch?

    Dudler: Sie sind natürlich extrem belastet, sie liefern einen unheimlich guten Dienst – und bekommen ganz viele negative Rückmeldungen. Natürlich ist es die unangenehmste Aufgabe, Menschen auf bevorstehende Einschränkungen hinzuweisen, das belastet. Aber trotz allem sind die meisten hoch motiviert, denn sie wollen ein Gesamtziel erreichen. Und es gibt auch einen positiven Austausch mit Bürgern. Bei der Kontaktnachverfolgung haben wir viel Hilfe von der Bundeswehr und anderen Amtsbereichen, hier sind es insgesamt 50 bis 60 Mitarbeiter, aufgeteilt auf Schichten. Der überwiegende Teil kommt aus anderen Bereichen des Landratsamts, anderen Behörden, der Bundeswehr und Hilfsorganisationen.

    Was umfasst das Mandat der Soldaten?

    Dudler: Das hängt von der jeweiligen Qualifikation ab. Der überwiegende Teil ist mit der Kontaktnachverfolgung beauftragt, teilweise geht es um die Beratung bei medizinischen Themen. Zum Teil gehen sie auch mit unseren Mitarbeitern raus, wenn nötig. Vier Notfallsanitäter kommen aus Dornstadt, der Rest aus der Dillinger Kaserne.

    Haben Sie die Kontaktnachverfolgung überhaupt noch im Griff?

    Dudler: Es ist ein enormer Aufwand, bei weniger Fällen hätten wir natürlich einen besseren Überblick beim Einzelnen, was die Effektivität steigern würde.

    Reichhart: Wir erreichen jeden Infizierten und jede Kontaktperson. Alle werden benachrichtigt. Und bei mehr als 80 Prozent wissen wir aktuell, wo sie sich angesteckt haben.

    Was einen möglichen Sommerurlaub angeht: Würden Sie den Bürgern schon eine Planung empfehlen oder eher davon abraten?

    Reichhart: Es soll sich grundsätzlich niemand einsperren, man kann auch jetzt spazieren gehen, in die Natur gehen, auch wenn man Kontakte reduzieren soll, sonst reden wir in einem Jahr über viele psychische Fragen, über die man auch jetzt schon sprechen sollte. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Sommerurlaub möglich ist. Die weiteste Strecke sollte dann gegangen sein.

    Diese Fragen stammen von der Redaktion, teilweise basieren sie auch auf Zuschriften von Lesern. In einem weiteren Artikel veröffentlichen wir Fragen, die Leser eingereicht haben, und die Antworten der Experten.

    Lesen Sie auch:

    Leser stellen Fragen zu Corona: Das sind die Antworten des Landratsamts Günzburg

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden