Eigentlich hätten mich die Herrschaften umgehend wieder heimschicken müssen. Mein Aufzug – Jeans, Turnschuhe und Jacke – passt so gar nicht dazu, auch wenn es der Redakteurin angesichts der dunklen Wolken und ersten fallenden Regentropfen passend erschien. Schließlich ist Treffpunkt unter freiem Himmel auf einem Hof am Brandfeld bei Ichenhausen. Hier wird eine altehrwürdige Kunst praktiziert, die Tradition des Goißlschnalzens zu der die Peitsche genauso dazugehört wie die zünftige Tracht. Für mich wird eine Ausnahme gemacht. Nicht nur kleidertechnisch, sondern auch sprachlich. Für die „Neigschmeckte“ muss so mancher schwäbische oder urbayerische Begriff des Peitschenknallens erst ins Hochdeutsche übersetzt werden.
Ichenhausen