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Interview: Bürgermeister Gepperth: „Bibertal soll langsam wachsen“

Interview

Bürgermeister Gepperth: „Bibertal soll langsam wachsen“

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    Bibertals Bürgermeister Roman Gepperth fühlt sich wohl an seinem neuen Arbeitsplatz im Rathaus Bibertal. Zuvor war Gepperth 26 Jahre im Landratsamt beschäftigt.
    Bibertals Bürgermeister Roman Gepperth fühlt sich wohl an seinem neuen Arbeitsplatz im Rathaus Bibertal. Zuvor war Gepperth 26 Jahre im Landratsamt beschäftigt. Foto: Sandra Kraus

    Die ersten 100 Tage sind geschafft: So lange sind die neu gewählten Bürgermeister in der Region im Amt. Unsere Zeitung trifft alle Neulinge zum Gespräch. Ihre Bilanz dieser Zeit stellen wir in loser Folge vor. Heute ist Roman Gepperth, Bürgermeister von Bibertal, an der Reihe.

    Herr Gepperth, Sie sind seit gut 100 Tagen Bürgermeister von Bibertal. Wie fühlen Sie sich?

    Roman Gepperth: Es ist super! Vom ersten Tag an fühlte ich mich gut aufgenommen. Die Menschen gehen auf mich zu, rufen an, vereinbaren einen Termin.

    Wie haben Sie den Wechsel vom Landratsamt Günzburg als Fachbereichsleiter Brand- und Katastrophenschutz, Öffentliche Sicherheit und Ordnung und einer sehr intensiven Zeit in der Führungsgruppe Katastrophenschutz während der Corona-Pandemie in das Rathaus in Bühl erlebt?

    Gepperth: Grundsätzlich finde ich es gut, alle zehn Jahre beruflich etwas Neues zu machen. Es ist immer spannend, den eigenen Horizont zu erweitern. Die Kommunalpolitik interessiert mich schon immer. In meiner Arbeit im Rathaus profitiere ich von meinem Netzwerk und den vielen Kontakten. Vieles kenne ich schon oder habe zumindest schon einmal davon gehört.

    Was hat sich im Privatleben geändert?

    Gepperth: Eigentlich gar nicht so viel. Die Fahrtstrecke in das Rathaus hat zwar mehr Kilometer, dafür fällt die tägliche Parkplatzsuche weg. Abendtermine, die jetzt wegen der Corona-Pandemie sowieso eher die Ausnahme sind, gab es beim Katastrophenschutz auch. Termine mit Feuerwehr, Schützen, THW und Jägern lagen meistens außerhalb der Dienstzeit.

    Wie gut kennen Sie sich in Bibertal und seinen elf Gemeindeteilen aus? Wie gelingt der Start als Bürgermeister während einer Pandemie?

    Gepperth: Ich war schon in allen Ortsteilen. Und wo welche Straße ist, wird auch bald Routine sein. Schade ist, dass es heuer coronabedingt keine Dorffeste gibt. Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die Bibertaler Bürger kennenzulernen. Als Vereinsmensch vermisse ich die persönlichen Kontakte. Ich wäre froh, wenn im Herbst die Bürgerversammlungen und die Vereinsversammlungen unter Einhaltung der Abstandsregeln stattfinden könnten. Aber wir müssen schauen, wie sich die Lage entwickelt. Seit Wochen habe ich meine Mund-Nasen-Maske griffbereit und trage sie wo nötig. Mein Fenster im Büro steht weit offen. Es ist wichtig, während der Pandemie die Regeln einzuhalten. Auch wenn ich gerne bei der Verabschiedung der ausgeschiedenen Gemeinderäte jedem die Hand geschüttelt hätte, es geht momentan einfach nicht.

    Wie stellen Sie sich die Entwicklung von Bibertal vor und bei welchen Entscheidungen waren Sie schon dabei?

    Gepperth: Bibertal soll langsam wachsen. Die Ortsteile sollen in ihrer Mitte belebt werden, Neubaugebiete nach Bedarf entstehen. Neubaugebiete, in denen Neuzugezogene ohne Kontakt zum Dorfleben nur schlafen und auswärts arbeiten, widerstreben mir. Konzepte dürfen gerne über eine Wahlperiode hinausgehen und damit längerfristig gedacht sein. Auf den Weg gebracht wurde in den letzten Wochen das Wohnbaugebiet Anhofen-Nord und der neue Kindergarten in Bühl. Die Sanierung der Mehrzweckhalle in Kissendorf geht dem Ende zu. Wenn es gut läuft, wird sie im Oktober fertig und die Vereine können dort wieder aktiv werden.

    Was ist Ihnen als Bürgermeister wichtig?

    Gepperth: Offen aufeinander zugehen. Man kann es nie allen recht machen, aber offen darüber reden, das geht immer. Einfach anrufen, dann machen wir einen Termin aus und ich nehme mir Zeit. Wenn es sein muss, bin ich auch nachts da, so wie neulich bei einem Feuerwehreinsatz in Anhofen. Das ist in Ordnung, das kenne ich nicht anders aus meiner Zeit im Katastrophenschutz.

    Verraten Sie uns, wie Sie ihren ersten Urlaub als Bürgermeister verbringen?

    Gepperth: Ich werde zu Hause sein. Geplant sind Radtouren und die eine oder andere Einkehr in Biergärten und Gastwirtschaften. Das ist mein Beitrag, dass es den Lokalen nach dem Lockdown wieder besser geht. Und nachdem ich neulich in einer Bibertaler Gaststätte noch nicht als Bürgermeister erkannt wurde, könnte sich das nach meinem Urlaub geändert haben.

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