Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Ichenhausen: Mit Fackeln gegen die neue B16-Umfahrung

Ichenhausen

Mit Fackeln gegen die neue B16-Umfahrung

    • |
    Bisher haben Gegner der Westumfahrung von Ichenhausen und Kötz ihren Protest meistens lautstark geäußert. Vor dem Infoabend in Ichenhausen haben sie still protestiert. Das Fackelspalier vor dem Eingang zur Friedrich-Jahn-Halle wirkte in der Dunkelheit beeindruckend.
    Bisher haben Gegner der Westumfahrung von Ichenhausen und Kötz ihren Protest meistens lautstark geäußert. Vor dem Infoabend in Ichenhausen haben sie still protestiert. Das Fackelspalier vor dem Eingang zur Friedrich-Jahn-Halle wirkte in der Dunkelheit beeindruckend. Foto: Irmgard Lorenz

    Kein lautstarker Protest wie bisher oft, sondern eine leise, aber nicht minder eindrucksvolle Mahnung: Mit Fackeln und umhängten Plakaten haben Gegner der geplanten Westumfahrung für Ichenhausen und Kötz vor der Infoveranstaltung zur B16 neu am Montagabend in

    Die wohl gravierendste Änderung dürfte der Verzicht auf die ursprünglich geplante „Kötzer Spange“ sein. Anstelle der Spange werde es einen Vollanschluss im Winterbachtal geben, „vollständig höhenfrei“, wie Abteilungsleiter Raphael Zuber sagte. Damit rückt die Umfahrung weiter von der Waldsiedlung bei Kleinkötz ab und die B16 alt wird bei der

    Lösung kam auf öffentlichen Druck zustande

    Diese Lösung – das klang im weiteren Verlauf der etwa zweistündigen Veranstaltung an – kam nicht zuletzt wegen des öffentlichen Drucks und der Bürgerproteste zustande. Das Staatliche Bauamt habe intensive Gespräche mit Legoland geführt, berichtete Zuber.

    Trasse Nach einer großen Brücke über das Winterbachtal soll die Umgehung dreistreifig werden mit einem Überholstreifen in Richtung Krumbach, dann die Straße nach Limbach mit einer Überführung kreuzen und im großen Abstand von Deubach östlich des Aussiedlerhofs nach einem Knotenpunkt zur Staatsstraße 2023 (zwischen Ettenbeuren und Ichenhausen) führen, wo ein Knotenpunkt mit nur einem Ast den Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen etwas reduzieren soll. Ein im Vergleich zu den im Januar vorgestellten Plänen etwas weiter nach Osten reichender Bogen führt „relativ stark im Einschnitt“ (Zuber) um das Brandfeld, bevor die jetzt um 70 Meter längere Umfahrung dann bei Heubelsburg mit einem Kreisverkehr an die alte Bundesstraße angeschlossen wird.

    Schallschutzmaßnahmen werden geprüft

    Abstände zwischen Fahrbahnrand und Wohnbebauung: Waldsiedlung 195 Meter, Ebersbach 280 Meter, Deubach Aussiedlerhof 250 Meter, Deubach 570 Meter, Ichenhausen zwischen 750 und 820 Meter, Brandfeld 340 Meter. Allerdings sagte Raphael Zuber: „Die Entfernung ist nicht alles.“ Einschnitte machten in punkto Lärm viel aus, die Notwendigkeit von Schallschutzmaßnahmen werde geprüft, wenn der Vorentwurf fertig ist.

    Verkehrsgutachten Eine Verkehrserhebung aus 2017 mit Kennzeichenerfassung ist Basis für die Fortschreibung der Verkehrsentwicklung auf den Prognosehorizont 2030 und soll erste Empfehlungen zur Gestaltung von Knotenpunkten geben und Grundlagendaten zur Lärmberechnung. Verkehrsgutachter Jan Böhringer vom Büro Inova Plan geht dabei von elf Prozent Zunahme des allgemeinen Verkehrs und 16 Prozent mehr Schwerlastverkehr aus. Die jetzt vorgestellte Variante „funktioniert 2030“, sagte Böhringer.

    Vor allem für Kleinkötz und die Waldsiedlung seien „deutliche Entlastungswirkungen“ (11950 Kraftfahrzeuge weniger, 1500 Schwerlastfahrzeuge weniger) zu erwarten, die Verlegung der Kreisstraße GZ5 (Bahnhofstraße in Kleinkötz) „macht Sinn“. Auch Hochwang (-8200/-800), Ichenhausen (-8950/-500) und Deubach (-1650/-100) würden profitieren. Auf der B16 neu geht das Verkehrsgutachten von einer Verkehrszunahme aus (+15100/+1100), ebenso auf der

    Auswirkungen auf die Umwelt begutachtet

    Planungsstand Seit Januar wurden umfangreiche biologische Kartierungen abgeschlossen und alle Trassen, auch die Westumfahrung, hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt begutachtet. Aktuell hat das Staatliche Bauamt Krumbach den Vorentwurf in Arbeit. Wenn Regierung, das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr sowie das Bundesverkehrsministerium den Vorentwurf genehmigt haben, folgen Genehmigungsplanung, Feststellungsentwurf und das Planfeststellungsverfahren, in dem noch eine Alternativenprüfung stattfindet und die endgültige Trassenentscheidung fällt und Klagemöglichkeit besteht.

    Kritik Mehr als 200 Interessierte waren da, Gegner und Befürworter. Um die Erreichbarkeit der Kapelle an der Straße nach Unterrohr fürchtet ein Bürger. Unter anderem die Verkehrszunahme im Kammeltal stößt auf Kritik, ebenso die Anbindung bei Ichenhausen. „Das ist keine Antwort auf den Klimawandel!“, sagte eine Ichenhauserin, „es gibt so viele Verlierer.“ Ein B16-Anlieger hingegen forderte: „Forcieren Sie die Planung!“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden