Einen solchen Einsatz hat die Polizei nicht alle Tage: Vier Stunden waren Polizisten, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk am vergangenen Donnerstag in Ichenhausen damit beschäftigt, Hunderte von Einweggaskartuschen aus einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses zu bergen. Holger Stabik, Sprecher des
Weil mehrere Bewohner eines Mehrfamilienhauses am Donnerstagmittag Gasgeruch bemerkt hatten, riefen sie die Polizei. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass ein Hausbewohner in seiner Wohnung die größere Menge Einweggaskartuschen gelagert hatte. In einem mehrstündigen Einsatz wurden 600 bis 700 davon mit einem Volumen von etwa eineinhalb Kubikmetern sowie drei größere Flaschen mit einem Volumen zwischen 1,5 und 7,5 Litern Gas geborgen. Darüberhinaus fand die Polizei noch eine Faustfeuerwaffe und ein Gewehr in der Wohnung. Sechs Bewohner des Mehrparteienhauses wurden leicht verletzt, sie erlitten Kopfweh und Schwindelanfälle durch das austretende Gas und wurden ambulant vor Ort behandelt.
Gaskartuschen sind frei verkäuflich
Warum die Kartuschen ausgegast waren, weiß der Sprecher des Präsidiums nicht. Ob intensive Sonneneinstrahlung die Ursache war, wie die Polizei ursprünglich vermutet hatte, sei reine Spekulation. Die
Stefan Müller, Leiter der Polizeiinspektion Günzburg, die die weiteren Ermittlungen übernommen hat, teilte auf Nachfrage mit, dass der Mann keine bösen Absichten gehabt habe. Wie er in Vernehmungen mitgeteilt habe, wollte er weder sich selbst noch andere gefährden. Der Mann, der am Donnerstag in eine Klinik in
Vier Tage vorher war ein erster Feuerwehreinsatz in derselben Wohnung
Am 14. Oktober hatte ein Bewohner des Hauses einen Notruf wegen Gasgeruchs abgesetzt. 14 Menschen mussten das Haus vorübergehend verlassen, verletzt wurde niemand. Ein nicht zugedrehter Gashahn an einem Schweißgerät in der Wohnung wurde damals als Ursache gefunden. Vermutlich hatte der Mann Heimwerkerarbeiten durchgeführt. Ob er mit diesen Arbeiten und mit der möglicherweise nicht sachgerechten Lagerung der Kartuschen gegen Gesetze verstoßen hat, ist nach Stefan Müllers Worten derzeit Gegenstand der Ermittlungen, wie er auf Nachfrage erklärt. Dabei arbeite die Polizei mit Fachbehörden zusammen.
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