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Ichenhausen: Bande sprengte in Ichenhauser V-Markt wohl den Geldautomaten

Ichenhausen

Bande sprengte in Ichenhauser V-Markt wohl den Geldautomaten

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    Spezialistinnen und Spezialisten der Polizei schauten sich nach der Sprengung des Geldautomaten am Tatort um - dem V-Markt in Ichenhausen.
    Spezialistinnen und Spezialisten der Polizei schauten sich nach der Sprengung des Geldautomaten am Tatort um - dem V-Markt in Ichenhausen. Foto: Mario Obeser

    Die Polizei geht davon aus, dass der Geldautomat im V-Markt am Ortseingang Ichenhausens nicht von einem Einzeltäter gesprengt worden ist. Am Samstag hatte kurz vor 2.30 Uhr ein lauter Knall die Nachtruhe manches Bürgers und mancher Bürgerin beendet. Mit einem explosiven Mittel - die im Vorraum des Verbrauchermarktes ein Geldautomat der Postbank aufgesprengt worden. Die Polizei rechnet das Verbrechen der Bandenkriminalität zu, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Montagmittag gegenüber unserer Redaktion erklärte.

    Zeugenhinweise waren bis dahin noch nicht eingegangen. "Wir können zum jetzigen Zeitpunkt weder einen Tatverdacht melden noch eine Festnahme." Die Polizei klärt, ob ähnlich gelagerte Fälle mit vergleichbarem Muster woanders in Deutschland bekannt sind. Das Fachkommissariat der Kripo war vor Ort - unter anderem mit dem Ziel, Finger- und DNA-Spuren zu sichern und mit Datenbanken abzugleichen.

    Zugang zum Geldautomaten nur während der Öffnung des Marktes möglich

    Die Detonation hatte eine große Wucht. Wie es die Täter geschafft haben, die Türen aus den Angeln zu heben, "das ist mir ein Rätsel", sagt Susanne Neher, die im sechsten Jahr den V-Markt leitet. Selbst die Herstellerfirma der Türen konnte sich keinen Reim darauf machen. Etwas Derartiges hatte Neher bislang nicht erlebt. Der Zugang zum Geldautomaten ist nur während der Öffnungszeiten möglich. Die Zerstörung ist so groß, dass der V-Markt über diesen Eingang derzeit nicht betreten werden kann. Die Marktleitung behilft sich mit einem anderen Zugang, der normalerweise der angeschlossenen Bäckerei mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorbehalten ist. Jetzt gelangen auf diese Weise Kundinnen und Kunden ins Ladeninnere. Über die Schadenshöhe kann

    Postbank gibt keine Auskunft zur Schadenshöhe

    Und was ist mit dem sich in Geldkassetten befindlichen, gestohlenen Geld? Postbank-Sprecher Oliver Rittmaier erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass auch aus ermittlungstaktischen Gründen zur Schadens- oder Beutehöhe keine Auskunft gegeben werden könne.

    Gleichwohl habe das Thema "Sicherheit am Geldautomaten" für die Postbank einen sehr hohen Stellenwert. "Wir nehmen die Sprengungen sowie Diebstahlversuche von Geldautomaten sehr ernst. Wir haben entsprechende Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt und investieren im Interesse unserer Kunden in die Sicherheitstechnik an den Geldautomaten. So sind sämtliche Geldautomaten der Postbank mit Farbpatronen (Money-Inking) ausgestattet. Bei einer Sprengung oder einem Diebstahlversuch werden die Geldscheine durch die Aktivierung der Farbpatronen unbrauchbar." Das Money-Inking-System habe auch in Ichenhausen ausgelöst.

    Cashback-Verfahren als Alternative

    Für Kundinnen und Kunden in Ichenhausen gibt es für die Bargeldversorgung vor Ort eine Alternative zum Geldautomaten im V-Markt, wie der Postbank-Sprecher betonte. "Fast alle Supermärkte und Discounter sowie viele Drogerien bieten mittlerweile das Cashback-Verfahren an. Dabei kann man sich kostenfrei Geld auszahlen lassen, wenn man seine Einkäufe bargeldlos bezahlt. Damit haben Kundinnen und Kunden eine komfortable und sichere Möglichkeit, sich bei den notwendigen täglichen Einkäufen kostenlos mit Bargeld zu versorgen."

    Ergänzt werde dies durch den Shell-Bargeldservice, bei dem Kundinnen und Kunden der Postbank an über 1300 Shell-Tankstellen ebenfalls kostenlos Bargeld erhalten – auch ohne zu tanken. Beide Verfahren erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: Während 2019 jeder vierte Deutsche (27 Prozent) beim Einkaufen oder Tanken Bargeld abhob, nutzt heute bereits knapp jeder Zweite (41 Prozent) diesen Service, teilte Rittmaier mit. Das sei eine Zunahme von über 50 Prozent in zwei Jahren.

    Polizei bestätigt nicht, dementiert aber auch nicht

    Ob einer Mitarbeiterin des Ichenhauser V-Marktes die Autokennzeichen gestohlen worden sind (wir berichteten), wollte die Polizei am Montag weder dementieren noch bestätigen - und damit auch nicht, ob das im Zusammenhang mit der Geldautomaten-Sprengung stehen könnte.

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